ROUNDUP: Unicredit: Kontrollieren 29 Prozent der Commerzbank-Aktien
FRANKFURT/MAILAND (dpa-AFX) - Die Unicredit
Ein Unicredit-Sprecher betonte auf Nachfrage, an der Art der Beteiligung habe sich nichts verändert. Die Unicredit halte nach wie vor einen Aktienanteil von gut 26 Prozent an der Commerzbank sowie weitere etwa drei Prozent über Finanzinstrumente.
Erst Ende August hatte die Unicredit ihre Beteiligung an der Commerzbank von rund 20 Prozent auf gut 26 Prozent erhöht. Bei Überschreitung der 30-Prozent-Marke muss die Unicredit, die seit Juli der mit Abstand größte Einzelaktionär des Frankfurter Dax
Commerzbank setzt auf Eigenständigkeit
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp zeigte sich bei derselben Konferenz unbeeindruckt von den jüngsten Schritten der Italiener. Im Falle einer Überschreitung der 30-Prozent-Marke gebe es klare Regularien. "Wir brauchen einen sehr konkreten Vorschlag mit Zahlen." Solange ein solcher Vorschlag nicht vorliege, konzentriere sich die Commerzbank auf ihre eigene Wachstumsstrategie, bekräftigte die Managerin frühere Aussagen.
"Unfreundlich" und "feindlich"
Die Unicredit hatte vor einem Jahr den Teilausstieg des Bundes genutzt, um sich in großem Stil bei der Commerzbank einzukaufen. Der Bund hatte die Commerzbank in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrt und hält noch etwas mehr als 12 Prozent der Anteile. Deren Verkauf schließt die Bundesregierung bislang aus. In Berlin wie in Frankfurt wird Orcels Vorgehen als "unfreundlich" und "feindlich" bewertet.
Die Unicredit, die im deutschen Markt mit der Hypovereinsbank (HVB) bereits ein Standbein hat, sieht in einem Zusammenschluss mit der Commerzbank Chancen im Geschäft mit Privat- und Mittelstandskunden. Auf Commerzbank-Seite dagegen sind die Sorgen groß, dass eine Fusion einen weitreichenden Stellenabbau und Filialschließungen zur Folge hätte./ben/stw/DP/jha