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MPLX, Philip Morris & Co. – US-Dividendenaktien mit attraktiven Ausschüttungen

Aktien-Screener Luca Bißmaier 496 Leser

Im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump könnten verschiedene Sektoren verstärkt profitieren. In jüngster Vergangenheit wurde im Rahmen des „Trump-Trades“ vermehrt auf Small-Caps und Energiewerte gesetzt. In unserem aktuellen Dividendenscreening sind derzeit die beiden Energietitel MPLX und Duke Energy, der Tabakriese Philip Morris sowie der Pharmakonzern AbbVie zu finden. Der Energiekonzern Duke Energy wurde zuletzt auch im Morningstar-Ranking zu den Top 10 US-Dividendenaktien aufgeführt.

Beim Dividendenscreening legen wir bewusst keinen Wert auf die Betrachtung langfristiger fundamentaler Historien, wie zum Beispiel dem Wachstum der Dividenden in den letzten zehn Jahren. Stattdessen verwenden wir Volatilität und relative Stärke als Qualitätsfaktoren, um sicherzustellen, dass die Aktie eine gute Perspektive hat. Dividendenaktien mit schwacher Geschäftsperspektive zeigen meist ein schwaches Kursverhalten und tendieren zu hoher Volatilität.

Um die besten Dividendenaktien zu identifizieren, berücksichtigen wir folgende Faktoren:

  • Zuletzt beschlossene Dividendenrendite
  • Zuletzt bezahlte Dividendenrendite
  • Möglichst geringe Volatilität
  • Möglichst geringe Fremdkapitalquote
  • Die Aktie muss zu den 70 % der Aktien gehören, die auf Sicht von 52 Wochen am stärksten sind, um relativ schwache Aktien zu vermeiden
  • Die Dividende muss in den vergangenen drei Jahren gewachsen sein; Aktien mit schrumpfender Dividende werden aussortiert
  • Die zuletzt gezahlte Dividende muss über 3 % liegen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dividendenwerte mittels der TraderFox-Software zu identifizieren. Neben unserem täglich aktualisierten Research-Report kann man sich auch direkt im Trading-Desk über das Pokal-Symbol in der Kopfzeile die „Top 100 Dividenden-Aktien“ anzeigen lassen.

MPLX – Gesunder Mix aus Rückkäufen und Dividendenausschüttungen


  • Höhe der Dividende: 0,85 USD (vierteljährlich)
  • Dividendenrendite: 7,91 % (Forward)

MPLX ist eine Partnerschaft, die sowohl Pipelines für Öl und Gas als auch Sammel- und Verarbeitungsanlagen besitzt. In der Energieinfrastrukturbranche sind „Master Limited Partnerships“ recht bekannt. Diese MLPs sind verpflichtet, alle Erträge an die beteiligten Partner auszuschütten, was sie für Dividendenjäger besonders attraktiv macht.

Die Zahlen zum 1. Quartal haben keine positiven Impulse für die Aktie geliefert. Die Ergebnisse lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Nettogewinn von rund 1 Mrd. USD bzw. der verwässerte Gewinn je Aktie von 0,98 USD lag leicht über den erwarteten 0,97 USD. Der Gesamtumsatz von 2,85 Mrd. USD verfehlte jedoch die Schätzungen von 2,90 Mrd. USD. Die starke Cashflowgenerierung im 1. Quartal hat eine Rückführung von 951 Mio. USD ermöglicht. Der ausschüttbare Cashflow belief sich auf 1,37 Mrd. USD, der freie Cashflow auf 294 Mio. USD. Die Dividende ist damit gesichert, die Ausschüttungsdeckung lag im abgelaufenen Quartal bei 1,6x.

Viele der Pipelines von MPLX sind laut Morningstar im Wesentlichen nur gebaut worden, um die Vermögenswerte von Marathon Petroleum zu bedienen. Daher würden die „Bullen“ die Gebühren als „gesichert“ ansehen. Morningstar-Analyst Stephen Ellis verwies auf die „hochsicheren“ Cashflows und lobte das Management für den klugen Ansatz bei der Kapitalallokation. Zunächst habe MPLX Aktienrückkäufe priorisiert; zwischen 2020 und 2022 beliefen sich die Rückkäufe laut Ellis auf über 1 Mrd. USD. Ab 2023 sei der Fokus vermehrt auf die Erhöhung der Ausschüttungen gelegt worden, wobei das laufende Jahr bisher ein Mix aus gesunden Ausschüttungen und Rückkäufen gewesen sei. MPLX hat die vierteljährlichen Ausschüttungen zuletzt von 0,775 USD auf 0,85 USD angehoben.

