aktien Magazin

Mit diesen Aktien aus dem Bereich Wasseraufbereitung mehr Chancen für das (nachhaltige) Depot sichern (Danaher, Geberit und mehr)

Artikel, Strategien Daniel Dünn 2.793 Leser

Liebe Leserinnen und Leser,

das Thema Wasseraufbereitung gewinnt aufgrund des Klimawandels bereits jetzt zunehmend an Bedeutung und wird in den folgenden Jahren noch deutlich an Relevanz gewinnen. Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser ist längst nicht mehr nur ein Problem in „ärmeren“ Ländern, auch in Deutschland kommt es in Hitzeperioden regional zu Trinkwasserengpässen und -rationierungen. Inzwischen warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz eindringlich vor einer zukünftig deutlich ausgeprägteren Trinkwasserknappheit in Deutschland als Folge des Klimawandels. Zusätzlich kann durch die Wasseraufbereitung die Lebenszeit von Geräten, wie Wasch- oder Spülmaschine verlängert und der Energieverbrauch gesenkt werden.

Kursliste zum Artikel ist fertig auf dem TraderFox Trading-Desk hinterlegt


Im Hinblick auf den zunehmenden Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren, ist die Wasseraufbereitung ein für uns sehr interessanter Trend mit viel Potenzial für erfolgreiche Investments. Wie gewohnt, präsentieren wir euch auch diese Woche, die aus unserer Sicht zehn spannendsten Trends kostenlos im TraderFox Trading-Desk unter der Rubrik „Im Rampenlicht“. Hierfür einfach über folgenden Link den Trading-Desk aufrufen: https://desk.traderfox.com/ und dann oben links im Eck auf die Rakete klicken. Hierauf öffnet sich ein neues Menü und dort ist „Im Rampenlicht“ gleich die erste Kategorie. Neben den Elektromobilität Aktien, findet man dort beispielsweise auch eine Übersicht zu spannenden Aktien aus den Trends „Luxusgüter“, „Internet-Infrastruktur“ oder „Krypto-Aktien“.

Durch einen einfachen Klick auf „Wasseraufbereitung“ öffnet sich dann unsere Watchlist mit allen 24 Aktien, die unserer Meinung nach von den zukünftigen Entwicklungen in diesem Bereich profitieren werden:

Wasseraufbereitung bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen sowie der Langlebigkeit von Geräten


Der Zugang zu sauberem Wasser ist für uns im Alltag inzwischen selbstverständlich. Egal, ob in der Küche zum Kochen oder Kaffee / Tee zubereiten, zum Wäsche waschen oder für die Körperpflege, das Wasser in aus unseren Leitungen zuhause ist bereits in der geeigneten Qualität verfügbar. Bereits das erleichtert unser Leben erheblich, da wir das Wasser nicht erst von Keimen und ähnlichem befreien müssen und unser Leitungswasser sogar bedenkenlos als Trinkwasser nutzen können, ohne es nochmal aufkochen zu müssen. Auch Unternehmen sind in verschiedenen Branchen auf aufbereitetes Wasser angewiesen, wie beispielsweise in der Getränkeherstellung oder der Energieerzeugung.

Grundsätzlich versteht man unter Wasseraufbereitung die zielgerichtete Veränderung der Wasserqualität. Wie an den oben genannten Beispielen bereits ersichtlich, bedeutet dies in Privathaushalten zum Beispiel, die Entfernung von schädlichen Stoffen wie Salz, Keimen und Kalk, um das Wasser zum einen trinkbar zu machen und zum anderen Rohre und Geräte zu schützen. Aufgrund zunehmend strengerer Vorgabe aus der Trinkwasserverordnung werden hier auch entsprechend immer bessere Technologien notwendig, um die vorgegebene Wasserqualität erreichen zu können. Neben der Entfernung von Schadstoffen kann die Qualität aber beispielsweise auch durch die Hinzugabe von Zusatzstoffen verbessert werden.

