AKTIE IM FOKUS: Broadcom vorbörslich stark unter Druck - Zu hohe Erwartungen
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein mit Enttäuschung aufgenommener Geschäftsausblick verheißt am Freitag nichts Gutes für die Anleger von Broadcom
Am Markt hieß es, das klassische Geschäft mit Chips abseits von Anwendungen für Künstliche Intelligenz, habe etwas enttäuscht. In diesem Bereich, der in den vergangenen Monaten die Aktien auf ein Rekordniveau getrieben hatte, sei die Entwicklung aber "immer noch stark", sagte ein Händler.
Noch im Juni hatten die Broadcom-Aktien bis zu 185 Dollar gekostet. Seitdem flachte der KI-Hype ab. Dies machte sich in den vergangenen Monaten auch schon bei Nvidia bemerkbar, dem KI-Favoriten der Anleger. Auch die Nvidia-Papiere gaben am Freitag vorbörslich nochmals um mehr als zwei Prozent nach.
Broadcom stellte für das laufende vierte Geschäftsquartal Erlöse von rund 14 Milliarden US-Dollar in Aussicht, während Analysten im Schnitt mit gut 14,1 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Analyst Ross Seymore von der Deutschen Bank attestierte dem Halbleiterkonzern zwar solide Zahlen, betonte aber die hohen Erwartungen.
Wegen bereits in den Aktienkurs eingepreisten Euphorie sind also eigentlich positive Überraschungen erforderlich, um den Ansprüchen zu genügen. Laut dem Jefferies-Analysten Blayne Curtis seien die Ziele aber nicht höher gesteckt worden. Das Management habe aber zuletzt immer wieder betont, dass der Weg auch im KI-Bereich holprig sei. Dies ergebe Sinn im Zuge der Umstellung auf neue Technologien.
Die Voraussetzungen für 2025 seien gut und so sieht Curtis in jeder Kursschwäche eine Kaufgelegenheit. Damit teilt er die Meinung von Mark Lipacis von Evercore ISI. Er lobte am Freitag die exzellenten Perspektiven mit KI wie auch in den übrigen Geschäften und rechnet daher binnen der nächsten Monate mit anziehenden Konsensschätzungen. Außerdem erwähnte er einen bis zu 17 Prozent großen Abschlag der Broadcom-Papiere im Vergleich zu anderen KI-Aktien wie AMD