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3 Medizintechnologie-Unternehmen: Innovationskraft und Zukunftspotenzial fürs Depot

Artikel, Strategien Daniel Dünn 1.959 Leser

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona Pandemie ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wichtig medizinischer Fortschritt ist, um uns vor Krankheiten aller Art schützen zu können. Hierfür werden jedoch nicht nur Impfstoffe und Medikamente benötigt, sondern auch medizinische Produkte und Geräte, wie beispielsweise Herzschrittmacher oder Röntgengeräte. Entwickelt und hergestellt, werden diese von Unternehmen aus dem Bereich Medizintechnologie. Dieser gehört weltweit zu den innovationsstärksten Branchen, bringt regelmäßig neue relevante Produkte auf den Markt und schafft es seit vielen Jahren seinen Umsatz jährlich zu steigern. 

Kursliste zum Artikel ist fertig auf dem TraderFox Trading-Desk hinterlegt


Sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart zeigen uns, dass es im Bereich Medizintechnologie stetig neue und verbesserte Produkte gibt und die Innovationskraft die Branche zu einem interessanten Investment macht. Wie gewohnt, präsentieren wir euch auch diese Woche, die aus unserer Sicht zehn spannendsten Trends kostenlos im TraderFox Trading-Desk unter der Rubrik „Im Rampenlicht“. Hierfür einfach über folgenden Link den Trading-Desk aufrufen: https://desk.traderfox.com/ und dann oben links im Eck auf die Rakete klicken. Hierauf öffnet sich ein neues Menü und dort ist „Im Rampenlicht“ gleich die erste Kategorie. Neben den Medizintechnologie Aktien, findet man dort beispielsweise auch eine Übersicht zu spannenden Aktien aus den Trends „Cybersecurity“, „Self Storage“ oder „Corona-Aktien“.

 

Durch einen einfachen Klick auf „Medizintechnologie Unternehmen“ öffnet sich dann unsere Watchlist mit allen 33 Aktien, die unserer Meinung nach von den zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich profitieren werden:

Der Umsatz im Bereich Medizintechnologie steigt aktuell in allen Regionen der Welt und sorgt allein in Europa für über 13.800 Patentanmeldungen jährlich


Unter Medizintechnologie versteht man im Allgemeinen das Anwenden von ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien in der Medizin. Diese werden dazu genutzt, medizinische Produkte, Geräte und Verfahren zu entwickeln und zu produzieren. Die Lösungen aus der Medizintechnologie werden dann zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Behinderungen genutzt. Konkrete Beispiele sind Implantate, Herzschrittmacher, Röntgengeräte und zahlreiche weitere medizinische Instrumente und Geräte.

Wie groß die aktuelle Nachfrage und der Bedarf nach Lösungen aus der Medizintechnologie ist, zeigt sich unter anderem daran, dass der weltweite Umsatz für entsprechende Produkte aktuell bei ca. 450 Mrd. USD liegt. Die stärksten Regionen sind dabei Nordamerika (über 175 Mrd. USD), Europa (über 120 Mrd. USD) und Asien / Pazifik (115 Mrd. USD). Die hohe Nachfrage ist also nicht regional beschränkt, sondern es handelt sich hierbei um einen globalen Trend. Zusätzlich wird eine erwartete jährliche Wachstumsrate von 5,6 % für die nächsten Jahr vorhergesagt, was darauf schließen lässt, dass die Branche auch in den nächsten Jahren noch Wachstumspotenziale bietet.

 Die Branche Medizintechnologie ist bereits seit mehreren Jahren weltweit auf Platz 1 in der Kategorie „Patentanmeldungen“. Allein in Europa werden aktuell jährlich über 13.800 Patente angemeldet. Dass es im Jahr 2009 noch knapp weniger als 10.000 waren, zeigt zum einen den aktuellen Trend hin zum Thema Medizintechnologie zum anderen aber auch die hohe Innovationskraft, die seit vielen Jahren in diesem Bereich vorherrscht und entscheidend für dessen Erfolg ist.

