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2025-05-22 11:22:00

Reise-Aktien vor dem Aufschwung: Fluglinien, Kreuzfahrten und Hotels profitieren von neuer Marktrealität!

Tourismusindustrie erholt sich nach vorübergehendem Einbruch

Die internationale Reisetätigkeit in die USA verzeichnete im April 2025 einen bemerkenswerten Aufschwung, nachdem sie im März einen überraschenden Einbruch erlebt hatte. Nach Angaben der International Trade Administration stieg die Zahl ausländischer Besucher um beachtliche 8 % im Vergleich zum Vorjahr auf über drei Millionen Personen. Diese positive Entwicklung folgt auf einen signifikanten Rückgang von 11,6 % im März, den Analysten von Oxford Economics auf eine "wachsende Welle negativer Stimmung" gegenüber den USA infolge der Politik von Präsident Donald Trump sowie verschärfter Grenzkontrollen zurückführten.

Besonders auffällig war die Erholung bei Reisenden aus Westeuropa,

… deren Besucherzahlen im April um 12 % anstiegen, nachdem sie im Vormonat um 17 % eingebrochen waren. Die Verschiebung des Osterfestes, das dieses Jahr im April statt wie im Vorjahr im März lag, spielte dabei eine wichtige Rolle. Trotz des vorübergehenden Rückgangs im März zeigen die Gesamtzahlen für 2025 nur einen minimalen Rückgang von 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Indikator für die Widerstandsfähigkeit der Reisebranche inmitten geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten. Für Anleger ergeben sich daraus interessante Perspektiven bei Aktien aus dem Reise- und Tourismussektor, die nach einer Phase der Volatilität nun wieder Fahrt aufnehmen.

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Fluggesellschaften: United (UAL) und Delta (DAL) heben wieder ab!

Trotz des vorübergehenden Rückgangs bei internationalen Besucherzahlen konnten führende US-Fluggesellschaften wie United Airlines und Delta Air Lines im ersten Quartal 2025 robuste Ergebnisse im internationalen Geschäft verzeichnen. United steigerte seinen internationalen Umsatz um 6,4 %, während Delta ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich meldete. Beide Fluggesellschaften relativierten die Bedeutung des Rückgangs ausländischer Besucher und verwiesen darauf, dass lediglich 20 % ihrer internationalen Einnahmen von Passagieren aus anderen Ländern stammen. Dennoch ist dieser Anteil nicht zu vernachlässigen, und die jüngste Erholung der Besucherzahlen dürfte dazu beitragen, dass das internationale Segment im zweiten Quartal weiterhin robust bleibt.

Die UBS-Analysten reagierten auf diese positive Entwicklung mit einer Heraufstufung von United und Delta von Neutral auf Kaufen.

Sie verwiesen dabei auf die jüngste Entspannung bei den Zöllen nach der 90-tägigen Pause bei den Abgaben mit China und dem Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien. Interessanterweise hatten sie die Aktien erst am 7. April herabgestuft und ihre Kursziele gesenkt, als Trump die Einführung "reziproker" Zölle ankündigte, was Rezessionsängste schürte. Das neue Kursziel für United liegt nun bei 105 USD, nur 2 USD unter dem Niveau vor der Herabstufung, während das Ziel für Delta mit 66 USD festgelegt wurde, verglichen mit 72 USD im April. Nach einem beeindruckenden Anstieg von rund 40 % seit dem Tiefpunkt des S&P 500 am 8. April implizieren diese Ziele immer noch ein weiteres Aufwärtspotenzial von rund 35 % für beide Aktien. Die positive Entwicklung wird auch durch eine beobachtete Erholung der Ticketpreise im April sowohl bei internationalen als auch bei inländischen Flügen gestützt. Besonders wohlhabende Konsumenten zeigen nach der Marktrallye seit April wieder mehr Reisebereitschaft, was United und Delta zugute kommt, da beide stark von Premium- und internationaler Reisenachfrage abhängig sind. Bemerkenswert ist, dass weniger als die Hälfte der Einnahmen von Delta aus der Economy-Klasse stammt.

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Kreuzfahrtbranche: Carnival führt die Flotte an

Die Kreuzfahrtbranche erlebt ebenfalls einen bemerkenswerten Aufschwung, wobei Carnival als klarer Branchenführer hervorsticht. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete zuletzt einen sehr beeindruckenden Anstieg und übertraf damit sowohl die Zuwächse in der Freizeit- und Erholungsdienstleistungsbranche (23,2 %) als auch die Entwicklung des S&P 500 (11,6 %) deutlich. Der starke Kursanstieg von Carnival wird durch eine Kombination aus überzeugender Ertragsentwicklung, verbesserter makroökonomischer Stimmung und wachsendem institutionellem Interesse getragen. Die Entspannung der Handelsspannungen zwischen den USA und China hat die Anlegeroptimismus zusätzlich beflügelt, da erwartet wird, dass Zollsenkungen den Kostendruck verringern und die Verbraucherausgaben für Freizeitdienstleistungen unterstützen werden.

