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20.07. 11:51

BUND: Gipfelabdeckung von K+S-Abraumhalde löst Abwasserproblem nicht


FRANKFURT (dpa-AFX) - Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Abdeckung des Gipfelbereichs der Kali-Abraumhalde am Standort Hattorf des Kasseler Düngerkonzerns K+S als unzureichend kritisiert. Sie löse nicht das Abwasserproblem, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Thomas Norgall laut Mitteilung vom Dienstag. "Da die Salzhalden ständig weiter anwachsen sollen, werden immer größere Mengen salzhaltiger Abwässer anfallen."

Die Gipfelabdeckung war am Montag vom Regierungspräsidium Kassel genehmigt worden. Ziel sei es, damit die Ausschwemmung von salzhaltigem Haldenwasser zu vermindern, teilte die Behörde mit. Den Angaben zufolge bezieht sich die Genehmigung auf 9,5 Hektar Abdeckung mit Kunststoffplanen, einer Drainageschicht und Erde mit künftigem Grünbewuchs.

Die nun genehmigte Abdeckung sei vom Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie abgelehnt worden, weil sich die Halde noch jahrhundertelang verformen werde, erklärte Norgall. "Allein von Oktober 2019 bis April 2021 kam es im Abdeckungsbereich zu Sackungen von rund sechs Meter." Diesen Bewegungen könne die Abdeckung und insbesondere die Folie nicht dauerhaft standhalten. "Einzig eine konsequente Verbringung der gewaltigen Salzrückstände als Feststoffe in die ausgebeuteten Bergwerke kann die Zunahme der Salzabwässer sicher verhindern."

K+S widerspricht. Im Genehmigungsverfahren seien die Eignung und Langzeitgebrauchstauglichkeit der Dichtungsbahnen umfangreich untersucht und alle erforderlichen Eignungsnachweise erbracht worden, erklärte Sprecher Marcus Janz am Mittwoch. "Auf dieser Grundlage hat die zuständige Bergbehörde die Genehmigung für die Plateauabdeckung erteilt."

Mit der Abdeckung des Plateaus bis Ende 2024 werde zunächst die Menge der salzhaltigen Wässer von der Halde Hattorf in einem ersten Schritt verringert. "Langfristig wird die Abdeckung der Haldenflanken einen noch größeren Effekt erzielen, da diese im Vergleich zum Plateau eine vielfach größere Fläche belegen." Die Vorbereitungen für die seitliche Abdeckung seien im Gange. Janz zufolge soll sie im kommenden Jahr vorgestellt werden./nis/DP/mis