Auch am Beispiel Deutschland kann man gut sehen, warum Medizintechnologie ein spannender Trend mit weiterhin viel Potenzial ist. Seit dem Jahr 2009 ist der Umsatz in dieser Branche in Deutschland in jedem einzelnen Jahr angestiegen und in dieser Zeit von 20 Mrd. Euro auf 34,3 Mrd. Euro gewachsen. Mit einer Exportquote von 66 % spielen diese in der Branche eine große Rolle und zeigen gleichzeitig die große Relevanz der Thematik auch außerhalb Deutschlands. Während die Gesamtumsätze seit dem Jahr 2009 um ca. 71 % gestiegen sind, haben sich die Umsätze durch Exporte sogar um etwa 80 % von 12,5 Mrd. Euro auf aktuell 22,5 Mrd. Euro erhöht. Über 40 % der Exporte aus Deutschland gehen dabei in EU-Ländern und jeweils ca. 20 % nach Nordamerika und Asien. Afrika macht mit 2,1 % zwar nur einen kleinen Teil an den Exporten und dem Umsatz aus, jedoch stiegen diese hier im vergangenen Jahr mit ca. 15 % am stärksten an, so dass auch hier zukünftig mit einer weiterhin steigenden Nachfrage gerechnet werden kann.

Mit etwa 19 % macht der Bereich Medizintechnologie etwa 19 % von der gesamten Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft in Deutschland aus und liegt damit nur knapp hinter dem Pharma-Sektor (ca. 21 %) zurück. Im Bereich „Erwerberstätige“ macht die Medizintechnologie im Gesundheitssektor sogar mit 19,3% mit Abstand den größten Anteil aus (Platz 2: Pharma mit 9,9 %). Grund hierfür ist unter anderem der erhöhte Bedarf an Mitarbeitern in der Forschung und Entwicklung. So werden 9 % des Umsatzes in diesen Bereich investiert, was ein Grund dafür ist, dass insgesamt bereits über 450.000 Medizintechnologie-Produkte auf den Markt gebracht werden konnte. Gleichzeitig wird ein Drittel des Umsatzes mit Produkten erzielt, die nicht älter als drei Jahre sind, was zeigt, dass nicht nur neue, sondern auch qualitativ höherwertigere Produkte entwickelt werden.

Sowohl der weltweit stetig steigende Umsatz als auch die zunehmenden Exporte aus Deutschland zeigen, dass der Trend Medizintechnologie global existiert und aufgrund der hohen Innovationskraft auch noch viele Jahre profitable Investments ermöglichen könnte. Drei Unternehmen, die von diesem Trend aus meiner Sicht besonders stark profitieren können, stelle ich nachfolgend ausführlicher vor. Selbstverständlich findet man alle drei Unternehmen auch in der genannten Watchlist in unserem TraderFox Trading-Desk in der Rubrik „Im Rampenlicht“:

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Edwards Lifesciences Corp.: Weltweit führendes Unternehmen für Herzklappenforschung und Critical Care Technology


Das im Jahr 1958 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien, USA, beschäftigt inzwischen ca. 14.000 Mitarbeiter und hat sich auf die Entwicklung innovativer Technologien zur Behandlung struktureller Herzerkrankungen sowie zur Überwachung in der Intensivpflege spezialisiert. Hierfür setzt Edwards Lifesciences auf eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten und ist mittlerweile weltweit führend in der Forschung und Entwicklung von Herzklappen und hämodynamischen (die Strömungsdynamik des Bluts betreffend) Überwachungssystemen.

Das Medizintechnik-Unternehmen konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung von Lösungen bisher nicht ausreichend erforschter Herzkrankheiten, die aber trotzdem eine große und wachsende Anzahl Patienten betreffen. Aufgrund der innovativen und qualitativ hochwertigen Produkte, exportiert Edwards Lifesciences diese aktuell in nahezu 100 Länder weltweit.

Im Bereich Herzklappentechnologie umfasst das Sortiment des Unternehmens neben biologischen Herzklappen und Rekonstruktionsprodukten auch innovative Lösungen für minimalinvasive Eingriffe, wodurch auch die Behandlung schwerkranker Menschen ermöglicht wird, für die eine klassische Operation zu gefährlich wäre. Die Lösungen von Edwards Lifesciences im Bereich Critical Care Technologies ermöglichen darüber hinaus die Überwachung und optimale Versorgung von schwerkranken Personen vor, während und nach der OP. So entwickelt und produziert das Unternehmen unter anderem Produkte, die den Blutkreislauf von Menschen mit erhöhtem Operationsrisiko überwachen. Zusätzlich unterstützt der Spezialist Ärzte mit verschiedenen Programmen bei der optimalen Versorgung der Patienten im OP und auf der Intensivstation.

