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ROUNDUP: Investmentbanking dämpft Gewinnrückgang bei JPMorgan und Wells Fargo


NEW YORK/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Das Investmentbanking hat den US-Geldhäusern JPMorgan und Wells Fargo im Sommer überraschend viel Gewinn beschert. Im dritten Quartal verdienten beide Institute zwar weniger als ein Jahr zuvor. Doch Analysten hatten mit stärkeren Rückgängen gerechnet. JPMorgan-Chef Jamie Dimon rechnet für 2024 sogar mit höheren Zinseinnahmen, obwohl die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im September erstmals seit vier Jahren gesenkt hat. Allerdings warnte der Manager vor desaströsen Folgen geopolitischer Konflikte.

An der Börse wurden die Neuigkeiten positiv aufgenommen. Die JPMorgan-Aktie gewann kurz nach Handelsbeginn in New York am Freitag 3,3 Prozent auf 219,79 Dollar. Für die Aktie von Wells Fargo ging es um 5,8 Prozent aufwärts. Seit dem Jahreswechsel haben beide Papiere bereits deutlich zugelegt - JPMorgan um fast 30 Prozent und Wells Fargo um rund ein Viertel.

Im dritten Quartal verdiente JPMorgan 12,9 Milliarden US-Dollar (11,8 Mrd Euro) und damit zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Freitag in New York mitteilte. Das lag vor allem an gestiegenen Einnahmen: So legten die bereinigten Erträge um sechs Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar zu und übertrafen die Erwartungen von Analysten klar.

Andererseits legte das Management 3,1 Milliarden Dollar für faule Kredite zurück, mehr als doppelt so viel wie im Sommer 2023. Die gestiegenen Einnahmen vor allem in der Investmentbank machten diese Belastung jedoch mehr als wett.

Entgegen den Erwartungen konnte JPMorgan sogar die Zinserträge steigern. Sie legten im Vergleich zu Sommer 2023 um drei Prozent auf 23,5 Milliarden Dollar zu. Die Bankführung wurde daher auch optimistischer für das Gesamtjahr. So soll der Zinsüberschuss 2024 jetzt statt 91 Milliarden etwa 92,5 Milliarden Dollar erreichen.

JPMorgan-Chef Dimon sprach jedoch von düsteren Aussichten für die Welt. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse zeigten, dass die Bedingungen gefährlich seien und sich verschlechterten. Das schwere Leid vieler Menschen könne kurzfristig weitreichende Folgen für die Wirtschaft haben - und auf die künftige Entwicklung der Geschichte. Die Inflation gehe allerdings zurück, und die Wirtschaft der USA bleibe widerstandsfähig.

Bei JPMorgans Konkurrentin Wells Fargo ging der Zinsüberschuss im Sommer hingegen um elf Prozent zurück. Auch bei der Großbank aus San Francisco halfen das hauseigenen Investmentbanking, den Gewinnrückgang abzufedern. So verdiente die Bank im dritten Quartal rund 5,1 Milliarden US-Dollar und damit elf Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie sie in San Francisco mitteilte.

Die gesamten Erträge der Bank sanken wegen des geringeren Zinsüberschusses konzernweit um zwei Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar. Anders als JPMorgan legte Wells Fargo jedoch weniger Geld für drohende Kreditausfälle zurück als im Vorjahreszeitraum: Die Zuführung zur Risikovorsorge sank um elf Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar./stw/mis
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JPMorgan Zinsüberschuss von Bloomberg: The bank said NII for 2024 will come in at roughly $92.5 billion, compared with its previous forecast of about $91 billion.
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JPMorgan (S. 1 und 2, Investmentbank S. 4): https://www.jpmorganchase.com/content/dam/jpmc/jpmorgan-chase-and-co/investor-relations/documents/quarterly-earnings/2024/3rd-quarter/66269bb6-ecc5-4172-b461-6b7e7cd47aab.pdf
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Wells Fargo PM (S. 1 und 2): https://www.wellsfargo.com/assets/pdf/about/investor-relations/earnings/third-quarter-2024-earnings.pdf