Die verbesserte Wasserqualität durch die Wasseraufbereitung sorgt neben der Trinkwasserbereitstellung auch für eine Verlängerung der Lebensdauer von Geräten wie Spül- und Waschmaschinen oder Wasserkochern, da die Abnutzung aufgrund schädlicher Stoffe stark verringert wird. Gleichzeitig kann der Energiebedarf durch die Aufbereitung merklich gesenkt werden, da bereits eine 1 mm dicke Kalkschicht zu einem um etwa 10 % erhöhten Energieaufkommen führt. Sowohl die längere Nutzungsdauer als auch der verringerte Energiebedarf zeigen die Wichtigkeit der Wasseraufbereitung auf, da hierdurch nicht nur das Alltagsleben erleichtert und Geld eingespart werden kann, sondern auch Ressourcen geschont werden können.

Doch die Wasseraufbereitung kann uns das Leben nicht nur einfacher und angenehmer machen, sondern mittels großer Wasseraufbereitungsanlagen auch dafür sorgen, dass Menschen in Gebieten mit akuter Trinkwasserknappheit, Zugang zu sauberem und gesundem Trinkwasser erhalten. Dies ist bereits heute in einer Vielzahl an Ländern, wie bspw. Haiti, von großer Relevanz und wird zukünftig aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Wasserknappheit für noch mehr Länder (wie oben beschrieben auch für Deutschland) relevant werden, was die Wasseraufbereitung umso wichtiger macht, um den weltweiten Zugang zu Trinkwasser gewährleisten zu können.

Drei Unternehmen, die vom Trend „Wasseraufbreitung“ aus meiner Sicht besonders stark profitieren können, stelle ich nachfolgend ausführlicher vor. Selbstverständlich findet man alle drei Unternehmen auch in der genannten Watchlist in unserem TraderFox Trading-Desk in der Rubrik „Im Rampenlicht“:

> Zum TraderFox Trading-Desk

Danaher Corp.: Innovatives Unternehmen in den Bereichen Wissenschaft und Technologien mit umfangreichen Trinkwasseraufbereitungslösungen


Das im S&P 100 gelistete Unternehmen mit Hauptsitz in Washington D.C., USA wurde bereits im Jahr 1969gegründet und hat sich inzwischen zu einem innovativen und weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Wissenschaft und Technologien entwickelt. Danaher beschäftigt aktuell circa 69.000 Mitarbeiter und besteht aus einem Verbund von über 20 Unternehmen. Dies bietet den Vorteil, dass sich jedes der Tochter-Unternehmen auf einen der drei Geschäftsbereiche bzw. bestimmte Produkte innerhalb dieser Bereiche spezialisieren kann.

Die drei Geschäftsbereiche von Danaher unterteilen sich in Life Sciences, Diagnostics sowie Environmental & Applied Solutions. Zu letzterem zählt dabei neben bspw. der Entwicklung von innovativen und umweltfreundlichen Verpackungen auch das Thema Trinkwasseraufbereitung. Durch die Produkte und Lösungen des Unternehmens leistet Danaher einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung einer weltweiten Wasserversorgung. Dabei liefert das Unternehmen sowohl Lösungen zur Messung als auch Verbesserung der Wasserqualität. Diese umfassen unter anderem Präzisionsinstrumente, Reinigungstechnologien, Software und Verbrauchsmaterialien und eignen sich sowohl zur Grund-, Meer- und Quellwasser als auch zur Abwasseraufbereitung.

Im aktuellen Geschäftsjahr konnte das Unternehmen mit seinen umfangreichen Lösungen den Umsatz im Bereich Wasserqualität im ersten Halbjahr im mittleren einstelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahr steigern. In Q1/2021 war es sogar eine Steigerung um einen hohen einstelligen Prozentwert im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Diese Steigerungen ergaben sich insbesondere aus der erhöhten Nachfrage nach Geräten, während die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialen konstant blieb. Gleichzeitig konnten in der 6-monatigen Betrachtung die Umsätze im Bereich Wasserqualität in Nordamerika, Westeuropa und China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Das Unternehmen schafft es somit weltweit gleichmäßig zu wachsen und sich somit für die erwartete erhöhte globale Nachfrage nach Lösungen zur Wasseraufbereitung bestmöglich zu positionieren.