Die Partnerschaft setzt weiterhin auf eine Wachstumsstrategie, die auf den Marcellus- und Permian-Becken basiert, so MPLX-CEO Michael J. Hennigan. Das Wachstum ermögliche dem Unternehmen, in das Geschäft zu reinvestieren, was in den vergangenen beiden Jahren zu einer Erhöhung der Ausschüttung von 10 % geführt habe. Die erwartete Dividendenrendite (Forward) beträgt 7,91 % (Morningstar).

Neben den satten Ausschüttungen konnte auch der Aktienkurs seit Jahresbeginn mit einem Kurszuwachs von über 17 % überzeugen. Inzwischen beläuft sich das KGV von MPLX auf 11,11 und liegt damit leicht über dem Fünfjahresdurchschnitt von 10,58.

Beide Charts in USD

Über die vergangene Dekade hat MPLX seine vierteljährlichen Ausschüttungen kontinuierlich erhöht. Die Dividendenkontinuität beläuft sich laut unserem Check auf 11 Jahre. Während des Coronajahrs 2020 ist der Kurs im März zwischenzeitlich auf unter 10 USD eingebrochen. Im Zuge eines starken Kursverlusts steigt die Dividendenrendite einer Aktie an.

Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend und notiert über den wichtigen gleitenden Durchschnitten. Jüngst hat das Papier ein neues Fünfjahreshoch erreicht. Bei rund 40 USD liegt eine mittelfristige Unterstützung.

Philip Morris – 38 % des Umsatzes stammen bereits aus rauchfreien Produkten


  • Höhe der Dividende: 1,30 USD (vierteljährlich)
  • Dividendenrendite: 4,55 % (Forward)

Die Tabakaktien kommen wieder in Schwung. Seit Beginn des laufenden Jahres liegt die Aktie von Philip Morris über 21 % im Plus. Zuletzt konnte der Konzern mit guten Quartalszahlen überzeugen. Geschäftsführer Jacek Olczak wies darauf hin, dass sich das „ausgezeichnete Momentum“ des rauchfreien Geschäfts im 2. Quartal und der 1. Jahreshälfte fortgesetzt habe.

Zum Quartalsende schätzte das Unternehmen die Gesamtzahl der IQOS-Nutzer auf 30,8 Mio., was einem Anstieg von 1,9 Mio. im Vergleich zu Dezember 2023 entspricht. Das Wachstum wurde durch „bemerkenswerte“ Zuwächse in Japan nach der Einführung von ILUMA i sowie gute Fortschritte in Europa, Südkorea und Märkten mit niedrigen und mittleren Einkommen gestützt.

Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 ein weitgehend „rauchfreies“ Unternehmen zu werden, wobei mehr als zwei Drittel des Nettoumsatzes aus rauchfreien Produkten stammen sollen. Derzeit macht dieses Geschäft rund 38 % des gesamten Nettoerlöses aus. In vielen Ländern werde erwachsenen Rauchern der Zugang zu rauchfreien Produkten und genauen Informationen darüber weiterhin verweigert, so das Unternehmen. Olczak appelliert vor diesem Hintergrund an die Regulierungsbehörden in den jeweiligen Märkten, die Wissenschaft hinter dieser Art von Produkten zu verstehen und die wichtige Rolle zu erkennen.

In der jüngsten Investorenpräsentation hat der Konzernchef die Chancen hervorgehoben, durch ein nachhaltiges Wachstum den Aktionären im Laufe der Zeit überlegene Wachstums- und Renditemöglichkeiten zu bieten. Dazu würden erhebliche weitere Marktpotenziale für rauchfreie Produkte und ungenutzte Chancen in den USA mit Tabakerhitzungs- und Nikotinbeutelprodukten zählen.

