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APA ots news: Nach Normalisierung: Geldpolitik steht 2024 im Zeichen der Konsolidierung
OeNB-Gouverneur Holzmann hält Diskussion über Zinssenkungen
für verfrüht
Wien (APA-ots) - Für den Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank
(OeNB), Robert Holzmann, sind die fortgesetzten Zinsschritte des Rats
der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 2023 Teil einer
geldpolitischen Normalisierung. Diese müsse im kommenden Jahr
konsolidiert werden. Eine Diskussion über mögliche Zinssenkungen
erachtet Gouverneur Holzmann für verfrüht.
2023 im Zeichen geldpolitischer Normalisierung
"Das Jahr 2023 stand mit sechs aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen
nach vier Erhöhungen 2022 im Zeichen einer geldpolitischen Straffung.
Doch auch wenn wir mit zehn ununterbrochenen Zinserhöhungen eine in
der Geschichte der EZB beispiellose Serie an Anhebungen hinter uns
haben, gibt es auch für das Jahr 2024 noch keinerlei Garantie für
Zinssenkungen", so Gouverneur Holzmann. "Diese geldpolitische
Normalisierung zeigt bereits ihre Wirkung im Rückgang der Inflation,
dennoch wäre es verfrüht, bereits jetzt an Zinssenkungen zu denken",
so der Gouverneur weiter.
Digitaler Euro in Vorbereitungsphase
"Der digitale Euro ist nunmehr in die Vorbereitungsphase eingetreten,
und wir untersuchen derzeit gründlich, wie eine Einführung dieses
digitalen Zahlungsmittels konkret aussehen kann. Entscheidend ist
hier, dass Bargeld ergänzt und nicht verdrängt wird, aber auch, dass
Datenschutz gewährt wird", so Holzmann, der auch ein klares
Bekenntnis für Bargeld abgibt. "Bargeld ist aus verschiedensten
Gründen unverzichtbar: Es gewährt Anonymität, ist universell und ohne
Technik einsetzbar. Für den Fall eines Blackouts sollte jeder
Haushalt über Bargeld in kleinen Scheinen verfügen."
2024 weiter sinkende Inflation und Hoffnung auf Frieden
Das kommende Jahr werde wie die Vorjahre herausfordernd, wenngleich
die Inflation weiter sinke. "Im Euroraum werden wir unseren Zielwert
von 2,0 % Inflation wahrscheinlich innerhalb der nächsten beiden
Jahre erreichen, wenngleich der Weg dorthin noch herausfordernd
wird", so Holzmann weiter - "Inflationsbekämpfung gleicht einem
Marathonlauf - die letzten Meter sind die schwierigsten." In
Österreich wird die Inflation voraussichtlich auch zurückgehen,
wenngleich nicht so schnell wie im übrigen Euroraum. Das liegt unter
anderem am heimischen starken Tourismus- und Dienstleistungssektor.
Eine große Hoffnung liege natürlich auch in einem baldigen Frieden
der derzeitigen Kriegsschauplätze. "Gegenwärtig wirkt die Lage noch
sehr angespannt, doch 2024 kann hier neue Entwicklungen bringen", so
Gouverneur Holzmann vorsichtig optimistisch.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Mag. Maria-Elisabeth Faulmann
Pressesprecherin
(+43-1) 404 20-6900
maria-elisabeth.faulmann@oenb.at
www.oenb.at
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OTS0029 2023-12-28/10:00