ROUNDUP/US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google
Wie es in dem Prozess weitergeht, ist allerdings offen. Denn der Richter wird erst zum kommenden Sommer entscheiden. Bis dahin wird Donald Trump US-Präsident sein, er wird am 20. Januar vereidigt. Und der Kurs seiner Regierung in dem Verfahren könnte ganz anders ausfallen.
Trump hatte sich in einem Interview im Wahlkampf skeptisch über eine Zerschlagung von Google geäußert. Das würde China helfen, argumentierte er. Stattdessen wolle er mehr Fairness bei den Suchergebnissen, sagte Trump.
Richter sieht Google-Monopol bei Internet-Suche
Der Richter hatte in dem Verfahren bereits im August geurteilt, dass Google ein Monopol bei der Internet-Suche habe und es mit unlauteren Mitteln gegen Konkurrenz verteidige. Nun geht es um die Frage, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden sollen.
Chrome ist der meistgenutzte Browser zum Surfen im Web mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent in den USA und etwa zwei Dritteln weltweit.
Weitreichende Forderungen
Das Justizministerium fordert unter anderem auch, dass Google verpflichtet wird, Konkurrenten Zugang zu einigen Daten zu gewähren. Zugleich will die US-Regierung dem Konzern verbieten lassen, etwa Apple
Google soll auch keine eigenen Dienste bevorteilen dürfen und keine Anteile an Konkurrenten bei der Internet-Suche halten. Am Vortag hatte bereits der Finanzdienst Bloomberg über die Kernpunkte der Regierungspläne geschrieben.
Google warnt vor Nachteilen für Nutzer
Der Konzern kritisierte, die Maßnahmen würden die Qualität der Produkte verschlechtern und die Sicherheit der Nutzer-Daten gefährden
- zum Beispiel durch die Offenlegung der Such-Anfragen von
Amerikanern an ausländische Rivalen. Außerdem werde Firefox Schaden nehmen. Für Mozilla ist das Geld von Google eine wichtige Einnahmequelle.
Android-Abspaltung als Drohung
Eine Trennung Googles vom Smartphone-System Android verlangt das Justizministerium vorerst nicht, da es ein zu komplexes Unterfangen wäre. Allerdings will die US-Regierung das als Drohung aufrechterhalten - für den Fall, dass andere Maßnahmen in den kommenden Jahren nicht genug Wirkung zeigen./so/DP/stk