 

Im vergangenen Jahr konnte Edwards Lifesciences seinen Umsatz zwar nur leicht steigern (+0,9 % im Vergleich zum Vorjahr), trotzdem konnte hiermit ein neuer Rekordumsatz von 4,39 Mrd. USD verzeichnet werden. Damit konnte das Unternehmen nicht nur das zweite Jahr in Folge einen Umsatz von über 4 Mrd. USD verzeichnen, sondern auch seit dem Jahr 2001 seinen Umsatz in jedem einzelnen Jahr steigern und in dieser Zeit mehr als versechsfachen (2001: 692 Mio. USD). Dies hat zur Folge, dass das Unternehmen seinen Umsatz auch in den letzten zehn Jahren konstant um durchschnittlich gute 11,7 % pro Jahr steigern konnte.

Trotz des erneuten Rekordumsatzes sank der Gewinn des Unternehmens im Jahr 2020 um ca. 21 % im Vergleich zum Vorjahr, was einen Rückgang der Earnings per Share (EPS) von 1,65 USD auf 1,30 USD zur Folge hatte. Nichtsdestotrotz lagen die EPS damit zum dritten Mal in Folge bei mehr als einem USD und Edwards Lifesciences konnte diese in den letzten drei Jahren trotz des aktuellen Rückgangs um durchschnittlich 12,65 % p.a. steigern. Dies zeigt, wie stark das Unternehmen seine Gewinne in den Vorjahren steigern konnte und der Rückgang nun nicht überbewertet werden sollte. Insbesondere da auch bei der fünf und zehnjährigen Betrachtung die EPS im Durchschnitt stets über 11 % jährlich gestiegen sind.

Für das aktuelle Geschäftsjahr erwarten Experten einen Umsatzanstieg von über 21 % auf dann 5,33 Mrd. USD. Nachdem Edwards Lifesciences im ersten Halbjahr des Jahres bereits 2,6 Mrd. USD Umsatz erwirtschaften konnte, was etwa 49 % des erwarteten Umsatzes für das Gesamtjahr entspricht, erscheint die Schätzung nach wie vor als realistisch und erreichbar. Bis zum Jahr 2024 soll der Umsatz dann sogar auf 7,21 Mrd. USD steigen, was einem Wachstum von etwa 64 % im Vergleich zum Jahr 2020 entsprechend würde.

Die EPS sollen im laufenden Jahr sogar um starke 75 % auf 2,27 USD ansteigen und den Rückgang im letzten Jahr damit mehr als wettmachen. Diese optimistische Schätzung erscheint mehr als realistisch, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr des Jahres 2021 bereits höhere Gewinne als im Gesamtjahr 2020 erwirtschaften konnte. Bei einer Fortführung der bisherigen Ergebnisse würde dies sogar zu EPS in Höhe von über 2,60 USD führen. Bis zum Jahr 2024 werden aktuell EPS in Höhe von 3,25 USD und damit eine Steigerung um 150 % im Vergleich zum Jahr 2020 prognostiziert.

Beachtet werden, sollte bei der Investitionsentscheidung jedoch das aktuell noch hohe Kurs-Gewinn sowie Kurs-Umsatz-Verhältnis von 92,8 (KGV) bzw. 17,2 (KUV). Da das KGV vor zehn Jahren noch mehr als 365 und das KUV etwa 50 betrug, ist jedoch auch hier ein klarer Trend in die richtige Richtung erkennbar. Entsprechend der positiven Entwicklung in den letzten Jahren und den allgemein optimistischen Prognosen für das Unternehmen, wird erwartet, dass sich das KGV bereits bis zum Jahr 2023 auf 40,9 mehr als halbiert und auch das KUV auf 11,6 merklich gesenkt werden kann.