Dass es dem Unternehmen gelingt, die Umsatzzahlen im laufenden Jahr weiterhin zu steigern, ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Danaher im Jahr 2020 sowohl einen Umsatz- als auch Gewinnrekord verzeichnen konnte. So stieg der Umsatz im letzten Jahr um fast 25 % auf 22,28 Mrd. USD, während die Earnings per Share (EPS) sogar um über 40 % auf 4,88 USD gesteigert werden konnten. Für das aktuelle Geschäftsjahr gehen die Experten davon aus, dass diese Steigerungen sogar übertroffen werden können. Der erwartete Umsatz für das Jahr 2021 liegt entsprechend bei 28,68 Mrd. USD, was einem Anstieg von fast 29 % im Vergleich zum Vorjahr entspräche. Die erwarteten EPS wiederum liegen bei 9,48 USD und würde nahezu eine Verdopplung des Gewinns im Vergleich zum Jahr 2020 bedeuten. Da Danaher seine Umsätze im ersten Halbjahr 2021 nicht nur im Bereich Wasserqualität steigern konnte, scheinen diese Prognosen realistisch zu sein und zeigen, dass die Rekordzahlen im letzten Jahr lediglich den Weg für weitere Rekorde in den nächsten Jahren geebnet haben. Denn bis zum Jahr soll sich der Umsatz auf 33,99 Mrd. USD (+52,5 %) bzw. die EPS auf 11,15 USD (+128 %) weiter erhöhen.

Berücksichtigt werden sollte bei der Kaufentscheidung jedoch auch, dass das Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatzverhältnis von Danaher aktuell noch relativ hoch ist. So liegt das KGV aktuell bei 65,7 und das KUV bei 10,2, was jeweils auf eine Überbewertung des Unternehmens hindeuten kann. Aufgrund der erwarteten positiven Unternehmensentwicklung wird jedoch prognostiziert, dass beide Werte bereits bis zum Jahr 2023 deutlich sinken werden, so dass das KGV nur noch bei ca. 32 und das KUV bei 7,3 liegen wird. Somit wird in Danaher aktuell noch viel Potenzial gesehen, was das Unternehmen trotz des aktuell hohen KGV und KUV interessant macht.

Der Verschuldungsgrad des Unternehmens ist mit etwa 91,5 % aktuell noch etwas erhöht, wenn auch nicht in einem kritischen Bereich. Aufgrund der guten Ergebnisse im letzten Jahr konnte Danaher den Verschuldungsgrad außerdem von 105 % auf den aktuellen Wert reduzieren. Da für die folgende Jahre weitere Umsatz- und Gewinnsteigerungen erwartet und auch realistisch sind, könnte sich dies auch weiterhin positiv auf den Verschuldungsgrad auswirken und eine Erhöhung der Schulden scheint unwahrscheinlich. Gleichzeitig übersteigen aktuell die kurzfristigen Schulden (7,4 Mrd. USD) den Cashbestand (6 Mrd. USD), was ebenfalls kritisch gewürdigt werden sollte. Seit dem Jahr 2018 konnte der Cashbestand jedoch massiv aufgebaut werden und hat sich mehr als versiebenfacht (2018: 788 Mio. USD), während sich die kurzfristigen Schulden im selben Zeitraum nicht einmal verdoppelt haben. Entsprechend sollte hierauf zwar ein Auge geworfen werden, es ist aber klar ersichtlich, dass ein Aufbau des Cashbestand erfolgt, bei gleichzeitiger Minimierung des Aufbaus weiterer kurzfristiger Schulden.

