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Devisen: Euro unter 1,12 Dollar - Britisches Pfund fällt nach Inflationszahlen


FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch unter 1,12 US-Dollar gerutscht. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1179 Dollar und damit fast einen halben Cent unter ihrem Niveau vom Vorabend. Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung nach dem jüngsten Kursanstieg. Am Dienstag war der Eurokurs bis auf 1,1276 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1222 (Dienstag: 1,1255) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8911 (0,8885) Euro.

Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit auf Inflationszahlen aus Großbritannien und aus der Eurozone. Im gemeinsamen Währungsraum fiel die Teuerung zwar auch im Juni deutlich. Die von der EZB besonders beachtete Inflation ohne Energie und Lebensmittel stieg aber an - und das sogar deutlicher als bisher bekannt.

Vor diesem Hintergrund wird von der EZB auf der Ratssitzung in der kommenden Woche eine abermalige Zinsanhebung erwartet. Unklar ist jedoch, ob die Leitzinsen in der drauflegenden Sitzung im September erneut angehoben werden. Denn am Dienstag hatte sich der eigentlich für seine besonders straffe geldpolitische Haltung bekannte niederländische Notenbankchef Klaas Knot erstaunlich vorsichtig geäußert. Seiner Meinung nach ist eine Zinsanhebung nach Juli "allenfalls eine Möglichkeit".

Während der Euro kaum auf die frischen Inflationszahlen aus der Eurozone reagierte, geriet das britische Pfund zu allen anderen wichtigen Währungen teils stark unter Druck. In Großbritannien hat sich der Preisauftrieb im Juni unerwartet deutlich abgeschwächt. Dies könnte die Neigung der britischen Zentralbank zu weiteren Zinsanhebungen dämpfen. Höhere Zinsen beflügeln in der Regel eine Währung - und umgekehrt.

"Die Erwartungen für den britischen Leitzins müssen zweifellos nach unten korrigiert werden", schrieb Fondsmanager James Lynch vom Vermögensverwalter Aegon Asset Management. Vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten sei von einem Zinsanstieg von 0,5 Prozentpunkten die Rede gewesen - oder sogar von den Bedingungen für eine noch deutlichere Erhöhung. "Nun ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass am 3. August ein Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten erfolgen wird, um den Leitzins auf 5,25 Prozent zu bringen, und darüber hinaus wird es wirklich von den Daten abhängen."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86918 (0,85838) britische Pfund, 156,76 (155,40) japanische Yen und 0,9628 (0,9647) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1971 Dollar gehandelt. Das waren knapp acht Dollar weniger als am Vortag./la/tih/he