Carnival profitiert derzeit von einem bedeutenden Rückenwind, da der globale Verbrauchertrend zunehmend in Richtung erlebnisorientierter Ausgaben geht, insbesondere bei Reisenden, die Qualitätszeit mit Freunden und Familie priorisieren.

Das Unternehmen startete in das Jahr 2025 mit bereits über 80 % der Kapazitäten gebucht – zu höheren Preisen – und die Buchungskurve reicht so weit in die Zukunft wie nie zuvor. Diese Preissetzungsmacht und Buchungsstärke unterstreichen Carnivals Momentum und Fähigkeit, auch in unsicheren Zeiten zu navigieren. Die strategischen operativen Maßnahmen von Carnival bereiten den Boden für langfristige Wertsteigerungen. Das Unternehmen hat seine Flotte optimiert, den Betrieb durch die Einstellung unrentabler Marken gestrafft und sein AIDA-Evolutionsprogramm gestartet, um Schiffe zu modernisieren und die Treibstoffeffizienz zu verbessern. Bemerkenswert ist, dass Carnival die Bestellungen neuer Schiffe für die kommenden Jahre begrenzt hat, eine Entscheidung, die finanzielle Flexibilität bietet und es dem Unternehmen ermöglicht, sich auf Schuldenabbau und Margenerweiterung zu konzentrieren. Mit Blick auf die Zukunft hat Carnival seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 angehoben.

Die Branchenkollegen Royal Caribbean Cruises, Norwegian Cruise Line Holdings und OneSpaWorld Holdings profitieren ebenfalls von der positiven Stimmung im Sektor. Die Erholung der Kreuzfahrtbranche wird durch die wachsende Nachfrage nach erlebnisorientierten Urlauben getragen, wobei Kreuzfahrten im Vergleich zu landgestützten Alternativen ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

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Marriott International: Luxusexpansion trotz verhaltener Prognosen

Die Hotelbranche, vertreten durch Marriott International, zeigt ebenfalls Anzeichen der Stärke, insbesondere im Luxussegment. Das Unternehmen hat kürzlich eine Vereinbarung unterzeichnet, um die ikonische St. Regis-Marke nach Dschidda in Saudi-Arabien zu bringen. Das Projekt, dessen Eröffnung für 2030 geplant ist, umfasst ein Luxushotel und Residenzen und wird die gefeierten Rituale, den maßgeschneiderten Geist, das traditionsreiche Erbe und den charakteristischen Butler-Service von St. Regis in die Küstenstadt bringen. "Die Unterzeichnung von The St. Regis Jeddah spiegelt unser Engagement wider, unser Portfolio an Marken und Erlebnissen im Königreich zu erweitern", sagte Karim Cheltout, Senior Vice President für Entwicklung im Nahen Osten und Afrika. "Dschidda ist weiterhin ein wichtiges Geschäfts- und Freizeitziel in der Region und ein Tor nach Mekka und Medina." Das Hotel wird voraussichtlich über verschiedene Einrichtungen wie einen Innenpool, ein Fitnesscenter und ein Spa sowie über mehr als 1.000 Quadratmeter Tagungs- und Veranstaltungsfläche verfügen.

Die Finanzergebnisse von Marriott für das erste Quartal 2025 unterstreichen die solide Position des Unternehmens in der Branche.

Der Gesamtumsatz belief sich auf 6,263 Mrd. USD, was einem Anstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, der durch höhere RevPAR (Revenue per Available Room) und Einheitenwachstum getrieben wurde. Das Betriebsergebnis stieg auf 948 Mio. USD, verglichen mit 876 Mio. USD im Vorjahreszeitraum, was auf eine verbesserte operative Effizienz hindeutet. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 665 Mio. USD, gegenüber 564 Mio. USD, hauptsächlich aufgrund höherer Einnahmen und einer Verringerung der Steuerrückstellungen. Im Segment USA & Kanada meldete Marriott Nettofeeeinnahmen von 689 Mio. USD, ein Anstieg von 4 % gegenüber dem Vorjahr, getrieben durch höhere RevPAR und Einheitenwachstum. Das APEC-Segment verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Anstieg der Nettofeeeinnahmen um 13 % auf 97 Mio. USD, was eine starke Nachfrage und RevPAR-Wachstum widerspiegelt. In Bezug auf die geografische Leistung stieg die RevPAR in den USA und Kanada im ersten Quartal 2025 um 3,3 %, angeführt von einer starken Nachfrage im Gruppensegment. Die internationalen Regionen verzeichneten ein RevPAR-Wachstum von 5,9 %, mit bemerkenswerten Leistungen in APEC (10,9 % Wachstum) und EMEA (5,9 % Wachstum). Allerdings erlebte Großchina aufgrund einer geringeren Inlandsnachfrage einen Rückgang der RevPAR um 1,6 %, was auf weiterhin vorhandennes erholungspotennzial hindeutet.

