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Chartanalyse Tesla: Knackt die Aktie des E-Auto-Pioniers bald die 1.000 USD-Marke?

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 917 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

heute möchte ich euch ein Update zur Aktie von Tesla geben. Der E-Auto-Pionier ist mit über 911 Mrd. USD an der Börse bewertet.

Über Tesla hatte ich zuletzt am 06. Oktober diesen Jahres hier auf aktien-mag berichtet. Damals bereitete die Aktie gerade den Sprung über die 800-Dollar-Marke vor.

Tesla-Chart vom 05.10.2021

Für Tesla-Chef Elon Musk läuft es derzeit rund. Die Tesla-Aktie erreichte letzten Freitag, zwei Tage nachdem das Unternehmen im dritten Quartal einen Rekordumsatz und -gewinne verzeichnet hatte, ein neues Allzeithoch.

Auslieferrekord und starke Q3-Zahlen

Während in anderen Autofabriken die Bänder stillstehen, meldete Tesla Rekordzahlen. Im dritten Quartal wurden rund 241.000 E-Autos ausgeliefert, um 73 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und mehr als je zuvor. 

Der Umsatz stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 13,8 Milliarden USD. Unterm Strich steht in einer Zeit, in der die Chipkrise die globale Autoindustrie lähmt, ein Quartalsgewinn von 1,6 Milliarden USD in den Büchern.

Ein Chip, der nicht größer als ein Fingernagel ist, wurde gerade für die etablierten Hersteller zum entscheidenden Flaschenhals in der Produktion. Fehlt der Steuerungschip für sicherheitsrelevante Bauteile wie etwa den Airbag, bleibt das Auto auf dem Fabriksgelände.

Hohe Marge

Teslas starkes Ergebnis resultierte aus verbesserten Bruttomargen von 30,5% auf sein Automobilgeschäft und insgesamt 26,6%.

Mit den verbesserten Bruttomargen hat Tesla einen Hebel um zukünftige Preissenkungen voranzutreiben um das Volumen anzukurbeln.

Was macht Tesla nun besser als andere Autohersteller?

Tesla hat die Auftragsmengen bei den Chipherstellern in der Corona-Pandemie nicht wie die Dinosaurier der Autohersteller zusammengestrichen, sondern sich als zuverlässiger Partner erwiesen. Der E-Auto-Pionier dürfte dafür auch bevorzugt beliefert werden.

Für die Halbleiterproduzenten selbst waren die Stornierungen der Autoindustrie kein Problem. Hersteller von Smartphones, Tablets und Computern glichen diese aufgrund der steigenden Nachfrage aus.

Inzwischen sind auch Werkstätten von den Halbleiter-Lieferproblemen betroffen, wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe berichtet.

Hohe Flexibilität

Viele Chips, welche in einem Auto verwendet werden, sind Standardhalbleiter und lassen sich für diverse Zwecke einsetzen. Da Tesla seine Firmware für die Chips selbst schreibt, konnte das Unternehmen auf mehr Hersteller zurückgreifen als die Mitbewerber. Durch diese hohe Flexibilität gelang es Tesla eine hohe Lieferfähigkeit aufrechterhalten. Tesla hat in allen Bereichen der Wertschöpfung seine eigene Kompetenzen aufgebaut.

Neben der Batterie liegt das größte Wertschöpfungspotenzial eines Elektroautos in der Software. Diese steuert nicht nur die Chips in den Türschlössern, dem Infotainment-System und der Einparkhilfe. Viel wichtiger ist in einem Elektroauto die Steuerung der Energieflüsse. Die Software-Steuerung ist entscheidend dafür, wann Batteriezellen gekühlt oder erwärmt werden müssen, oder wie viel Energie beim Rekuperieren in welche Zelle zurück fließt.

Bei Volkswagen liegt der Software-Eigenanteil in den Fahrzeugen bei rund zehn Prozent. Bis 2025 will das Unternehmen bei 60 Prozent sein. Tesla dürfte hier heute bereits weiter sein.

Analystenschätzungen angehoben

Wedbush-Analyst Dan Ives hob das Kursziel für Tesla von 1.300 USD auf 1.500 USD an, nachdem das Unternehmen am Mittwoch ein besser als erwartetes Ergebnis gemeldet hatte.

