VINCI, Elisa Oyj & Co. – Vier europäische Aktien mit Dividendenrenditen von bis zu 4,8 %
Liebe Leser,
bei Dividendenaktien ist nicht nur die absolute Höhe der Ausschüttung entscheidend, sondern insbesondere auch das Dividendenwachstum. Unternehmen, die ihre Ausschüttungen kontinuierlich steigern, signalisieren finanzielle Gesundheit und Zuversicht in die Zukunft ihres Geschäfts. Die jüngste Zinssenkung der Fed dürfte sich ebenfalls positiv auf Dividendenwerte auswirken. Fällt das Zinsniveau werden dividendenstarke Aktien zunehmend begehrter, da die festverzinslichen Wertpapiere und weitere Anlagen an Attraktivität verlieren. Im Rahmen des folgenden Screenings betrachten wir den französischen Konzessions- und Baukonzern VINCI, das Telekommunikationsunternehmen Elisa Oyj, den Aufzugs- und Rolltreppenspezialisten Kone Corp. sowie den Lebensmittelkonzern Danone.
Als Qualitätsfaktoren setzen wir auf Volatilität und relative Stärke. Aktien mit einer schwachen Geschäftsentwicklung zeigen oft ein schwaches Kursverhalten und neigen zu hoher Volatilität.
Um die besten Dividendenaktien zu identifizieren, berücksichtigen wir unter anderem folgende Kriterien:
- Zuletzt beschlossene Dividendenrendite
- Zuletzt gezahlte Dividendenrendite
- Möglichst geringe Volatilität
- Die Aktie muss zu den 70 % der Aktien gehören, die in den letzten 52 Wochen am stärksten waren, um schwache Aktien auszuschließen
- Die Dividende muss in den vergangenen drei Jahren gewachsen sein; Aktien mit schrumpfender Dividende werden aussortiert
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dividendenwerte mit der TraderFox-Software zu identifizieren. Man kann unsere täglich aktualisierten Research-Reports zu den besten Dividendenaktien weltweit einsehen. Zusätzlich zu unserem Research-Report kann man sich im Trading-Desk über das Pokalsymbol in der Kopfzeile die „Top 100 Dividenden-Aktien“ anzeigen lassen.
VINCI: Nachhaltige Geschäftsentwicklung gestützt durch die Energiewende und Digitalisierung
- Dividende je Aktie (für das GJ. 2023): 4,50 Euro
- Erwartete Dividendenrendite für 2024: 4,34 %
VINCI „Autoroutes“ ist der führende Autobahnkonzessionär in Frankreich. Die Hauptaufgabe der Mitarbeiter besteht darin, die Wartung und Kontinuität eines öffentlichen Autobahndienstes auf dem 4.443 km langen Netz sicherzustellen. Neben dem Geschäftsbereich „Konzessionen“ ist das Unternehmen auch in den Segmenten Energie und Bau weltweit ein führender Spezialist und in über 120 Ländern aktiv.
Die Finanzergebnisse für das 1. Halbjahr 2024 zeigen einen Anstieg der Einnahmen und bestätigen den allgemeinen Aufwärtstrend in den verschiedenen Geschäftsbereichen der Gruppe. Während das Unternehmen im Jahr 2013 noch den Großteil des Umsatzes in Frankreich erzielt hatte, steuert der internationale Anteil mittlerweile 57 % zum Gesamterlös bei (Stand: März 2024). Den größten Umsatzanteil im 1. Halbjahr erwirtschaftete der Bereich „VINCI Construction“, gefolgt vom Energiebereich. Der Erlös des Konzerns kletterte im 1. Halbjahr 2024 um 4,4 % auf 33,8 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich nach einem weiteren Anstieg des Auftragseingangs von 9 % auf einen neuen Rekordwert.
