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Wie Anleger beim Megatrend Wasserstoff ohne Hype am besten Gewinneraktien finden

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Im Vergleich zum Vorjahr geht es rund um das Thema Wasserstoff an der Börse in diesem Jahr deutlich ruhiger zu. Da es sich dabei um einen Megatrend handelt, wirken die damit verbundenen disruptiven Kräfte aber noch über viele Jahre hinweg. Viele Anleger versuchen sich in dem Segment eher als Spekulanten anstatt als Investoren. Morningstar rät jedoch dazu, sich auf Aktien von Qualitätsunternehmen zu konzentrieren. In einer aktuellen Einschätzung erklärt der US-Finanzdienstleister, was man zu dem Thema wissen muss und wie man bei der Suche nach aussichtsreichen Aktien am besten vorgeht. Wir berichten.

Wasserstoff bietet die große Chance, die Stromerzeugung als eine der Hauptquellen der weltweiten Treibhausgasemissionen zu dekarbonisieren, schreibt Stephen Ellis in einer aktuellen Einschätzung. Dies hat bei Regierungen in aller Welt großes Interesse geweckt, erklärt der Stratege beim US-Finanzdienstleister weiter.

So habe das US-Energieministerium kürzlich eine Initiative gestartet, um die Kosten für erneuerbaren Wasserstoff bis 2030 um 80 % auf 1 USD pro Kilogramm zu senken. Man gehe ansonsten allgemein davon aus, dass der Wasserstoffmarkt bis 2050 fünf- bis achtmal größer sein dürfte als heute. Diese positiven Aussichten ließen jedoch die bei Morningstar vorherrschenden Bedenken hinsichtlich der Kosten, der Infrastruktur und der Regulierung außer Acht.

Selbst wenn die Wasserstoffkosten soweit sinken würden, dass sie den Konsenserwartungen von 1,50-2,00 USD pro Kilogramm (oder 11-15 USD/mmBtu) entsprechen würden, bräuchten wir auch Kohlenstoffsteuern, die weit über den Konsenserwartungen liegen müssten, damit die Wirtschaft wirklich funktioniere. Trotzdem sei der Enthusiasmus der Anleger für Wasserstoffaktien im vergangenen Jahr geradezu explodiert. Viele börsengehandelte Fonds für saubere Energie seien um mehrere hundert Prozent gestiegen, und das Interesse der Anleger an reinen Wasserstoffunternehmen wie Plug Power und FuelCell Energy sei groß.

In Anbetracht der Tatsache, dass der Wasserstoffmarkt erst im Entstehen begriffen sei, hält man Morningstar diese Zuwächse für eher spekulativ als bedacht. Anleger könnten es aber besser machen. Denn es gebe zahlreiche Möglichkeiten für qualitativ hochwertige Unternehmen, um am sich entwickelnden Wasserstoffmarkt in einer Vielzahl von Sektoren - Industrie, Versorgungsunternehmen, Grundstoffe und Energie - in den Vereinigten Staaten und Europa zu profitieren.

Die USA und die EU bräuchten viel höhere Kohlenstoffsteuern, um Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen


Quellen: Morningstar, International Renewable Energy Agency, EIA, World Bank, IEA

Die Morningstar-Top-Picks haben Qualität und solides Wasserstoff-Geschäftspotenzial


Auch gemessen an den Morningstar-Auswahlkriterien gibt es eine Reihe von überzeugenden Ideen, die ein angemessenes Engagement in der Wasserstoffbranche bieten. Laut Ellis haben die hauseigenen Analysten diese Ideen sorgfältig ausgewählt, um letztlich nur die Branchen und Unternehmen mit einem überdurchschnittlichen Wasserstoff-Engagement hervorgehoben.

Gasorientierte Midstream-Unternehmen bieten demnach eine großartige Kombination aus Wasserstoffchancen und attraktiver Bewertung, wobei Kinder Morgan, Cheniere Energy, Williams und Enterprise Products Partners für Morningstar hervorstechen. Zwei dieser Unternehmen - Cheniere Energy und Enterprise Products Partners (eine Master Limited Partnership) – hätten einen breiten wirtschaftlichen Schutzgraben vorzuweisen.