Die Tesla-Aktie steigt, weil die Ergebnisrevisionen in die Höhe schnellen. Analystenschätzungen für Teslas Gewinne im Jahr 2022 sind in den letzten Wochen von 6 USD auf etwa 8 USD pro Aktie gestiegen. Ansteigende Schätzungen haben den Tesla-Aktienkurs bereits 2020 stark ansteigen lassen. Diese dürfte das Tesla-Papier auch 2022 beflügeln, obwohl es da draußen immer noch Tesla-Bären gibt, die glauben, dass die Aktie überbewertet ist.

Aktien fallen normalerweise aber nicht, weil die Anleger eines Morgens zusammen aufwachen und sich mit der Bewertung unwohl fühlen. Dazu muss etwas passieren. Der Gesamtmarkt könnte beispielsweise fallen oder sich die Geschäftsdynamik reduzieren. Im Moment sind aber klar die Tesla-Bullen am Ruder.

Rating verbessert sich

S&P erhöhte letzten Freitag die Rating-Einstufung für Tesla. Tesla-Schulden sind jetzt BB+-zertifiziert, eine Stufe unter Investment Grade.

Einige Fonds können nur Aktien von Unternehmen kaufen, wenn diese ein Investment Grade Rating haben. Dadurch stehen die Chancen gut, dass Institutionelle beim nächsten Upgrade bei dem Papier des Elektroauto-Herstellers zugreifen.

Der Druck auf die etablierten Player der Branche erhöht sich

Wenn traditionelle Autofirmen den großen Elektro-Umstieg machen wollen, müssen sie viel Geld investieren. Kosten zu senken und Margen zu erhöhen, um Reinvestitionen zu finanzieren, sind nicht nur Schlagwörter, sondern überlebenswichtig.

Ein Drittel der Mitarbeiter von Volkswagen ist über 50 Jahre alt und dies schafft potenzielle Probleme bei der Bewältigung des Übergangs zu Elektrofahrzeugen.

Auch die Vertriebskosten liegen meist deutlich über den Investitionen, welche in Forschung und Entwicklung fließen, aber erforderlich sind, um den E-Auto Sprung zu ermöglichen.

Hinzu kommt die Notwendigkeit, das die alteingesessenen Automobilhersteller ihre riesigen Flotten von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, welche derzeit auf den Straßen unterwegs sind, weiter servicieren und warten müssen. Dies bleibt wahrscheinlich eine Aufgabe für die nächsten Jahrzehnte. 

Aktien Wachstums-Check

Im Wachstums-Check auf aktie.traderfox.com  erhält Tesla 14 von 15 möglichen Punkten.

Der Elektroauto-Spezialist weist ein Umsatzwachstum (TTM) von 62,84% in den letzten 12 Monaten, sowie ein EPS-Wachstum von 454,19% im selben Zeitraum aus. Die Aktie legte im Durchschnitt der letzten 10 Jahre um 66,28% jährlich zu.

Der Monat November war in der Vergangenheit der beste Performance-Monat der Tesla-Aktie.

Fazit

Die Automobil-Dinosaurier müssen radikale Änderungen an ihren Geschäftsmodellen vornehmen, um den Anschluss im Elektroauto-Bereich nicht zu verlieren.

Neben dem Automobilgeschäft erhöhen Teslas Einnahmen aus der Energieerzeugung und -speicherung sowie die niedrige Schuldenquote nicht nur seine finanzielle Flexibilität, sondern steigern auch die zukünftigen Ertragsaussichten.

Tesla ist flexibler und profitabler als die einstige Elite der etablierten Automobilwelt. Ähnlich wie auch Apple zu Beginn der iPhone-Ära belächelt wurde, gilt dies auch heute, trotz der unübersehbaren Erfolge, noch für Tesla. Wer sich aber wie Steve Jobs oder Elon Musk nicht von den Neinsagern aufhalten lässt, kann nach wie vor Großes erreichen.

Sehen wir uns nun den Tageschart von Tesla (TSLA) an:

Nach dem Breakout über 800 USD zog die Aktie letzten Freitag auf ein neues Allzeithoch. Wenn es nicht direkt weiter nach oben geht, wäre nach diesem steilen Anstieg ein Rücksetzer in den Bereich der 20-Tagelinie nicht ungewöhnlich. Diesen könnten die Bullen wie im letzten Jahr als Sprungbrett nutzen, um dieses Mal die 1.000 USD-Marke zu knacken.

Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

Aktien-Vergleich: https://viz.traderfox.com/aktien-vergleiche

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Haftungsausschluss:

Dieser Text/Video dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:

Der Autor handelt regelmäßig mit den erwähnten Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren.