Aktien Frankfurt: Dax reduziert Verluste - Ifo-Index steigt überraschend
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kurssprung zur Wochenmitte hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex Dax
Gegen Mittag stand ein Minus von 0,4 Prozent auf 21.876 Punkte zu Buche. Am Mittwoch hatte der Dax noch seine jüngste Erholung beschleunigt und zeitweise sogar die runde Marke von 22.000 Punkte überschritten.
Der MDax
Im Blick bleiben die von den USA angezettelten, internationalen Handelskonflikte. Insofern sind für die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen, Helaba, Konjunktursorgen weiterhin präsent. So bleibt die Lage im Zollstreit unklar. Hatten am Vortag noch Entspannungssignale die Börsen angetrieben, gab es nun Ernüchterung. China wies eine Darstellung von US-Präsident Donald Trump zurück, wonach beide Seiten im Handelsstreit in direktem Kontakt stünden. Zuvor hatten bereits Aussagen der US-Regierung Hoffnungen auf eine baldige Einigung gedämpft. So hat US-Präsident Donald Trump China im Zollstreit seinem Finanzminister Scott Bessent zufolge kein einseitiges Angebot gemacht.
Allerdings verbesserte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trotz der Unsicherheiten wegen der US-Zollpolitik überraschend. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im April unerwartet.
"Ein kleines Licht am Ende des Tunnels", kommentierte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg das Ergebnis der Ifo-Umfrage. Es bestehe aber kein Grund, in Jubelstimmung zu verfallen. Offenbar glaubten die Unternehmen, sich an die neuen Zustände in der Weltwirtschaft anpassen zu können, sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. "Die Hoffnungen ruhen insbesondere auf dem europäischen Binnenmarkt sowie auf anderen großen Wirtschaftsregionen außerhalb der USA."
In diesem Umfeld griffen die Anleger bei den als defensiv geltenden Immobilienwerten zu. So gewannen etwa Vonovia
Analyst Manuel Martin von der Investmentbank Oddo BHF schrieb, Immobilienaktien hätten sich seit den Zoll-Ankündigungen durch US-Präsident Donald Trump als widerstandsfähig erwiesen. Besonders bei deutschen Branchenwerten werde diese Eigenschaft unterstrichen durch die Stärke des Mietmarktes und die Attraktivität für Investitionen. Als Faktor hinzukomme hierzulande eine ausgebliebene Verschärfung der Regulierung. Laut Martin ist es absehbar, dass weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank die Bedingungen für die Refinanzierung verbessern und die Bewertungen von Immobilien stützen.
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Vossloh
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--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---