Hamburger Hafen und Logistik AGEI Kaufen
25.11. 10:55 17,140€ +0,82%
15.11. 13:13

Reederei MSC kann bei der HHLA einsteigen


HAMBURG (dpa-AFX) - Dem Einstieg der weltgrößten Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA steht nichts mehr im Weg. "Nachdem Anfang Oktober die Europäische Kommission die fusionskontrollrechtliche Freigabe erteilt hatte, ist nun mit der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in der Ukraine die letzte noch ausstehende Vollzugsbedingung eingetreten", teilte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) mit. Die Zustimmung der ukrainischen Behörden war notwendig, weil die HHLA in Odessa ein Containerterminal betreibt.

Die Port of Hamburg Beteiligungsgesellschaft SE, eine Tochtergesellschaft der Mediterranean Shipping Company (MSC), werde nun den Angebotspreis von 16,75 Euro je A-Aktie an jene HHLA-Aktionäre zahlen, die ihre Aktien im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots angedient hatten.

Verdi und Hafenarbeiter strikt gegen den Deal

Die Hamburgische Bürgerschaft hat dem umstrittenen MSC-Einstieg bereits Anfang September zugestimmt. Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei MSC an Bord holen, um die HHLA und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.

Im Gegenzug will die MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln. Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.

Die Gewerkschaft Verdi und Hafenarbeiter sind strikt gegen den Deal. Aus Verdi-Sicht sind nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA in Gefahr, sondern auch bei weiteren Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb und den Lasch-Betrieben. Zudem erhalte MSC durch das Geschäft faktisch weitgehende Vetorechte. Auch Sachverständige hatten in Expertenanhörungen vor dem Deal gewarnt, sprachen unter anderem von einem "historischen Fehler"./klm/DP/ngu