Auch der Verschuldungsgrad von aktuell ca. 58 % ist in keiner Weise bedenklich und konnte in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden. In den beiden Jahren zuvor konnten darüber hinaus jeweils deutlich Schulden abgebaut werden und der Verschuldungsgrad von etwa 93 % im Jahr 2017 auf den aktuellen Wert gesenkt werden. Zusätzlich liegt der Cashbestand mit 1,4 Mrd. USD deutlich über den kurzfristigen Schulden (ca. 894 Mrd. USD), was keinerlei Zahlungsschwierigkeiten in den nächsten Jahren zur Folge haben dürfte.

Fazit: Edwards Lifesciences hat sich mit seinen innovativen Produkten und Lösungen im Bereich Medizintechnologie weltweit einen Namen gemacht und sich mit einer Marktkapitalisierung von ca. 75 Mrd. USD zu einem echten Big Player entwickelt. Die sehr gesunden Umsatz- und Gewinnentwicklungen in den letzten 20 Jahren sowie die hohe Innovationskraft in Bereichen, die bisher kaum erforscht sind, lassen darauf schließen, dass das Unternehmen auch in den kommenden Jahren noch große Potenziale bietet, was Edwards Lifesciences für mich zu einem interessanten Wachstumsunternehmen im Bereich Medizintechnologie macht.

 

Bio-Rad Laboratories Inc.: Spezialist für technologische Produkte in den Bereichen Biowissenschaften und klinische Diagnostik


Seit der Gründung im Jahr 1952 hat sich Bio-Rad Laboratories zum weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von innovativen Produkten für die Märkte Life-Sciences und klinische Diagnostik entwickelt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien, USA, leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Forschungsprozesse und der Gesundheitsversorgung und hat sich als Spezialist für technologische Produkte in den Bereichen Biowissenschaften und klinische Diagnostik einen Namen gemacht. Aufgrund seiner Expertise kann Bio-Rad Laboratories mit seinen Lösungen außerdem bei der Analyse und Forschung bei der COVID19-Pandemie unterstützen.

Das Unternehmen beschäftigt inzwischen über 7.800 Mitarbeiter und verfügt über Niederlassungen in 36 Ländern, darunter auch Deutschland, Australien, Mexiko und China.  Zu seinen Kunden gehören unter anderem Universitäten, Krankenhäuser, Biotechnologie-Unternehmen und Pharmazie-Labore, welche von der Expertise von Bio-Rad Laboratories in den Bereichen biowissenschaftliche Forschung, klinische Diagnostik und digitale Biologie profitieren.

In der biowissenschaftlichen Forschung gehört Bio-Rad Laboratories zu den fünf größten Life-Sciences-Unternehmen weltweit und entwickelt und produziert für seine Kunden unter anderem Instrumente, Software und Verbrauchsmaterialien für eine Vielzahl an Bereichen, wie beispielsweise Zellbiologie, Arzneimittelentwicklung und Lebensmittelsicherheit. Darüber hinaus ist das Unternehmen im Bereich klinische Diagnostik der weltweit führende Anbieter von In-Vitro-Diagnostik sowie von Produkten und Lösungen für klinische Qualitätskontrollen. Die verschiedenen Lösungen liefern dabei hochwertige Informationen zu zum Beispiel Bluttransformationen, zur Diabetesüberwachung oder zu Autoimmunerkrankungen. Außerdem liefert Bio-Rad Laboratories im Bereich digitale Biologie eine einzigartige Technologie zur Präzisierung und Quantifizierung von Ziel-DNA und RNA-Molekülen, welche zielgerichtete Informationen unter anderem für die biowissenschaftliche Forschung, die klinische Diagnostik sowie die Lebensmittelsicherheit liefern.

Im vergangenen Jahr konnte Bio-Rad Laboratories seinen Umsatz um etwa 10,4 % von 2,31 Mrd. USD auf 2,55 Mrd. USD steigern. Damit erzielt das Unternehmen nun seit dem Jahr 2011 durchgehend Jahresumsätze von mindestens 2 Mrd. USD. Damit stieg der Umsatz zwar auch in den letzten zehn Jahren konstant an, dies jedoch verhältnismäßig langsam. So lag der durchschnittliche Umsatzwachstum in den letzten zehn Jahren lediglich bei etwa 2,8 % pro Jahr. In den letzten Jahren, wie auch am Jahr 2020 zu sehen, stieg der Umsatz allerdings wieder stärker an, so dass in den letzten drei Jahren ein jährliches durchschnittliches Umsatzwachstum von 5,6 % erzielt werden konnte.