Fazit: Danaher hat es über die Jahre geschafft, sich zu einem Experten in allen drei Geschäftsbereichen zu entwickeln, in denen das Unternehmen aktiv ist. Die Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie die absoluten Umsatz- und Gewinnzahlen in den letzten Jahren sprechen für ein gesundes und starkes Unternehmenswachstum und es wird erwartet, dass sich dies in den nächsten Jahren entsprechend positiv fortsetzt. Das KGV und KUV sowie der Verschuldungsgrad sollten bei der Investitionsentscheidung berücksichtigt werden, je nach individueller Strategie, sind jedoch keinesfalls generelle Red Flags. Und da bereits starke Anstrengungen im Bereich Wasseraufbereitung getroffen wurden, hier innovative Produkte entwickelt wurden und der weltweite Umsatz in den letzten Jahren konstant gesteigert werden konnte, spricht vieles dafür, dass Danaher zukünftig von der erhöhten Nachfrage nach Möglichkeiten zur Messung und Verbesserung der Wasserqualität profitieren kann.

Geberit AG: Europäischer Marktführer für Sanitärprodukte und Spezialist für Trinkwasserhygiene


Das Schweizer Unternehmen mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona blickt seit seiner Gründung im Jahr 1874 auf eine lange Unternehmenshistorie zurück und beschäftigt inzwischen über 12.000 Mitarbeiter in 50 Ländern und an 29 Produktionsstätten weltweit.

Der europäische Marktführer für Sanitärprodukte legt seinen Fokus mittlerweile auf einen Einklang von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten. Hierzu zählt unter anderem auch die Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung bei der Produktherstellung und der Produkte an sich. So wird beispielsweise Wert daraufgelegt, den Wasserverbrauch bei den Sanitärlösungen zu minimieren und möglichste effiziente Lösungen zur Bereitstellung von sauberem Trinkwasser zu liefern. Das Engagement im Bereich Nachhaltigkeit zeigt sich außerdem unter anderem dadurch, dass Geberit ein Mitglied der Initiative Blue Responsibility ist. Diese besteht aus führenden Unternehmen im Bereich Sanitärprodukte, die sich für nachhaltige Sanitärlösungen und das Schonen der Ressource Wasser einsetzen sowie über entsprechende Sanitärlösungen informieren.

Als Spezialist für Trinkwasserhygiene liefert das Unternehmen Lösungen zum zuverlässigen Wasseraustausch, um Stagnation sowie Temperaturprobleme zu vermeiden. Die Hygienespülung von Geberit sorgt beispielsweise für einen hygienischen Wasseraustausch, bei welchem Stagnationswasser aus der Leitung direkt ins Abwasser gespült und durch neues, frisches Trinkwasser ersetzt wird. Hierbei können verschiedene Kriterien zum Wasseraustausch je nach Notwendigkeit herangezogen werden, so dass der Austausch bspw. nach einer bestimmten Zeit, bei einer bestimmten Temperatur oder nach einem bestimmten Volumen ausgetauscht wird. So wird außerdem sichergestellt, dass immer nur so viel Wasser aus der Leitung gespült wird, wie unbedingt notwendig. Diese Lösung ist besonders geeignet für Gebäude, bei denen ein erhöhtes Risiko von Stagnationswasser besteht, wie bspw. Hotels, Krankenhäuser, Schulen oder Kasernen. Ganz zeitgemäß kann die Steuerung der Hygienespülung darüber hinaus mittels App gesteuert und überwacht werden.

Im ersten Halbjahr 2021 konnte Geberit ein Umsatzwachstum von etwa 25 % im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Als Gründe hierfür nennt das Unternehmen insbesondere der zuvor niedrigere Umsatz aufgrund von Corona, den weiterhin anhaltenden Home-Improvement-Trend, zu welchem auch die Optimierung der Trinkwasser-Aufbereitung zählt, sowie der Lageraufbau der Kunden. Doch auch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019, als Corona noch keine Rolle spielte, konnte der Umsatz um starke 17 % gesteigert werden. Allein in Q2/2021 konnte der Umsatz dabei im Vergleich zu Q2/2020 um 37,8 % gesteigert werden. Dies entspricht dem stärksten Umsatz im Vergleich zu einem Vorjahres-Quartal seit dem IPO im Jahr 1999. Auch hier konnte im Vergleich zum Jahr 2019 wieder ein sehr starkes Umsatzwachstum von über 20 % erzielt werden.