Zu den weiteren Favoriten gehören des weiteren Alstom und Johnson Matthey, die ein größeres Engagement im Bereich Wasserstoff bieten würden. Beide Werte verfügten über einen engen wirtschaftlichen Burggraben. Auch die Industriegasunternehmen (Air Liquide, Air Products und Linde sind für Ellis eine Überlegung wert, zumal alle drei einen schmalen engen wirtschaftlichen Schutzgraben innehaben und bei den sonstigen Auswahlkriterien gut abschneiden.

Bei der Betrachtung der Kriterien von Morningstar ist es interessant, dass noch keiner der Analysten den Bereich so einschätzt, dass er das Potenzial für eine Verbesserung der Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens oder der ökonomischen Burggräben bietet. Dazu muss man wissen, dass die wirtschaftlichen Burggräben durch Quellen wie Kostenvorteile und effiziente Größe untermauert werden.

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Was ist der Reiz von Wasserstoff?


Die Pläne der Europäischen Union und anderer Länder, die Wasserstoffentwicklung aggressiv voranzutreiben, sind laut Ellis gelinde gesagt aggressiv. Die aktuellen EU-Pläne sähen 40 Gigawatt Elektrolyseanlagen zur Herstellung von Wasserstoff vor, während die weltweit größte Anlage in Japan nur 10 Megawatt und die Gesamtkapazität weltweit etwa 100 Megawatt betrage. Wasserstoff sei ein besonders vielversprechender Weg, um die Wirtschaft zu dekarbonisieren und die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu ermöglichen. Er habe einen Energiegehalt von etwa 50.000 Britischen Wärmeeinheiten pro Pfund, verglichen mit 20.000 bei Erdgas, und benötigt weniger Speicherplatz als eine vergleichbare Menge an Gas.

Heute werde fast ausschließlich grauer Wasserstoff unter Verwendung von Erdgas als Rohstoff hergestellt. Ziel dieser Investitionen sei es, den Produktionsprozess so umzustellen, dass mehr grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Quellen (Wind, Sonne, Wasser) erzeugt werde, und blauer Wasserstoff, der mit fossilen Brennstoffen hergestellt werde, aber durch Kohlenstoffabscheidung an anderer Stelle kompensiert werde, zum Einsatz kommen.

Die Nutzung kohlenstofffreier Kernenergie könnte auch die Lebensdauer der US-Kernkraftwerke verlängern. Diese Bemühungen würden erhebliche Einsparungen ermöglichen. Zu den ersten Märkten, auf die die Regierungen abzielten, gehörten Raffinerien und Stickstoffdüngemittelmärkte, die bereits grauen Wasserstoff verwendeten, aber auch der Schwerlastverkehr und die Stahlindustrie, die sich nur sehr schwer durch Elektrifizierung dekarbonisieren lassen würden.

Warum sind die Regierungen so sehr an Wasserstoff interessiert?


Die staatlichen Investitionen in Wasserstoff sind enorm, so Ellis. Neben der angekündigten Absicht, Investitionen zu tätigen und unterstützende Vorschriften zu erlassen, strebten die europäischen Regierungen auch Partnerschaften an. Deutschland habe mit Marokko vereinbart, den in Marokko produzierten grünen Wasserstoff abzunehmen, und strebe eine ähnliche Vereinbarung mit Australien an.

Diese Vereinbarungen zeigten die Vorteile der Wasserstoffproduktion in sonnenreichen Regionen und ermöglichten auch ein besseres Management der langfristigen Wasserstoffspeicherung. Die Gründe für diese Umstellung liegen für Ellis auf der Hand: Wasserstoff biete mehrere wesentliche Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Dekarbonisierung eines sehr schwierigen Bereichs, nämlich der Stromerzeugung. Die Energy Information Administration schätzt demnach, dass 31 % der Kohlenstoffemissionen in den USA im Jahr 2019 auf die Stromerzeugung zurückzuführen sind. Die Reduzierung der Emissionen sei von entscheidender Bedeutung, wenn die EU ihr im September 2020 gesetztes Ziel erreichen wolle, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 auf 55 % des Niveaus von 1990 zu senken.