Gleichzeitig hat sich der Gewinn von Bio-Rad Laboratories im letzten Jahr mehr als verdoppelt und die EPS stiegen von 58,27 USD auf 126,20 USD. Dabei ist auffällig, dass das Unternehmen seine Gewinne sowohl kurz- und mittel- als auch langfristig erheblich steigern konnte. In den letzten drei Jahren betrug die durchschnittliche Erhöhung der EPS 214 % p.a., in den letzten fünf Jahren 101 % und in den letzten zehn Jahren 34 %.

Für das aktuelle Jahr rechnen Experten mit einem Umsatzwachstum von 11,4 % auf 2,84 Mrd. USD. Da im ersten Halbjahr des Jahres bereits 56 % dieses Ziels erreicht werden konnten, ist Bio-Rad Laboratories auf einem sehr guten Weg die Erwartungen zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Bis zum Jahr 2024 wird darüber hinaus prognostiziert, dass sich der Umsatz konstant auf 3,1 Mrd. USD erhöht.

In den letzten drei Jahren konnte das Unternehmen extreme Gewinnsteigerungen verzeichnen, was insbesondere im letzten Jahr an einer extremen Steigerung der Margen lag. Experten gehen davon aus, dass diese Gewinnhöhen nicht langfristig gehalten werden können und rechnen mit EPS von 14,31 USD im laufenden Jahr. Dies entspricht zwar einem deutlichen Rückgang im Vergleich zu den letzten beiden Jahren, lässt diese beiden außergewöhnlichen Jahre jedoch außen vor, entspricht diese Schätzung noch immer einer Gewinnsteigerung von etwa 18,3 % im Vergleich zum Jahr 2018 bzw. von über 250 % im Vergleich zum Jahr 2017. Bis zum Jahr 2024 sollen sich die EPS dann auf 16,25 USD erhöhen. Trotz der Annahme des Gewinnrückgangs auf das Niveau von vor zwei Jahren wird also jedoch trotzdem angenommen, dass die Gewinne in Zukunft weiterhin konstant wachsen werden.

Ein ähnliches Bild wie bei den Gewinnen ergibt sich auch für das KGV von Bio-Rad Laboratories. Dieses liegt aktuell zwar bei lediglich 6,3, lag allerdings noch im Jahr 2018 bei 65,4 bzw. im Jahr 2017 bei 194,4. Entsprechend wird auch hier erwartet, dass sich das KGV zukünftig wieder an diesem Niveau orientiert, jedoch langfristig gesenkt werden kann (Erwartung: 50,8 bis zum Jahr 2023). Auch das KUV, welches bereits in den letzten Jahren konstant gesenkt werden konnte, soll bis zum Jahr 2023 nochmals von aktuell 9,3 auf dann 7,95 verbessert werden können.

Hervorzuheben ist abschließend der sehr niedrige Verschuldungsgrad des Unternehmens von lediglich etwa 31 %. Obwohl dieser bereits langfristig niedrig ist, konnte er in den letzten Jahren nochmal verringert werden und im Vergleich zu den letzten beiden Jahren von etwa 39 % bzw. im Vergleich zum Jahr 2015 von ca. 49 % auf den aktuellen Wert gesenkt werden. Auch der Cashbestand ist seit dem Jahr 2015 konstant höher als die kurzfristigen Schulden und liegt aktuell bei etwa 1 Mrd. USD, während die kurzfristigen Schulden bei ca. 632 Mio. USD liegen.

Fazit: Bio-Rad Laboratories hat sich in verschiedenen relevanten Bereichen der Medizintechnologie zum weltweit führenden Unternehmen entwickelt und konnte sich somit fest am Markt etablieren. Zusätzlich profitiert das Unternehmen aktuell von der Corona-Pandemie, da dessen Lösungen auch in diesem Bereich eingesetzt werden können. Das Unternehmen konnte in den letzten zwei Jahren extrem hohe Gewinne verzeichnen, welche zwar nicht voraussichtlich nicht konstant erwirtschaftet werden können, trotzdem konnte Bio-Rad Laboratories hierdurch beispielsweise seinen Verschuldungsgrad weiter senken und seine Gewinne im Vergleich zum vorherigen Niveau zukünftig voraussichtlich weiterhin konstant steigern. Bio-Rad Laboratories ist damit eine sehr interessante Investment-Möglichkeit für Investoren, die sich für den Bereich Medizintechnologie interessieren.