Obwohl der Umsatz im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres in allen Geschäftsbereichen stark anstieg (jeweils mindestens 20 %), war der Anstieg im Bereich Installations- und Spülsysteme, wozu auch die Trinkwasseraufbereitungslösungen zählen, mit ca. 24 % am stärksten. Gleichzeitig konnte der Umsatz in allen Regionen weltweit erhöht werden: Europa +21,8 %, Nahost / Afrika +53 %, Fernost / Pazifik + 39% und USA +12,2 %. Damit ist Geberit auch in Ländern, bei welchen die Trinkwasseraufbereitung in Zukunft ganz besonders relevant werden wird, bereits heute stark vertreten.

Wie bereits beschrieben, musste Geberit im letzten Jahr aufgrund der Einschränkungen durch Corona einen leichten Nachfrage-Rückgang hinnehmen, wodurch der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ca. 3% auf 2,99 Mrd. CHF sank. Damit lag dieser jedoch seit dem Jahr 2017 (2,91 Mrd. CHF) durchgehend bei über 2,9 Mrd. CHF. Für das aktuelle Geschäftsjahr hatten Experten einen Anstieg des Umsatzes um etwa 14 % auf 3,42 Mrd. CHF vorhergesagt, was einem Rekordumsatz entsprechen würde. Da im ersten Halbjahr ein Umsatzwachstum von circa 25 % erzielt werden konnte, erscheint die Schätzung inzwischen als fast schon pessimistisch und die Chancen stehen gut, dass diese erreicht bzw. sogar übertroffen werden kann. Bis zum Jahr 2023 soll der Umsatz dann weiter auf 3,62 Mrd. CHF (+21 % im Vergleich zum Jahr 2020) steigen.

Im Gegensatz zum Umsatz stagnierte der Gewinn von Geberit im Jahr 2020 mit EPS in Höhe von 17,95 CHF (2019: 17,96 CHF). Während der Umsatz seit 2017 zwar konstant hoch war, aber trotzdem nahezu stagnierte, stiegen die EPS nichtsdestotrotz im gleichen Zeitraum um starke 25 % an. Da sich die Umsätze in den nächsten Jahren wieder erhöhen sollen, könnte sich dies auf die Gewinne umso positiver auswirken. Erwartet wird aber zunächst, dass sich diese fast identisch zum Umsatz entwickeln. So wurden für das laufende Jahr EPS von 20,70 CHF (+ 15 %) und für das Jahr 2023 von 22,04 CHF (+22,8 %) prognostiziert. Da es wahrscheinlich ist, dass die Umsatzerwartung für 2021 übertroffen wird, stehen die Chancen gut, dass die EPS in diesem Jahr höher ausfallen werden.

Auch wenn die Kennzahlen nicht ganz so hoch sind wie bei Danaher, sind auch bei Geberit das KGV und KUV aktuell noch etwas erhöht mit 42,1 (KGV) und 9,0 (KUV). Auch hier wird für die kommenden Jahre jedoch eine Entwicklung in die richtige Richtung erwartet, so dass diese bis zum Jahr 2023 nur noch 34,5 (KGV) und 7,5 (KUV) betragen sollen. Auch der aktuelle Verschuldungsgrad ist mit 95 % dem von Danaher sehr ähnlich und damit ebenfalls ein wenig über dem erwünschten Wert. Allerdings betrug dieser im Jahr 2015 noch fast 140 % und konnte seitdem in jedem einzelnen Jahr reduziert werden, was für eine sehr gesunde und positive Entwicklung des Unternehmens und der Schuldenpolitik spricht. Auch hier sollte berücksichtigt werden, dass die kurzfristigen Schulden seit dem Jahr 2015 stets (leicht) über dem Cashbestand lagen. Letzterer betrug zuletzt 469 Mio. CHF, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten bei 573 Mio. CHF lagen. Da das Verhältnis der beiden Werte jedoch über die Jahre weitestgehend konstant blieb und das Unternehmen zunehmend höhere Umsätze und Gewinne verbuchen kann, sollte hiervon keine akute Gefahr ausgehen.