Die Morningstar-Analysten glauben, dass die ersten Chancen bei europäischen Versorgern und Industrieunternehmen liegen, da es in den USA keinen einheitlichen Regulierungsrahmen gebe, aber man geht nicht davon aus, dass Wasserstoff kurz- bis mittelfristig nennenswerte Mengen der Gaserzeugung verdrängen werde. Ein US-Rahmenwerk könnte von der Federal Energy Regulatory Commission geschaffen werden, zumal einige Versorgungsunternehmen über ausreichend Kunststoffleitungen verfügten, die nicht wie Stahlleitungen brechen und somit eine frühe Gelegenheit bieten würden, die Verwendung von Wasserstoff zu testen.

Die USA hätten in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 4 Mrd. USD für die Wasserstoffforschung ausgegeben, und Präsident Joe Biden habe in seinem Plan für saubere Energie dargelegt, dass er die Kosten für grünen Wasserstoff mit denen für konventionelle Energiequellen in Einklang bringen wolle. Die Beimischung von Wasserstoff zu Erdgas und die Erforschung spezieller Wasserstoffpipelines würde es den Eigentümern von Versorgungsleitungen und Verteilungsnetzen ermöglichen, die Nutzungsdauer bestehender Anlagen um Jahre zu verlängern, insbesondere wenn die Standards für erneuerbare Energien die Stromerzeugung aus Erdgas zunehmend unter wirtschaftlichen Druck setzen sollten.

Wasserstoff: Eine riesige Chance?


Die EU hat im Sommer 2020 angekündigt, dass sie 500 Mrd. USD oder mehr für Investitionen in Wasserstoff ausgeben wolle, darunter bis zu 40 Gigawatt für die Stromerzeugung aus Wasserstoff bis 2030. Wasserstoff sei ein attraktiver kohlenstofffreier Brennstoff und ein Ersatz für Kohlenwasserstoffe zur Stromerzeugung über wasserstofftaugliche Turbinen, aber auch für Wasserstoff-Brennstoffzellen, Fahrzeuge und Gebäudeheizung.

Fast der gesamte heute in den USA produzierte Wasserstoff sei grauer Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen werde. Schätzungen des Energieministeriums (2018) und eigene Analyse von Morningstar gehen davon aus, dass derzeit rund 4,3 Mrd. Kubikfuß Erdgas pro Tag für die Wasserstoffproduktion verwendet werden, was etwa 5 % der US-Gasproduktion entspricht. Die ersten Investitionen von Versorgungsunternehmen und Turbinenherstellern konzentrierten sich bisher auf die Stromerzeugung aus Wasserstoff und Erdgas.

Die privaten und öffentlichen Investitionen in Wasserstoffprojekte seien in den letzten zehn Jahren relativ gering gewesen. Das ursprüngliche Geschäft zwischen General Motors und Nikola, bei dem General Motors 2 Mrd. USD in Nikola investieren wollte, wäre das größte Geschäft des Jahrzehnts gewesen. So wie es aussehe, sei der Investitionsschub im Jahr 2020 auf 2 Transaktionen zurückzuführen gewesen: die 530 Mio. USD teure Übernahme der 5 Wasserstoffanlagen von PBF Energy durch Air Products und eine frühere Investition von 525 Mio. USD in Nikola durch ValueAct und andere Investoren.

Sollte die europäische Vision verwirklicht werden, wären US-Gasproduzenten, Gaspipeline-Betriebe, die auf die teilweise Nutzung von Kohlenwasserstoffen umgestellt werden können, und Cheniere (als Exporteur des Gases) in der besten Position, um von einer höheren europäischen Gasnachfrage zu profitieren.

Was sind die Hindernisse auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft?


1. Infrastruktur

Die allgemeinen Erwartungen an die Wasserstoffwirtschaft gehen laut Ellis davon aus, dass die massiven Infrastrukturprobleme leicht zu lösen sind, aber bei Morningstar sei man da skeptischer. Die Infrastruktur für den Transport von Kohlenwasserstoffen in den USA bestehe überwiegend aus Kunststoffen (für die Verteilung auf der letzten Meile durch die Versorgungsunternehmen) und Stahl (für Langstreckenpipelines).

Bei Kunststoffpipelines gibt es aber Probleme mit der Wasserstoffpermeation, und bei Stahl bestehe die Gefahr der wasserstoffinduzierten Versprödung, was das schwerwiegendere Problem sei, obwohl beide Probleme durch genaue Überwachung und die Verwendung spezieller Materialien gelöst werden könnten. Obwohl die bestehende Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff geeignet sei (bestimmte Pipelines könnten bis zu einer Beimischung von 10 % - 15 % genutzt werden), würden die USA in erster Linie auf eine spezielle Wasserstoffinfrastruktur angewiesen sein.