PerkinElmer Inc.: Innovative Lösungen und mehr als 3.500 Patente in den Bereichen Chemie- und Medizintechnik


Das Unternehmen mit Hauptsitz in Massachusetts, USA, bietet seinen Kunden marktführende Innovationen in den Bereichen Detektion, Bildgebung und Informatik. Das 1937 gegründete Technologie-Unternehmen in der Chemie- und Medizintechnik beschäftigt inzwischen circa 14.000 Mitarbeiter und beliefert Kunden in aktuell 190 Ländern. Spezialisiert hat sich PerkinElmer auf die Geschäftsbereiche Environmental Health und Human Health und liefert seinen Kunden, Produkte und Lösungen, die es beispielsweise ermöglichen, Gesundheitsprobleme früher zu erkennen und besser zu behandeln, Lebensmittel und Wasser weltweit sicherer zu machen sowie die wissenschaftliche und medizinische Forschung zu verbessern.

Als Chemie- und Medizintechnologie-Experte konnte PerkinElmer bereits mehr als 3.500 Patente in diesen Bereichen beantragen und sich ein globales Netzwerk von Forschungs- und Entwicklungszentren aufbauen. Aus diesen gingen bereits zahlreiche wissenschaftliche Innovationen aus den beiden Geschäftsbereichen des Unternehmens hervor:

Das umfassende Portfolio an Screening- und Diagnoselösungen des Unternehmens ermöglicht frühere klinische Erkenntnisse und die Bildgebungsinnovationen von PerkinElmer tragen unter anderem zu einer früheren und besseren Krebserkennung bei. Zusätzlich können durch die Lösungen des Technologie-Unternehmens Lebensmitteln von Toxinen und Pestiziden befreit werden sowie die Umweltüberwachung verbessert werden, wodurch sowohl im Wasser als auch in der Luft und dem Boden, Schadstoffe und Verunreinigungen besser messbar gemacht werden können. Abgerundet wird das Sortiment des Unternehmens durch Analyselösungen in der Industrie, welche den Kunden höchste Genauigkeit sowie eine bestmögliche Bedienerfreundlichkeit bieten.

Auch PerkinElmer konnte im letzten Jahr einen Rekordumsatz verzeichnen und diesen dabei um starke 31,3 % von 2,88 Mrd. USD auf 3,78 Mrd. USD steigern. Damit konnte das Unternehmen seit dem Jahr 2010 seinen Umsatz mit nur einer Ausnahme (von 2015 auf 2016) in jedem einzelnen Jahr steigern. Insbesondere kurz- und mittelfristig konnte PerkinElmer dabei auch gute bis sehr gute Wachstumsraten erzielen. So stieg der Umsatz in den letzten drei Jahren durchschnittlich um etwa 18,8 % pro Jahr und in den letzten fünf Jahren um 10,8 % pro Jahr.

Die Gewinnentwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren kann sogar noch mehr begeistern, als es bei der Umsatzentwicklung der Fall ist. Im letzten Jahr konnte PerkinElmer seine EPS von 2,04 USD auf 6,50 USD mehr als verdreifachen und somit seit dem Jahr 2003 nun durchgehend Gewinne erzielen. In den letzten drei Jahren stiegen die EPS dabei im Durchschnitt um starke 34,7 % p.a. und in den letzten fünf Jahren um 28,1 % p.a.

Für das laufende Jahr wird prognostiziert, dass das Unternehmen weiterhin vom positiven Trend profitieren kann und seinen Umsatz um 21,2 % auf 4,58 Mrd. USD steigern kann. Nachdem im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres bereits 55,5 % des erwarteten Umsatzes erwirtschaftet werden konnten, erscheint diese Schätzung als realistisch und erreichbar. Nach den sehr hohen Umsatzsteigerungen in den letzten Jahren, wird dann erwartet, dass dieser im Jahr 2022 zunächst auf 3,95 Mrd. USD zurückgeht und sich dann bis zum Jahr 2024 wieder jährlich erhöht auf letztlich 4,39 Mrd. USD. Dies wäre trotz des zwischenzeitlichen Rückgangs noch immer eine Steigerung um 16,1 % im Vergleich zum Jahr 2020.