Fazit: Die Geberit AG ist insbesondere auf dem europäischen Markt als Markführer für Sanitärprodukte stark positioniert, kann aber auch auf dem weltweiten Markt starke Umsatzsteigerungen einfahren. Gleichzeitig wachsen alle Geschäftsbereiche nahezu gleichmäßig stark, was eine optimistische Prognose für die Zukunft erlaubt. In diesem Jahr hat das Unternehmen gute Chancen sowohl die Umsatz- als auch Gewinnprognosen zu übertreffen, was sich sowohl positiv auf den Aktienkurs als auch die weitere Zukunft von Geberit auswirken könnte. Zusätzlich kann das Unternehmen als Spezialist für Trinkwasserhygiene ebenfalls vom weltweiten Trend der Wasseraufbereitung profitieren und stellt für uns damit eine interessante Investitionsmöglichkeit in diesem Bereich dar.

Watts Water Technologies Inc.: Weltweit führender Anbieter von hochwertigen Lösungen im Bereich Wasser


Watts Water wurde interessanterweise genau im gleichen Jahr (1874) wie die Geberit AG gegründet und hat seinen Hauptsitz in Massachusetts, USA. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von hochwertigen Lösungen im Bereich Wasser und liefert Lösungen für private, industrielle, kommunale und gewerbliche Anwendungen. So sind die hochwertigen Technologien für die Wasserwirtschaft bspw. einsetzbar in den Bereichen Entwässerung, Warmwasser, Sanitärtechnik sowie Wasserqualität & Regenwassernutzung. Letzterer Bereich ist dabei im Hinblick auf die Wasseraufbereitung besonders interessant und ermöglich zum Beispiel die Filterung von Trinkwasser in wetterbedingten Katastrophengebieten oder ähnlichen Regionen.

Das Unternehmen setzt seinen Schwerpunkt auf Technologien im Bereich Wasser und liefert verschiedene Lösungen und Systeme für eine saubere und gesunde Umwelt. Ein starker Fokus liegt hierbei auf der Bereitstellung von sauberem Wasser für stark benachteiligte Regionen und Gemeinden in der ganzen Welt. Hier unterstützt das Unternehmen sowohl mit Spenden als auch eigenen Projekten, um Dörfern und Gemeinden den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.

Die Produktlinie „Wasserqualität“ von Watts Water umfasst Lösungen, die das Konservieren, Prüfen, Filtern und ähnliches von Wasser erleichtern soll und liefert dabei Komplettlösungen sowohl für die Prüfung und Verbesserung der Wasserqualität als auch für die Regenwassernutzung. Hierfür produziert und vermarktet das Unternehmen verschiedene Produkte wie Filter zur Reduzierung von schädlichen Stoffen, wie bspw. Chlor, im Wasser oder Desinfektionslösungen, um Keime aus dem Wasser zu filtern und so gesundes Trinkwasser zu erhalten. Wobei das Unternehmen hier ebenfalls diverse Filtersysteme und Aufbereitungslösungen zur Herstellung von sauberem Trinkwasser im Sortiment hat.

Im letzten Quartal des aktuellen Jahres konnte Watts Water mit einem Umsatz von 467 Mio. USD, diesen im Vergleich zum Vorjahr um ca. 38 % steigern. Auch hier ist dies teilweise auf einen leichten Umsatzrückgang im Jahr 2020 aufgrund von Corona zurückzuführen. Gleichzeitig haben sich EPS in Q2/2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt und lagen bei 1,48 USD. Aufgrund der bisher sehr positiven Zahlen für das Jahr 2021, hat das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr nochmals angehoben.

Auch Watts Water konnte seine Umsätze in diesem Jahr nicht nur in einzelnen Regionen, sondern weltweit steigern. So betrug der Umsatzwachstum in den USA 29 % (Umsatz von 307 Mio. USD), in Europa 55 % (137 Mio. USD) und in Asia, Pacific, Middle East & Africa (APMEA) sogar 75 %, wobei hier mit 23 Mio. noch verhältnismäßig geringere Umsätze erzielt werden.

