Top-Value-Creators mit Burggraben: Diese 15 US-Aktien haben in den vergangenen 10 Jahren die meisten Mehrwerte für Aktionäre geschaffen
Die 15 besten Wertschöpfer-Aktien haben im vergangenen Jahrzehnt ein Aktionärsvermögen von 20,8 Billionen USD generiert. Auffällig dabei: Diese Eliteaktien verfügen allesamt über einen wirtschaftlichen Schutzgraben (Moat). TraderFox berichtet und nennt die Namen der Gewinnertitel, von denen laut Morningstar aktuell drei unterbewertet und damit kaufenswert sind.
Anleger, die an der Börse in einzelne Aktien investieren, sind es wahrscheinlich gewohnt, Schlagzeilen über die Aktien zu lesen, die sich über kürzere Zeiträume am besten entwickelt haben, z.B. über die Wertentwicklung im bisherigen Jahresverlauf oder sogar nur auf Wochen- oder Tagesbasis. Dieser Ansatz hat laut Amy C. Arnott von Morningstar zwei Nachteile. Erstens ist es schwierig, langfristigen Wohlstand zu schaffen, wenn man sich auf die kurzfristige Performance konzentriert. Zudem hat selbst eine Aktie mit einer starken Performance weniger allgemeinen Einfluss, wenn nur wenige Aktionäre davon profitieren können.
Um Investments zu finden, die in Dollar ausgedrückt den größten Wert geschaffen haben, ist die Vermögensbildung aus Sicht der Portfolio-Strategin des zitierten US-Finanzdienstleisters ein besserer Maßstab. Dazu hat Arnott die Datenbank durchforstet und nach Aktien gesucht, die in den zehn Jahren von 2015 bis 2024 die größten Gewinne auf der Grundlage der Veränderung ihrer Marktkapitalisierung (Aktienkurs multipliziert mit der Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien) erzielt haben. Um ein vollständigeres Bild der Vermögensbildung zu erhalten, hat sie dem so ermittelten Gesamtwert zudem die im genannten Zeitraum gezahlten Dividenden hinzugefügt.
Geschaffenes Aktionärsvermögen von 20,8 Billionen USD
Die nachfolgende Abbildung zeigt jene 15 Aktien, die auf der skizzierten Grundlage den größten Wert für die Aktionäre geschaffen haben.
Die 15 besten US-Wertschöpfer-Aktien des letzten Jahrzehnts
Quelle: Morningstar Direct, PitchBook, und Berechnungen von Amy C. Arnott. Stand der Daten: 31.12.2024.
Insgesamt haben die Aktien auf dieser Liste in den letzten zehn Jahren ein geschätztes Aktionärsvermögen von 20,8 Billionen USD geschaffen. Das ist mehr als das Vierfache der Schätzung von etwa 4,6 Billionen USD zur Mehrwertschöpfung für die 15 größten Fonds. Der Besitz von Einzelaktien ist wesentlich riskanter als der eines breit gestreuten Fonds, und die Wahrscheinlichkeit, einen Verlust zu erleiden, ist wesentlich höher. Wenn es Ihnen jedoch gelingt, in eine gewinnbringende Aktie zu investieren, kann die Gewinnchance sehr viel größer sein, kommentiert Arnott das ermittelte Ergebnis.
Alleine die „Magnificent Seven“ haben 16,1 Billionen USD generiert
Dies gilt laut der Portfolio-Strategien umso mehr, als Unternehmen mit hervorragenden Finanzergebnissen und einer hervorragenden Aktienkursentwicklung ihre Konkurrenten über viele Jahre hinweg in den Schatten stellen können. Die meisten Unternehmen auf der Liste waren bereits vor zehn Jahren Mega-Cap-Aktien. Tesla ist dabei eine Ausnahme. Das Unternehmen gibt es seit Juli 2013, aber den Mega-Cap-Status hat es erst vor ein paar Jahren erreicht.
Generell haben alle Mitglieder der „Magnificent Seven“, der Gruppe der Large-Cap-Technologiewerte, in den letzten zehn Jahren ein erhebliches Aktionärsvermögen geschaffen. Als Gruppe haben Apple, Amazon.com, Microsoft, Alphabet, Nvidia, Meta Platforms und Tesla über den Zehnjahreszeitraum einen Aktionärswert von rund 16,1 Billionen USD geschaffen, was etwa drei Viertel des Gesamtwerts der 15 größten Unternehmen ausmacht.
Aus Sektorensicht dominieren folglich Technologieaktien die Liste. Dies sollte nicht überraschen, da Technologietitel in den letzten zehn Jahren eine Überrendite von mehr als acht Prozentpunkten gegenüber dem breiteren Markt erzielt haben.
Andere Sektoren, darunter zyklische Konsumgüter, Finanzdienstleistungen und das Gesundheitswesen, tauchen ebenfalls in den Top 15 auf. Auffallend ist, dass Old-Economy-Sektoren wie Versorger, Grundstoffe, Industriewerte und Immobilien nicht vertreten sind.