Es gebe auch Überlegungen zur Speicherung, da eine der effizientesten Wasserstoffspeicheroptionen Salzkavernen seien, die sich hauptsächlich in Texas befänden, aber landesweit nicht weit verbreitet seien. Schließlich würden Lastkraftwagen, die Wasserstoff transportieren könnten, vor allem für industrielle Anwendungen eingesetzt, aber es gebe nicht genug für eine weit verbreitete Nutzung von Wasserstoff in der Stromerzeugung.

Der Wasserverbrauch könnte sogar sinken, weil das Fracking, das bis zu 6 Mio. Liter Wasser pro Bohrung verbrauchen könne, reduziert werde. Die Environmental Protection Agency schätze jedoch, dass Fracking in 90 % der 400 untersuchten Bezirke weniger als 1 % des Wasserverbrauchs eines Bezirks ausmache.

2. Wasserstoffkosten

Die Erwartungen des Wasserstoffmarktes haben sich auf 2 USD/Kilogramm Wasserstoff konzentriert, so Ellis, aber diese Kosten sind immer noch um ein Vielfaches höher als die von Erdgas. Heute seien die Kosten für grünen Wasserstoff wesentlich teurer als alle anderen Alternativen. Man glaubt bei Morningstar, dass die Kosten um mehr als 50 % sinken müssten, um mit Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen konkurrenzfähig zu werden, und noch viel mehr, wenn er mit den Kosten für die Stromerzeugung aus Erdgas konkurrieren solle.

Die Befürworter der Energiewende gingen davon aus, dass Wasserstoff bei etwa 2 USD/kg wettbewerbsfähig sein könnte, verglichen mit den derzeitigen Preisen von etwa 15 USD/kg, aber 2 USD/kg entsprächen etwa 17 USD pro tausend Kubikfuß, verglichen mit dem derzeitigen Erdgaspreis von 2,63 USD pro tausend Kubikfuß.

Sowohl die Regierung Biden als auch die EU hätten sich zum Ziel gesetzt, die Kosten für grünen Wasserstoff bis zum Jahr 2030 an die Kosten für Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen anzugleichen, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber den Erwartungen der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien darstelle, die bis 2050 Kostengleichheit erwarte. Das Pipeline-Unternehmen Energy Transfer habe bei einer Telefonkonferenz für das dritte Quartal 2020 gesagt, dass es Wasserstoffinvestitionen als "Kopfzerbrechen" empfinde, wenn man bedenke, dass grüner und grauer Wasserstoff nach den eigenen Schätzungen etwa das Acht- bzw. Dreifache der Kosten bzw. des Wertes von Methan betragen würden.

In jedem Fall reicht es nach Ansicht von Morningstar nicht aus, dass Wasserstoff bis 2030 die Kostenparität mit grauem Wasserstoff erreicht, um sich auf dem Stromerzeugungsmarkt wesentlich durchzusetzen. Die Einführung einer Kohlenstoffsteuer pro Tonne könnte die Kostenlücke schneller schließen, da sie die Erdgaskosten erhöhen würde. Ein solches Szenario scheine jedoch in den USA kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich zu sein, selbst unter einer umweltfreundlicheren Regierung Biden. Da viele Länder in der EU bereits eine Kohlenstoffsteuer eingeführt hätten, werde der Wendepunkt für die Einführung von grünem Wasserstoff in Übersee wahrscheinlich früher eintreten als in den USA.

3. Regulatorische Bedenken

Die Konsenserwartungen lassen nach Einschätzung von Ellis die Tatsache außer Acht, dass eine Kohlenstoffsteuer pro Tonne wesentlich höher sein müsse als selbst die Empfehlungen der Experten das vorstehen, damit Wasserstoff wettbewerbsfähig sei. Daher müssten die Regierungen klare und transparente Vorgaben für Wasserstoff machen, um eine angemessene Marktentwicklung zu fördern. Diese Vorgaben, die es heute noch nicht gebe, könnten verschiedene Formen annehmen, z. B. ein Ziel für die Wasserstoffproduktion, die Verwendung von Wasserstoff in bestimmten Sektoren oder ein Ziel für die Beimischung von Wasserstoff zu Erdgas.

