Airbus SEEI Kaufen
15.11. 13:47 138,520€ -0,29%
Boeing Co.DI Kaufen
15.11. 13:46 138,638$ +0,36%
Spirit Aerosystems Holdings Inc.DI Kaufen
15.11. 13:25 30,186$ -0,11%
01.03. 20:09

Kreise: Boeing will kriselnden Rumpf-Zulieferer Spirit übernehmen


ARLINGTON/WICHITA (dpa-AFX) - Der US-Flugzeughersteller Boeing lotet angesichts der Mängel an seinen 737-Max-Jets laut Insidern den Rückkauf seines Rumpf-Zulieferers aus. Vertreter von Spirit Aerosystems hätten mit Boeing gesprochen und inzwischen Banker als Berater engagiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Zugleich prüfe Spirit einen möglichen Verkauf seines Werks in Nordirland, das Tragflächen für den weltgrößten Flugzeugbauer Airbus herstellt. Der Kurs der Spirit-Aktie sprang nach den Neuigkeiten zeitweise um fast 19 Prozent nach oben.

Der Zulieferer hatte bis zum Jahr 2005 als Boeings Rumpfsparte fast 80 Jahre lang zum Konzern gehört. Dann verkaufte Boeing das Werk in Wichita (Kansas) mit weiteren Standorten an einen Finanzinvestor. Dieser brachte Spirit später an die Börse. Bis heute ist Boeing Spirits wichtigster Kunde.

Ausgelöst wurde die jüngste Krise von einem Beinahe-Unglück eines Boeing-Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max Anfang Januar. Dabei war mitten im Flug ein Rumpfteil herausgebrochen. Spirit fertigt rund 70 Prozent der Rumpfteile der 737-Max-Reihe. Schon zuvor hatte Boeing wegen Produktionsmängeln von Spirit die Auslieferungen des Flugzeugtyps teils wochenlang stoppen und monatelange Nacharbeiten vornehmen müssen.

Inzwischen nimmt die US-Luftfahrtbehörde die Produktion und die Qualitätskontrollen von Boeing und Spirit unter die Lupe. Zudem darf Boeing die Produktion seines meistgefragten Flugzeugtyps vorerst nicht mehr ausweiten. Die 737 Max hatte den Flugzeughersteller schon vor rund fünf Jahren in die schwerste Krise seiner Geschichte befördert. Damals stürzten zwei Maschinen des Typs ab, 346 Menschen starben. Behörden in aller Welt verhängten Flugverbote für das Modell. Erst nach aufwendigen technischen Verbesserungen wurden die Verbote nach über 20 Monaten schrittweise wieder aufgehoben./stw/la/he