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Wer in schlechten Phasen wie der jetzigen abspringt, riskiert einen Großteil der Performance zu verpassen!

Artikel, Strategien Gereon Dregger 742 Leser

Liebe Anleger,  

wir erleben gerade eine schwierige Phase an den Märkten. Während der Nasdaq bereits 25 % vom Hoch verloren hat, hat es einige Einzelwerte sogar noch härter getroffen. Derartige Zeiten haben auch einen unweigerlichen Einfluss auf unsere Emotionen. Hieraus ergibt sich die Gefahr, dass man in Panik verkauft oder die Lust an der Börse verliert. Doch daraus entsteht das realistische Risiko, dass man viel Performance verpasst. Denn verschiedene Studien haben gezeigt, dass die besten Tage an der Börse in der Regel auf die schlechtesten folgen. Die Sachlogik dahinter ist simpel. Wenn die Stimmung extrem schlecht ist und die Märkte am Boden liegen und dann ein positiver Impuls erfolgt, drängen alle wieder in den Markt rein.

Da wir dies nun geklärt haben, stellt sich die Frage, wie es sich auf die Performance auswirkt, wenn man die besten Tage verpasst.  Quelle: The Irrelevant Investor 

Das Diagramm zeigt, wie sich ein Investment in den S&P 500 von einem US-Dollar über einen Zeithorizont von knapp 30 Jahren entwickelt hätte. Die schwarze Linie repräsentiert den Buy & Hold Ansatz. Die rote Linie repräsentiert dagegen die Performance, wenn man die 25 besten Tage verpasst hätte. Es ist klar ersichtlich, dass durch das Versäumen der besten Tage hunderte Prozent Performance verloren gegangen wären. 

Eine Studie der Bank of America legt hierzu konkrete Zahlen vor. Gemessen wird die Performance zwischen 1930 und 2020. Laut dieser betrug die Gesamtrendite eines Anlegers, der die zehn besten Tage in jedem Jahrzehnt verpasste, lediglich 28 %. Damit lag diese massiv unter der Performance derjenigen, die dabeigeblieben sind. Die Rendite Letzterer belief sich nämlich auf 17.715 %! 

Quelle: CNBC 

Fairerweise muss man auch sagen, dass man den Buy & Hold Ansatz übertroffen hätte, wenn man die besten und schlechtesten Tage verpasst hätte. Der Versuch, den Markt zu timen, ist jedoch sehr schwierig und verursacht Transaktionskosten und Steuern. Statistisch betrachtet ist es für die meisten Anleger also das beste einfach dabeizubleiben.  

Unabhängig davon welchen Ansatz man wählt oder womit man sich wohler fühlt, das Wichtigste ist es nicht die Lust zu verlieren. Langfristig ist der Aktienmarkt das beste Instrument, um Vermögen aufzubauen und wachsen zu lassen. Und auch für Trader gilt das gleiche. Wer in solchen Phasen nicht aufgibt, wird es sich später danken, wenn es danach wieder massive Aufwärtswellen gibt. 

Zudem sollte man nicht vergessen, dass Bärenmärkte im Durchschnitt lediglich 9,6 Monate dauern, während der durchschnittliche Bullenmarkt 2,7 Jahre anhält. Es wäre also irrational, wegen den deutlich kurzweiligeren Abwärtsphasen das Interesse zu verlieren. Wer langfristig an der Börse dabeibleibt, wird über die Zeit fürstlich belohnt werden.