Goldman Sachs: Diese 25 US-Aktien versprechen überdurchschnittliche Gewinne
Wer an der Börse nicht nur mitlaufen, sondern den Markt schlagen will, braucht starke Einzelwerte – und das richtige Timing. Goldman Sachs hat 25 US-Aktien identifiziert, die jetzt überdurchschnittlich hohe Gewinnchancen bieten. TraderFox berichtet, welche Titel sich besonders lohnen könnten.
Alpha beim Investieren zu generieren, ist für viele Anleger so etwas wie eine sportliche Herausforderung. Denn wer es schafft, mit der erzielten Performance den Gesamtmarkt zu schlagen, der hat nicht nur überdurchschnittlich viel Geld verdient, sondern es vermittelt auch das Gefühl, allgemein ein Gewinner zu sein.
Definiert ist Alpha als ein Maß für die Überrendite eines Investments im Vergleich zu einer entsprechenden Benchmark, wie beispielsweise einem Aktienindex. Tatsächlich Alpha zu erzielen ist allerdings nicht gerade einfach. Dafür sorgen Finanzmärkte, an denen viele Informationen bereits eingepreist sind und wo es immer schwieriger wird, unentdeckte Anlagemöglichkeiten zu finden. Auch ist aktives Anlagemanagement in der Regel mit höheren Kosten verbunden als passives Management. Zudem ist die Konkurrenz groß, weil die Aufgabe vieler professioneller Investoren genau darin besteht, Alpha zu generieren.
Höchste Performance-Divergenz außerhalb von Rezessionen seit 2007
Wer als Anleger dennoch weiterhin als Alpha-Jäger unterwegs ist, für den hat Goldman Sachs eine gute Nachricht. Denn wie es in einer aktuellen Studie der US-Investmentbank heißt, erreichte im Jahr 2024 die Performance-Divergenz (Return Dispersion) im S&P 500 Index mit 70 Prozentpunkten das höchste Niveau außerhalb von Rezessionen seit 2007.
Die Streuung der S&P 500-Renditen nahm 2024 weiter zu
+/- eine Standardabweichung der Querschnittsrenditen des S&P 500
Dabei war in sechs der insgesamt elf Sektoren die Rendite-Divergenz überdurchschnittlich hoch. Am höchsten war die Renditestreuung in der Informationstechnologie (106 Prozentpunkte), am niedrigsten in der Immobilienbranche (39 Prozentpunkte). Im Vergleich zu ihrer eigenen Geschichte war die Streuung im Versorgungssektor extrem hoch (98. Perzentil), während die Streuung im Gesundheitssektor relativ gering war (30. Perzentil).
Streuung der S&P 500-Sektorrendite im Vergleich zur Vergangenheit
Die skizzierte hohe Schwankungsbreite zwischen den Einzeltiteln schafft laut Goldman Sachs ein attraktives Umfeld für Stock-Picker, die gezielt nach überdurchschnittlichen Renditen suchen.
Ein wichtiger Treiber der hohen Return Dispersion war die Kombination aus nachlassender makroökonomischer Unsicherheit und der zunehmenden Bedeutung thematischer Trends, insbesondere Künstliche Intelligenz und die US-Wahl. Unterstützt wurde die hohe Dispersion zudem durch eine geringe Korrelation der Aktien untereinander sowie eine erhöhte Volatilität einzelner Titel.
Mikro statt Makro: Was treibt die Kurse?
Der aktuelle Markt ist nach Einschätzung von Goldman Sachs stärker von unternehmensspezifischen Faktoren als von makroökonomischen Einflüssen geprägt. Während in einem makrogetriebenen Markt Faktoren wie Sektorzugehörigkeit, Unternehmensgröße und Konjunkturzyklen dominieren, spielen im aktuellen Umfeld Unternehmensgewinne, Innovationen und Geschäftsmodelle die entscheidende Rolle. Seit 2023 liegt der Anteil der durch fundamentale Faktoren bestimmten Renditen bei 74 % – deutlich über dem 20-Jahres-Durchschnitt von 58 %.
Die Performance wird weiterhin von Mikrofaktoren bestimmt
Diese mikrogetriebene Marktstruktur dürfte sich auch 2025 fortsetzen. Dafür sprechen laut der US-Investmentbank drei zentrale Faktoren:
- Robustes Wirtschaftswachstum: Die Prognosen deuten auf ein solides Umfeld für Unternehmensgewinne hin.
- Dynamik durch Künstliche Intelligenz: Der anhaltende Fortschritt in der KI-Technologie sorgt für große Differenzierungspotenziale zwischen Unternehmen.
- Politische Unsicherheit: Die wirtschaftspolitische Lage bleibt angespannt, insbesondere durch Handelskonflikte und fiskalpolitische Debatten.
Historisch betrachtet steigen Aktienkorrelationen in Zeiten großer makroökonomischer Schocks, etwa während der Finanzkrise 2008 oder der Pandemie 2020. Doch selbst beim jüngsten Kursrückgang im KI-Sektor nach den DeepSeek-Nachrichten Ende Januar blieben die Marktreaktionen differenziert. Während der Nasdaq 100 um 3 % fiel, blieb der gleich gewichtete S&P 500 nahezu unverändert. Innerhalb der großen Technologiewerte gab es klare Gewinner (Apple +3 %) und Verlierer (Nvidia -17 %), was die geringe Korrelation im aktuellen Markt bestätigt.
Die Aktienkorrelationen steigen typischerweise bei makroökonomischen Schocks
Quelle: Goldman Sachs Global Investment Research
Drei Sektoren bieten derzeit die besten Chancen für Stock-Picker
Branchen mit hoher Rendite-Divergenz bieten besonders große Chancen für Anleger, die gezielt einzelne Aktien auswählen möchten. Die höchsten Werte für die „Dispersion Scores“ innerhalb des S&P 500 weisen nach Einschätzung von Goldman Sachs derzeit die Sektoren Konsumgüter, Informationstechnologie und Kommunikationsdienstleistungen auf. Hier sind die Chancen auf überdurchschnittliche Renditen durch gezieltes Stock-Picking besonders groß.
Dagegen bieten Sektoren wie Immobilien und Versorger aktuell geringere Gelegenheiten für aktive Investoren, da deren Kursentwicklungen stärker von makroökonomischen Faktoren wie Zinsen und Regulierung beeinflusst werden.
Sektoren mit höheren Streuungswerten bieten bessere Chancen für Stockpicker
Eine Auswahl von 25 S&P-500-Titeln mit den höchsten Dispersion-Scores zeigt, dass bei diesen Unternehmen im Durchschnitt 82 % der Renditen durch fundamentale, unternehmensspezifische Faktoren bestimmt werden – ein nochmals höherer Wert als im Gesamtindex mit 74 %.
Die 25 S&P 500-Aktien mit den höchsten Streuungswerten (dispersion scores) - Stand: 13. Februar 2025
Für Anleger, die gezielt von der aktuellen Marktsituation profitieren möchten, bietet sich also eine Fokussierung auf Unternehmen mit hoher Mikroabhängigkeit an, so Goldman Sachs.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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Bildherkunft: m.mphoto