Aufgrund der positiven Ergebnisse wurde die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der verwässerte Gewinn je Aktie soll sich in einer Spanne von 5,89 bis 6,01 USD bewegen (zu aktuellen Wechselkursen), im Vergleich zu einem verwässerten EPS von 5,02 USD im Vorjahr. Die erwartete Dividendenrendite (Forward) beträgt 4,55 % (Morningstar).

Das Unternehmen hat seine jährliche Ausschüttung seit dem Börsengang im Jahr 2008 kontinuierlich gesteigert. Die Gesamterhöhung beläuft sich laut Konzernangaben auf 182,6 %, und die jährliche Wachstumsrate auf 7,2 %. Die erwartete Dividendenrendite von 4,55 % liegt leicht über dem Dreijahresdurchschnitt von 4,39 %.

Seit Mitte April hat sich bei der Aktie eine deutliche Aufwärtsbewegung eingestellt. Damals hat der Kurs den GD-50 nach oben gekreuzt und ist daraufhin bis Ende Juli auf ein neues Fünfjahreshoch geklettert. Nicht viel trennt die Aktie vom Allzeithoch bei 110,78 Euro.

Duke Energy – Zuverlässiger Zahler: Dividendenkontinuität beträgt 16 Jahre


  • Höhe der Dividende: 1,045 USD (vierteljährlich)
  • Dividendenrendite: 3,85 % (Forward)

Der Energiekonzern versorgt 8,2 Mio. Kunden in sechs US-Bundesstaaten mit Strom und betreut im Bereich „Erdgas“ 1,6 Mio. Kunden. Dank verbesserter Wetterbedingungen und günstiger Tarifanpassungen konnten die bereinigten Ergebnisse im 1. Quartal 2024 verbessert werden. Auch höhere Einzelhandelsmargen haben das Ergebnis gestützt.

Im Rahmen der Quartalszahlen hat das Unternehmen seine Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) für 2024 bestätigt, welches in einer Spanne von 5,85 bis 6,10 USD liegen soll. Analysten erwarten laut FactSet ein EPS von 5,97 USD für das Gesamtjahr. Duke Energy hat zudem seine Erwartung bekräftigt, bis 2028 eine langfristige Wachstumsrate beim bereinigten EPS von 5 % bis 7 % zu erreichen – Ausgangspunkt ist der Mittelwert aus 2024 von 5,98 USD. Die wirtschaftliche Entwicklung treibe laut dem Unternehmen das „beispiellose“ Wachstum voran. Duke Energy fokussiert sich stark auf den Bereich der erneuerbaren Energien. Seit 2005 hat der Konzern seine Kohlenstoffemissionen um 48 % reduziert. Von den derzeit 9.000 MW an regulierter erneuerbarer Energie im System sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, bis 2035 einen Wert von 30.000 MW zu erreichen.

Das Papier wurde vor etwa einem Monat im Morningstar-Ranking zu den zehn besten Dividendenaktien aufgeführt. Morningstar-Stratege Andrew Bischof kommentierte, dass Duke Energy aufgrund des günstigen regulatorischen Umfelds, in dem ein Großteil seines regulierten Geschäfts betrieben wird, und der überdurchschnittlich guten wirtschaftlichen Fundamentaldaten in seinen Schlüsselregionen einen schmalen Economic Moat (Burggraben) herausgearbeitet habe. Die Bilanz des Unternehmens sei stark, und die Dividendenpolitik, 65 % bis 75 % des Gewinns auszuschütten, halte er für angemessen. Der Konzern schüttet seine Dividenden mit hoher Zuverlässigkeit aus. Im Rahmen unseres Checks beträgt die Dividendenkontinuität 16 Jahre, wobei sich die durchschnittliche Dividendenrendite der vergangenen drei Jahre auf 3,66 % beläuft. Die erwartete Dividendenrendite (Forward) liegt bei 3,85 % (Morningstar).

Duke Energy zahlt seine Dividenden mit hoher Zuverlässigkeit. Laut Unternehmensangaben hat der Konzern zuletzt das 98. Jahr in Folge eine vierteljährliche Bardividende auf seine Stammaktien ausgezahlt. Im Rahmen unseres Checks hat sich eine Dividendenkontinuität von 16 Jahren ergeben. Aktuell beläuft sich die erwartete Dividendenrendite auf 3,85 %.