Man geht bei Morningstar auch davon aus, dass die Versorgungsunternehmen zu den ersten Anwendern von Wasserstoff für die Stromerzeugung gehören werden, wobei alle 5-10 Meilen kleine Wasserstoff-Hubs oder -Parks entstehen könnten, die aus Verteilungsleitungen und Speichermöglichkeiten für die letzte Meile bestehen und zunächst den Bedarf der einzelnen Versorgungsunternehmen abdecken könnte, während bei Bedarf Fernleitungen entwickelt würden. In den USA müsse die Federal Energy Regulatory Commission hierfür eine Strategie festlegen und Unterstützung durch zulässige Eigenkapitalrenditen gewähren.

Schließlich könnte eine Kohlenstoffsteuer einen großen Beitrag dazu leisten, die Lücke zwischen den Kosten für fossile Brennstoffe und grünen Wasserstoff zu schließen, die im Jahr 2030 bei etwa 1,50 USD bis 2 USD/kg liegen sollen. Um die Lücke vollständig zu schließen, müsste die Kohlenstoffsteuer jedoch mindestens 150 USD pro Tonne betragen, was weit über den Empfehlungen der Hochrangigen Kommission für Kohlenstoffpreise und der Internationalen Energieagentur liege, die bis 2030 einen Preis von 50 bis 100 Dollar pro Tonne empfehlen würde.

Zum Vergleich: Die Umweltschutzbehörde unter der Trump-Administration schätzte die Kohlenstoffkosten (oder -steuer) auf 1 bis 8 USD pro Tonne. Dies entspreche 11 bis 15 USD/mmBtu bei einem aktuellen Erdgaspreis von 2,63 USD, was bedeute, dass Wasserstoff nicht annähernd wettbewerbsfähig sei.

Die Identifizierung von Qualitätsgewinnern über mehrere Sektoren hinweg


Die sektorübergreifende Analyse von Morningstar kommt zu dem Schluss, dass europäische und US-Industrieunternehmen zu den größten Nutznießern von Wasserstoff gehören, darunter Johnson Matthey und Industriegasanbieter wie Air Products. Dies liege vor allem daran, dass man Wasserstoff als einen der 3 wichtigsten Investitionsbereiche für diese Unternehmen im nächsten Jahrzehnt ansehe.

Die Analysten gehen davon aus, dass das Wasserstoffgeschäft für diese Unternehmen, zu denen auch Alstom gehöre, von großer Bedeutung sein werde und 15 % bis 25 % der Gewinne ausmachen könnte. Man glaubt zudem, dass es in einer engeren Gruppe von amerikanischen und europäischen Versorgungsunternehmen sowie Stickstoffproduzenten, die sauberes Ammoniak zu einem Premiumpreis verkaufen können, ausgewählte Möglichkeiten gebe.

Man habe 4 Midstream-Unternehmen ausfindig gemacht, die ein Aufwärtspotenzial haben könnten und hauptsächlich im Bereich Erdgas und Flüssigerdgas tätig seien, was bereits ein Engagement in Wasserstoffmolekülen bedeuten würde. Für Anleger, die nach Bereichen suchen, die nicht von einer verstärkten Nutzung von Wasserstoff profitieren werden, verweist man auf die US-Explorations- und Produktionsunternehmen wie die derzeit als teuer eingestufte Antero Resources. US-E&Ps hätten nur begrenzte Möglichkeiten, die negativen Auswirkungen des Rückgangs der Erdgasnachfrage zu vermeiden, wenn die USA und andere Volkswirtschaften versuchen sollten, die Stromerzeugung aus Erdgas durch grünen Wasserstoff zu dekarbonisieren.

Für US-amerikanische und europäische Versorgungsunternehmen biete Wasserstoff die Möglichkeit, gestrandete Anlagen zu retten, die unter dem Ausstieg aus der Erdgasverstromung leiden würden. Für andere sei es eine Möglichkeit, die vorhandenen Wind- und Solarkraftwerke zu nutzen.

Die Morningstar-Liste der Unternehmen mit Wasserstoff-Bezug


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