Moats als Schlüssel zum Erfolg
Eine weitere Gemeinsamkeit, welche die 15 größten Vermögensschöpfer verbindet, ist die Existenz eines wirtschaftlichen Schutzgrabens oder anders ausgedrückt eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils (Moat). Ein wirtschaftlicher Schutzgraben ist ein strukturelles Merkmal, das es einem Unternehmen ermöglicht, über einen langen Zeitraum hinweg überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen.
Die Aktienanalysten von Morningstar definieren ökonomische Gewinne als Renditen auf das investierte Kapital, die über den von uns geschätzten oder den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens liegen. Nur etwa 20 % der von dem US-Finanzdienstleister erfassten Unternehmen haben ein breites Morningstar Economic Moat Rating, während etwa 40 % einen schmalen Burggraben aufweisen und die restlichen 40 % keinen Schutzgraben haben.
In der Rangliste mit den 15 Top-Aktien, die am Aktionärsvermögen gemessen werden, haben nach Einschätzung der Morningstar-Analysten zwölf Titel einen breiten ökonomischen Schutzgraben, während die übrigen drei einen schmalen Burggraben innehaben. Mit anderen Worten: Die wirtschaftlichen Gräben sind der Schlüssel zur Wertschöpfung der Aktionäre, so Arnott.
Die 15 besten US-Wertschöferaktien mit Angaben zu ihrem wirtschaftlichen Schutzgraben und Wachstumsstatistiken
Quelle: Morningstar Direct. Daten zum 31.12.2024.
Auch auf Wachstum kommt es an
Wachstum ist laut Arnott ebenfalls eine wichtige Eigenschaft. Wachstumswerte hatten über den Zehnjahres-Zeitraum der Studie einen deutlichen Performancevorteil und übertrafen Value-Titel im Durchschnitt um fast 4 Prozentpunkte pro Jahr. Es dürfte daher nicht überraschen, dass die meisten Aktien auf der Liste eher wachstumsorientiert als wertorientiert sind.
Wie aus der obigen Tabelle hervorgeht, erzielten die Gewinner der Value-Creation-Liste in den letzten zehn Jahren ein deutlich besseres Wachstum bei Umsatz, Betriebsergebnis und freiem Cashflow als der Gesamtmarkt.
Viele der Unternehmen auf der Liste weisen auch einen Value-Growth-Score auf, der die Gesamterwartungen der Marktteilnehmer an künftiges Wachstum und geforderte Renditen widerspiegelt, die deutlich über denen des Gesamtmarktes liegen. Einige wenige Aktien, darunter Berkshire Hathaway, JPMorgan Chase und UnitedHealth Group haben jedoch trotz ihrer eher valueorientierten Ausrichtung immer noch überdurchschnittliche Renditen erzielt.
Drei der Wertschöpferaktien sind laut Morningstar aktuell unterbewertet
Die Aktionäre der als Gewinner ermittelten 15 Unternehmen sind in den letzten zehn Jahren reichlich belohnt worden. Aber wenn es um Aktieninvestitionen geht, dann kann sich die Vergangenheit zwar wiederholen, sie muss das aber nicht zwangsläufig tun. Für Anleger, die einen Neukauf in Erwägung ziehen, kommt es nach Einschätzung von Arnott vor allem auf die Zukunftsaussichten eines Unternehmens an und darauf, ob der aktuelle Aktienkurs eine Sicherheitsmarge bietet.
Die 15 besten US-Wertschöferaktien mit Angaben zu den Morningstar-Ratings und ihren fairen Werten
Quelle: Morningstar Direct. Data as of 02/13/2024.
In dieser Hinsicht geben die Wertschöpferaktien momentan ein gemischtes Bild ab. Drei der Aktien auf der Liste - Alphabet, Microsoft und UnitedHealth - werden mit ausreichend großen Abschlägen zu den Fair-Value-Schätzungen der hausintern zuständigen Analysten gehandelt, um ein Morningstar Rating von vier Sternen (die Skala reicht von eins bis fünf Sternen) zu erhalten, was einer Kaufempfehlung gleichkommt.
Vier der 15 Aktien haben ein Rating von drei Sternen, was bedeutet, dass sie nach den Einschätzungen der Analysten weder deutlich unter- noch überbewertet sind (entspricht einer Halteempfehlung). Sechs weitere Aktien - Apple, Broadcom, Eli Lilly, Mastercard, Tesla und Visa - werden derzeit über den Morningstar-Schätzungen ihres fairen Wertes gehandelt und erhalten daher eine Zwei-Sterne-Bewertung (Verkaufen).
JPMorgan Chase und Walmart schließlich werden beide sogar mit erheblichen Aufschlägen auf die Schätzungen des fairen Wertes gehandelt (ein Stern – starker Verkauf). Je nach den steuerlichen Gegebenheiten und anderen Faktoren sollten Anleger einen Verkauf in Betracht ziehen, schreibt Arnott hierzu.
Quelle: Wachstums-Check TraderFox
Quelle: Wachstums-Check TraderFox
Quelle: Wachstums-Check TraderFox
Bildherkunft: Ongala