Die Aktie befindet sich in einem Aufwärtstrend und notiert über den wichtigen gleitenden Durchschnitten. Die 200-Tagelinie verläuft aktuell mit einem deutlichen Abstand bei 96,63 USD. Zuletzt hat das Papier ein neues 52-Wochenhoch bei 110,03 USD markiert.

AbbVie – Geschäfte laufen laut CEO weiterhin außergewöhnlich gut


  • Höhe der Dividende: 1,55 USD (vierteljährlich)
  • Dividendenrendite: 3,41 % (Forward)

Seit Ende Mai hat sich bei der Aktie des Pharmakonzerns wieder eine Aufwärtsbewegung eingestellt. Die Veröffentlichung der Quartalszahlen am Donnerstag, den 25.07., haben dem Papier einen weiteren Impuls gegeben und die Aktie auf ein neues Allzeithoch getrieben. Der Gewinn je Aktie lag bei 2,65 USD und verfehlte die Analystenerwartungen von 2,66 USD leicht. Laut dem Unternehmen hat das Ergebnis einen ungünstigen Effekt von 0,52 USD pro Aktie im Zusammenhang mit erworbenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten (IPR&D) sowie Meilensteinaufwendungen enthalten. Der Umsatz von 14,46 Mrd. USD lag dagegen etwa 3,10 % über den Erwartungen.

Der weltweite Nettoumsatz aus dem Immunologie-Portfolio belief sich auf 6,97 Mrd. USD, was einem Anstieg von 2,3 % entspricht. Dazu zählt auch der Erlös des Arthritis-Medikaments „Humira“, der jedoch global um 29,8 % auf 2,81 Mrd. USD zurückging. Dennoch übertraf der Umsatz die Schätzungen der Analysten von 2,76 Mrd. USD, kommentierte die Nachrichtenagentur Reuters und berief sich auf LSEG-Daten. Reuters stellte fest, dass der Umsatz von AbbVies Flaggschiffarzneimittel Humira, einst dem umsatzstärksten Medikament der Welt, rückläufig sei, seit mehrere biosimilare Versionen der Therapie auf dem US-Markt eingeführt worden wären. AbbVie hatte im Rahmen der Zahlen zum 1. Quartal selbst darauf hingewiesen, dass der Wettbewerb durch „Humira-Biosimilars“ zunehme. Laut Reuters sind mittlerweile zehn solcher nahen Nachahmer in den USA erhältlich.

Der Rückgang bei Humira konnte durch Zuwächse bei Skyrizi und Rinvoq ausgeglichen werden. Die Umsätze stiegen hier um 44,8 % bzw. 55,8 % auf 2,73 Mrd. USD bzw. 1,43 Mrd. USD. Damit haben, laut Reuters, die beiden Mittel die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Geschäft laufe weiterhin außergewöhnlich gut, wobei die Ergebnisse des 2. Quartals deutlich über den Erwartungen des Unternehmens gelegen hätten, sagte Robert A. Michael, Vorstandsvorsitzender von AbbVie. Im Rahmen der guten Zahlen hat der Konzern seine Prognose für das bereinigte verwässerte Ergebnis je Aktie für 2024 von 10,61 bis 10,81 USD auf 10,71 bis 10,91 USD angehoben. Die Dividendenrendite (Forward) beläuft sich auf 3,41 %.

Der Pharmakonzern erhöht seit über einer Dekade kontinuierlich seine Ausschüttungen. Zuletzt wurde die vierteljährliche Dividende von 1,48 USD auf 1,55 USD angehoben. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei 3,41 % und ist damit höher als der Dreijahresdurchschnitt von 3,07 %.

Ab Ende Mai ging es für das Papier wieder aufwärts. Aktuell notiert die Aktie über den wichtigen gleitenden Durchschnitten und an einem neuen Allzeithoch (Stand: 31.07). Die 200-Tagelinie verläuft bei rund 150,93 Euro.

Tipp: Mit dem Aktien-Screener https://rankings.traderfox.com kannst Du selbst Dividendenaktien finden und die Suchkriterien beliebig anpassen. Schau Dir die Software einfach einmal an und probiere Dich aus.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. 

Bis zum nächsten Dividendenscreening,

Luca


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