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24.09. 11:59

Industrieroboter-Absatz sinkt leicht - Ausblick verhalten


FRANKFURT (dpa-AFX) - Der weltweite Absatz von Industrierobotern ist im vergangenen Jahr auf hohem Niveau gesunken - und wird dort wegen der schwĂ€chelnden Weltwirtschaft wohl erst einmal verharren. 2023 wurden in Fabriken rund um den Globus rund 541.300 neue Anlagen installiert, wie die International Federation of Robotics (IFR) in Frankfurt mitteilte. GegenĂŒber dem Höchstwert aus dem Vorjahr entspricht dies einem Minus von 2,1 Prozent. Der Absatz von Industrierobotern hatte 2021 erstmals die Marke von einer halben Million ĂŒberschritten. Grund war die Konjunkturerholung nach dem ersten Corona-Jahr.

IFR-GeneralsekretĂ€rin Susanne Bieller sagte dazu: "Das Minus hĂ€ngt mit der Entwicklung in China zusammen. Dort stottert der Wachstumsmotor". Die Volksrepublik sei mit Abstand der grĂ¶ĂŸte Einzelmarkt fĂŒr Fertigungsroboter. Mehr als die HĂ€lfte aller neuen Maschinen wurden im vergangenen Jahr dort errichtet. "Entgegen dem Trend ist Europa der einzige Kontinent, der einen deutlichen Anstieg bei den Installationszahlen von neun Prozent verzeichnen kann".

Viele Roboter fĂŒr E-Auto-Fabriken gekauft

Das Plus ist demnach stark getrieben von der positiven Entwicklung in Deutschland, der am stÀrksten automatisierten Volkswirtschaft Europas. Fast ein Drittel der rund 28.400 neuen Anlagen wurden von der Autoindustrie gekauft. Und damit deutlich mehr als im Jahr zuvor.

"Zahlreiche Roboter wurden fĂŒr die Fertigung von E-Autos angeschafft", erklĂ€rte Bieller. Es gab aber auch Nachholeffekte. "2022 wurden zahlreiche Projekte angestoßen, die durch Lieferschwierigkeiten bei Elektronikbauteilen erst spĂ€ter beendet werden konnten". Die Autobranche ist traditionell der grĂ¶ĂŸte Abnehmer fĂŒr Roboter hierzulande - steckt aktuell aber in der Krise. In der Vergangenheit hatte die Branche mit mehr VerkĂ€ufen von E-Autos gerechnet - und krĂ€ftig in neue Fabriken investiert. Diese sind aktuell nicht ausgelastet.

Stagnation in Deutschland

2023 werde sich daher so schnell nicht wiederholen. "Die AuftragseingĂ€nge sind bereits im laufenden Jahr gesunken. 2024 und 2025 werden eher schwache Jahre. Wir erwarten einen SeitwĂ€rtstrend", machte Bieller deutlich. Erst 2026 sei hierzulande wieder mit Wachstum zu rechnen. Global dĂŒrften die Zahlen zwar bereits im kommenden Jahr wieder steigen. Die vor einem Jahr angepeilt Marke von jĂ€hrlich 600.000 neuen Robotern rĂŒckt aber zunĂ€chst in die Ferne./jwe/DP/stk