ROUNDUP: Sanofi sieht sich nach unerwartet starkem Jahresstart auf Kurs
PARIS (dpa-AFX) - Für den Arzneimittelhersteller Sanofi
An der Börse fiel die Aktie am Vormittag um rund ein Prozent. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach zwar von unerwartet guten Resultaten, negative Währungseffekte trübten am Markt jedoch die Erwartungen für das Gesamtjahr. Auch habe es zuletzt einige enttäuschende Studienresultate gegeben. Erst zu Monatsanfang war die Aktie auf das tiefste Niveau seit Juni 2024 gefallen, nachdem die Diskussion um mögliche Pharmazölle durch die Trump-Regierung in den USA den gesamten Sektor belastet hatte.
Nach den Zollandrohungen hatten die Schweizer Wettbewerber Roche
Im ersten Quartal war vor allem das US-Geschäft der Franzosen stark gewachsen, während die Umsätze in Europa nahezu stagnierten. In den restlichen Märkten konnte Sanofi ebenfalls klar zulegen. Konzernweit zog dadurch der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro an, wozu auch eine günstige Währungsumrechnung beitrug. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus aber immerhin noch fast zehn Prozent. Sanofis größter Umsatzbringer Dupixent zur Behandlung unter anderem von Asthma und Neurodermitis spülte dem Konzern in den drei Monaten 3,5 Milliarden Euro in die Kassen. Aber auch die noch recht jungen Mittel wie der RSV-Schutz Beyfortus und die Blutungsprophylaxe Altuviiio trugen mit stark anziehenden Erlösen zum guten Jahresauftakt bei.
Weiteren Schub erhofft sich Finanzchef Roger in diesem Jahr durch zahlreiche neue Medikamente, die auf den Markt kommen. Zuletzt hatte Sanofi Zulassungen für sechs neue Arzneien erhalten.
Damit erntet Sanofi die Früchte seiner Forschungsarbeit, für die der Konzern noch im Jahr 2023 einen leichten Gewinnrückgang hatte hinnehmen müssen. Doch bereits im vergangenen Jahr ging es wieder bergauf. 2025 soll nun jeweils währungsbereinigt bei einer Umsatzsteigerung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz anziehen. Für das erste Quartal vermeldete Sanofi bereits einen Zuwachs dieser Gewinnkennziffer um knapp 16 Prozent. Analysten hatten weniger auf dem Zettel.
Der um Sondereffekte bereinigte operativen Gewinn kletterte um rund ein Fünftel auf 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich schnellte der Verdienst gar um gut 65 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro in die Höhe.
Auch beim Verkauf eines Mehrheitsanteils am Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten (Opella) an den US-Investmentfonds Clayton Dubilier & Rice bleibt Sanofi im Plan. Der Abschluss werde in den kommenden Wochen erwartet. Der Opella-Verkauf ist Teil eines größer angelegten Umbaus, den Sanofi seit einigen Jahren vorantreibt. Damit konzentriert sich der vormalige Insulin-Pionier inzwischen auf neuartige Medikamente und Impfstoffe./tav/men/jha/