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Nach -40 % Crash: Ist Starbucks jetzt ein Kauf?

Aktienanalysen Fabian Hentschel 1.793 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

Heute möchte ich euch ein Update zur Aktie von Starbucks geben. Der mit rund 33.000 Filialen weltweit, größte Kaffeeproduzent der Welt, ist an der Börse aktuell mit 87,76 Mrd. $ bewertet.

Die Strategie, seine Filialen besonders gemütlich und einladend einzurichten und so zum Wiederkommen einzuladen, hat den Konzern weltweit berühmt gemacht. Dadurch ist Starbucks für viele Kunden ein zweites Wohnzimmer geworden, das nicht nur zum Entspannen, sondern oft auch zum Arbeiten genutzt wird. 

Durch den kontinuierlichen Ausbau der digitalen Infrastruktur ist es dem Konzern gelungen eine tiefe Bindung zu den Kunden aufzubauen und so z.B. individuelle Gewohnheiten & Präferenzen zu erkennen. Dies lässt sich auch an den steigenden Nutzern des eigenen Treueporgramms erkennen, welches alleine in den USA rund 26,4 Millionen Teilnehmer zählt. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr zählte man noch 24,8 Millionen Nutzer.



Partner statt Mitarbeiter

Ein weiterer, innovativer Ansatz des Konzerns besteht in einer besonders starken Ausrichtung auf die eigenen Mitarbeiter, welche man intern vorzugsweise als „Partner“ bezeichnet. Diese genießen aber nicht nur eine schöne Bezeichnung, sondern außerdem vergleichsweise hohe Löhne, eine Krankenversicherung, viele Bildungsangebote sowie Aktien als Teil des Gehalts. 

So konnte man in der Vergangenheit Talente locken und langfristig an das Unternehmen binden, da man als Aktionär besonders stark am Erfolg des Unternehmens interessiert ist.



Neuer Geschäftszweig: NFT’s

Starbucks CEO, Howard Schultz, hat jüngst in einem Blog-Artikel verkündet, dass man in das NFT-Geschäft einsteigen will. Der Kaffe-Gigant plant noch im Laufe des Jahres mit seiner ersten „NFT-Kollektion, Mitgliedschaft und Community zu beginnen, die auf Kaffekunst und Storytelling basiert“, schreiben Brady Bewehr, Chief Marketing Officer, und Adam Brotman, Berater bei Starbucks. 

So will man in Zukunft durch NFT-Kollektionen exklusive Erlebnisse und Vergünstigungen anbieten und besonders loyale Kunden belohnen. Durch die sogenannte „Multichain“, will sich Starbucks für die Zukunft aufstellen und neben den klassischen Filialen und Einzelhandelsprodukten ein weiteres, finanzielles Standbein aufbauen, um zukünftiges Wachstum zu sichern.

Ob die Strategie aufgeht wird die Zukunft zeigen. Ein Blick auf andere börsennotierte Unternehmen, wie Nike, Coca Cola oder McDonalds zeigt jedoch, dass Starbucks diesen Weg nicht alleine geht und führende Weltkonzerne den NFT-Markt zunehmend ernst nehmen. 



Aktien-Qualitäts-Check

Im Qualitäts-Check auf aktie.traderfox.com erhält Starbucks 9 / 15 möglichen Punkten. 

Die Frappuccino-Legende weißt ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6,39 % auf und punktet vor allem mit einem EPS Wachstum in den vergangenen 5 Jahren von 13,33 %. Die Aktie legte in den letzten 10 Jahren im Schnitt um 10,73 % zu.



Quartalszahlen

Der Konzern am 03.05.2022 die Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert und die Erwartungen, trotz Corona-Belastungen und hohem Inflationsdruck, erfüllt. In den drei Monaten bis April wuchsen die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,5 % auf 7,6 Mrd. $. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen damit 674,5 Mio. Dollar, was einer Steigerung von 2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. 

Laut eigenen Aussagen leidete Starbucks besonders unter den Corona-Lockdowns im wichtigen Markt China, sowie unter der steigenden Inflation. Außerdem hat man sich, im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise, im März dazu entschlossen den Geschäftsbetrieb in Russland einzustellen. 



Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Starbucks auch heute noch ein profitabler Konzern mit einer starken Marke ist. Durch die Strategie den Kunden, neben dem Wohnzimmer und Arbeitsplatz, eine gemütliche Atmosphäre zu bieten und gleichzeitig die eigenen Mitarbeiter so zufrieden wie möglich zu stimmen, dürfte auch in Zukunft erfolgsbringend sein. Durch das geplante NFT-Geschäft steigt Starbucks außerdem in einen völlig neuen Markt mit praktisch unendlich Wachstumspotenzial ein, womit zukünftiges Wachstum gesichert werden kann.

Aus technischer Sicht befindet sich der Konzern jedoch in einem glasklaren, kurzfristigen Abwärtstrend und ein Ende des Abverkaufs ist weiterhin nicht in Sicht. Die Marke zwischen 74-75 $ könnte durch eine Käuferzone und die EMA 100 jedoch eine gute Grundlage für eine mögliche Bodenbildung sein. Anleger sollten hier dennoch weiterhin nicht in das fallende Messer greifen und eine Beruhigung des Marktes abwarten.