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Sommerreisen 2025: Günstigere Preise bieten Chancen

Abschließend lässt sich sagen, dass das Jahr 2025 für Urlauber erfreuliche Nachrichten bereithalten dürfte: Die Reisekosten sind weitgehend stabil und in einigen Fällen sogar niedriger als im Vorjahr. Niedrige US-Benzinpreise sind einer der größten Lichtblicke in diesem Sommer. Sie liegen derzeit etwa 40 Cent unter dem Niveau des Vorjahres bei durchschnittlich 3,19 USD pro Gallone. In Kombination mit Hotel- und Mietwagenpreisen, die sich kaum verändert haben, scheinen die Sterne für einen erschwinglichen Roadtrip günstig zu stehen.

Die relative Erschwinglichkeit von Roadtrips könnte eine Rekordzahl solcher Reisen über den kommenden Memorial-Day-Feiertag (26. Mai) erklären.

Die Analysten erwarten, dass mehr als 39 Millionen Menschen über das Feiertagswochenende verreisen werden, was einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wer innerhalb der 50 Bundesstaaten fliegen möchte, dürfte von ähnlich stabilen Preisen angenehm überrascht sein. Hin- und Rückflüge für Sommerreisen kosten derzeit durchschnittlich 265 USD, was tatsächlich 3 % weniger ist als 2024. Dieser Abwärtstrend entspricht den jüngsten Inflationsdaten vom April, die einen Rückgang der Flugpreise um 8 % im April im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres zeigen. Ein weiterer Faktor ist der erhöhte Wettbewerb zwischen Fluggesellschaften, die solche Basis-Dienstleistungen anbieten.

Fazit: Investitionschancen in einem sich erholenden Sektor

Am Ende lasst sich also annehmen, dass die Reisebranche deutliche Anzeichen einer Erholung zeigt trotz geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen. Fluggesellschaften wie United Airlines und Delta Air Lines profitieren von der Rückkehr internationaler Reisender und dem anhaltenden Interesse wohlhabender Kunden an Premium-Angeboten. Die UBS-Analysten sehen für beide Aktien erhebliches Aufwärtspotenzial und haben ihre Empfehlungen entsprechend angepasst.

Im Kreuzfahrtsektor sticht Carnival Corporation als klarer Gewinner hervor, mit einem beeindruckenden Kursanstieg und starken Fundamentaldaten. Das Unternehmen hat seine Prognosen angehoben und setzt auf strategische Optimierungen, um langfristigen Wert zu schaffen. Branchenkollegen wie Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line profitieren ebenfalls von der wachsenden Beliebtheit erlebnisorientierter Urlaube.

Marriott International demonstriert Stärke im Hotelsektor, insbesondere im Luxussegment, mit der geplanten Expansion der St. Regis-Marke nach Saudi-Arabien. Die soliden Finanzergebnisse des Unternehmens unterstreichen seine führende Position in der Branche.
Für Anleger bieten diese Entwicklungen interessante Möglichkeiten, an der Erholung des Reise- und Tourismussektors teilzuhaben. Die positive Preisentwicklung für Urlauber könnte zudem die Nachfrage weiter ankurbeln und so die Geschäftsergebnisse der Unternehmen in der Branche zusätzlich stützen. Die entscheidende Frage für Investoren lautet nun: Ist der aktuelle Zeitpunkt ideal, um in diese Aktien einzusteigen, oder sollte man auf einen möglichen Rücksetzer warten? Angesichts der starken Fundamentaldaten, der verbesserten makroökonomischen Stimmung und der attraktiven Bewertungen im Vergleich zu Branchendurchschnitten spricht vieles dafür, dass das Aufwärtspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist – insbesondere für Unternehmen wie Carnival, United Airlines und Delta Air Lines, die von Analysten weiterhin optimistisch eingeschätzt werden.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: besitzt aktuell Aktien von Norwegian Cruise, die im Text mitangesprochen werden.