Durch den leichten Umsatzrückgang im Jahr 2020 sank dieser von 1,6 Mrd. USD im Jahr 2019 auf zuletzt 1,51 Mrd. USD (Rückgang um etwa 5,5 %). Gleichzeitig sanken auch die Earnings per Share von 3,85 USD auf 3,36 USD (Rückgang um ca. 12,7 %). Trotz der Rückgänge waren beides jedoch jeweils noch die dritthöchsten Werte in der Unternehmensgeschichte nach den Jahren 2018 und 2019.

In diesem Jahr wird nun mit einer Umsatzerwartung von 1,75 Mrd. USD (+16 %) und einer EPS-Erwartung von 5,23 USD (+ 55%) für beide Werte ein Rekordjahr erwartet. Bedenkt man, dass der Umsatz für Q2 467 Mio. USD und die EPS 1,48 USD betrugen, scheinen beide Prognosen bei ähnlichen Ergebnissen im zweiten Halbjahr erreicht oder übertroffen werden zu können. Bis zum Jahr 2024 sollen die Umsätze dann konstant auf 1,96 Mrd. USD wachsen (Anstieg um ca. 30 % im Vergleich zum Jahr 2020) und sich die EPS auf 6,37 USD erhöhen (Anstieg um etwa 90 % im Vergleich zum Jahr 2020).

Das KGV von Watts Water liegt ähnlich wie das von Geberit aktuell bei 49,6 während das KUV mit 3,7 eindeutig den besten Wert der drei hier vorgestellten Unternehmen aufweist. Und bereits bis zum Jahr 2023 wird insbesondere für das KGV eine deutliche Senkung auf 27,8 prognostiziert, während auch das KUV weiter auf 3,0 sinken soll. Hier sind also ähnlich wie bei Danaher noch große Potenziale vorhanden laut der Experten.

Auch beim Verschuldungsgrad kann Watts Water mit 62,5 % einen sehr akzeptablen und mit Abstand den besten Wert der drei vorgestellten Unternehmen liefern. Umso beeindruckender ist der niedrige Verschuldungsgrad, wenn man bedenkt, dass dieser im Jahr 2016 noch 145 % betrug und seitdem Jahr für Jahr deutlich reduziert werden konnte. Auch hier übersteigen die kurzfristigen Schulden von 313 Mio. USD zwar den Cashbestand von 219 Mio. USD, allerdings konnten im Vergleich zum Vorjahr die kurzfristigen Schulden merklich reduziert werden (2019: 419 Mio. USD) während der Cashbestand nahezu konstant gehalten werden konnte (2019: 220 Mio. USD). Somit ist auch hier ein positiver Trend erkennbar, welcher sich mit der zukünftig erwarteten Umsatz- und Gewinnsteigerung weiter fortsetzen können sollte.

Fazit: Watts Water Technologies hat sich im Vergleich zu den anderen beiden Unternehmen vollkommen auf den Bereich Wasser spezialisiert und konnte damit ganz besonders vom Trend Wasseraufbereitung profitieren, ist gleichzeitig hierdurch aber natürlich auch stärker von diesem abhängig. Sowohl die aktuellen Kennzahlen als auch die zukünftigen Erwartungen zeigen jedenfalls, dass das Unternehmen sehr gut positioniert ist, um von einer erhöhten Nachfrage nach Produkten zur Wasseraufbereitung zu profitieren, insbesondere wenn die Umsätze in der APMEA Region weiterhin so stark gesteigert werden können.

Gesamtfazit

Die drei hier aufgezeigten Unternehmen sind aufgrund der positiven Entwicklungen in den letzten Jahren und der großen Expertisen aus meiner Sicht besonders gut positioniert, um von dem Trend Wasseraufbereitung profitieren zu können. Entsprechend sind für mich alle drei Unternehmen interessante Investitionsmöglichkeiten, da mir auch jeweils die globale Ausrichtung sehr gut gefällt.

Viele Grüße

Daniel Dünn

Tipp: Das Morningstar-Datenpaket beinhaltet neben unserem Screening-Tool aktien RANKINGS und dem digitalen Kiosk vollen Zugriff auf das Aktien-Terminal von TraderFox und ist bereits für 19 € im Monat erhältlich.