Ähnlich zur Umsatzprognose zeigt sich auch die zukünftig erwartete Gewinnentwicklung von PerkinElmer. Im laufenden Jahr sollen die EPS um fast 53 % auf 9,94 USD ansteigen. Da im ersten Halbjahr des Jahres 2021 bereits 86 % des Umsatzes aus dem Vorjahr erreicht werden konnten, ist das Unternehmen auch hier auf einem guten Weg, diese Erwartung erfüllen zu können. Auch hier soll es nach den starken Anstiegen über mehrere Jahre im Jahr 2022 dann zunächst zu einem Rückgang der EPS bekommen, bevor diese dann bis zum Jahr 2024 wieder auf 7,85 USD ansteigen sollen. Damit würde der Gewinn im Vergleich zum Jahr 2020 um 20,8 % höher liegen.

KGV und KUV des Unternehmens sind mit 28,6 und 5,5 für ein Wachstumsunternehmen bereits relativ niedrig, sollen bis zum Jahr 2023 aber auch nochmals leicht reduziert werden können, so dass das KGV dann noch 26,8 und das KUV 5,0 betragen sollen. Bedenkt man, dass die Werte im Jahr 2019 noch bei 91,2 und 7,2 lagen, sind dies wirklich sehr starke Werte und deuten auf eine weiterhin sehr positive Unternehmensentwicklung hin.

Beachtet werden, sollte jedoch auf jeden Fall der aktuell noch hohe Verschuldungsgrad von ca. 113 %. Dieser konnte in den letzten vier Jahren zwar sukzessive gesenkt werden und lag in den Jahren 2018 und 2019 noch bei etwa 132 % bzw. im Jahr 2017 bei 143 %, trotzdem ist es nach wie vor ein höherer Wert, als ihn sich viele Investoren wünschen würden. Auch liegen die kurzfristigen Schulden weiterhin über dem Cashbestand von PerkinElmer. Zwar konnte letzterer in den vergangenen Jahren konstant aufgebaut werden, allerdings gilt dies ebenso für die kurzfristigen Schulden, so dass dies bei einer Investitionsentscheidung zumindest im Auge behalten werden sollte.

Fazit: PerkinElmer leistet mit seinen Produkten und Lösungen einen wertvollen Beitrag zum besseren Erkennen und besseren Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten, wie beispielsweise Krebs. Die mehr als 3.500 Patente sowie der Fokus auf in weltweites Netzwerk von Forschungs- und Entwicklungszentren zeigt, wie auch hier der Fokus auf das Thema Innovationskraft gelegt wird, was in der Medizintechnologie-Branche von höchster Wichtigkeit ist. Umsatz und Gewinn sind in den letzten Jahren konstant gewachsen und konnten im letzten Jahr nochmal massiv gesteigert werden, auch das KGV ist bereits verhältnismäßig niedrig. Lediglich der hohe Verschuldungsgrad fällt negativ auch, wird jedoch von den langfristig positiven Entwicklungen des Unternehmens und dessen innovativen Produkten überstrahlt.

Gesamtfazit

Die drei hier aufgeführten Unternehmen bestechen alle mit einer außergewöhnlich hohen Innovationskraft und haben sich somit in ihren jeweiligen Spezialisierungen zu weltweiten Marktführern entwickelt. Um im Bereich Medizintechnologie langfristig erfolgreich zu bleiben, sind innovative Produkte wichtiger als in vielen anderen Branchen. Entsprechend sind die drei Unternehmens bestens gerüstet und positioniert, um langfristig von diesem Trend profitieren zu können. Nichtsdestotrotz lohnt sich wie immer auch ein Blick auf die anderen 29 Unternehmen, die unserer Meinung nach vom Trend Medizintechnologie profitieren können, um für sich persönlich die beste Aktie in diesem Bereich finden zu können (siehe Rubrik „Im Rampenlicht“ wie oben beschrieben).

Viele Grüße

Daniel Dünn

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