Mittel- und langfristig soll der Geschäftsbereich „Construction“ weiter von grundlegenden Trends profitieren. VINCI zählt dazu die Energiewende, die „erhebliche“ Chancen bei Infrastrukturprojekten schaffen soll. Darüber hinaus dürften Bau- und Stadtentwicklungsaktivitäten von der Fokussierung auf Umweltfragen und den Herausforderungen der Urbanisierung profitieren. Weitere Megatrends, die das Geschäft des Unternehmens stützen könnten, sind laut VINCI die zunehmenden Bedürfnisse in der Mobilität und der Digitalisierung. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von einem steigenden Gesamterlös aus, wobei das Wachstum voraussichtlich aber geringer ausfallen wird als im Jahr 2023. Unterm Strich könnte der Nettogewinn im Gesamtjahr in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen.
Die Gruppe verweist in einer Präsentation vom März auf ihr resilientes Geschäftsmodell und die kontinuierlich starke Generierung von Cashflows. Seit 2020 wurden die Dividendenzahlungen von 2,04 Euro auf 4,50 Euro gesteigert. Die Performance des Anteilsscheins hat in den vergangenen zehn Jahren etwa dem Marktniveau entsprochen. Insgesamt konnten Anleger in diesem Zeitraum ihr investiertes Kapital durchschnittlich um 9,18 % jährlich steigern. Zum mittleren Kursziel der Analysten (laut Angaben von Marketscreener) hat die Aktie noch ein Aufwärtspotenzial auf 133 Euro.
Die ursprünglich im Februar 2020 vorgeschlagene Dividende für 2019 hatte sich auf 3,05 Euro pro Aktie belaufen; sie wurde schließlich im Frühjahr 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie auf 2,04 Euro pro Aktie gekürzt. Von 2021 wurde die Dividende von 2,9 Euro auf 4,5 Euro angehoben.
Das Papier notiert seit Jahresbeginn rund 4 % im Minus, wobei der Kurs im vergangenen Monat den GD-50 wieder nach oben gekreuzt hat. Über die vergangene Dekade (zwischen 2013 und 2023) ist ein Investment von 1.000 Euro laut VINCI auf 3.238 Euro angewachsen, vorausgesetzt, die ausgeschüttete Dividende wurde jeweils in die Aktien des Unternehmens reinvestiert. Das würde einer Rendite von über 12,5 % pro Jahr entsprechen.
Elisa Oyj: Langfristige Geschäftsentwicklung profitiert vom Wachstum auf dem mobilen Datenmarkt
- Dividende je Aktie (für das GJ. 2023): 2,25 Euro
- Erwartete Dividendenrendite für 2024: 4,80 %
Das Unternehmen gilt eigenen Angaben zufolge als Pionier in der Telekommunikation sowie im Bereich digitaler Dienstleistungen und 5G. Elisa kann auf eine über 140-jährige Geschichte zurückblicken und betreut heute über 2,8 Mio. Kunden in mehr als 100 Ländern, insbesondere in den Kernmärkten Finnland und Estland. Die Marktkapitalisierung lag zuletzt bei rund 7,63 Mrd. Euro.
Die strategischen Schwerpunkte des Unternehmens liegen auf:
- der Steigerung der Einnahmen aus Mobilfunk- und Festnetzdiensten
- dem Ausbau des Geschäfts mit digitalen Diensten
- der Verbesserung von Effizienz und Qualität
Im 2. Quartal konnte das Unternehmen trotz geopolitischer und makroökonomischer Gegenwinde seine solide Leistung fortsetzen. Im Laufe des Quartals hat der Telekommunikationsanbieter Elisa 5G+ (Standalone 5G) für neue Abonnements eingeführt, um sich weiter von seinen Wettbewerbern abzuheben. Der Umsatz kletterte um 2 % auf 541 Mio. Euro, während das EBITDA um 4 % auf 190 Mio. Euro zulegte. Erlöse aus Mobilfunkdiensten, eine Effizienzsteigerung und eine zunehmende Dynamik im B2B-Segment haben laut Elisa unterstützend gewirkt. Im B2B-Bereich ziehen die Investitionen der Unternehmen in Konnektivität, Software und IT-Services wieder an. Unterm Strich belief sich der Gewinn je Aktie auf 0,57 Euro und lag damit knapp unterhalb der Schätzungen von 0,58 Euro (Angaben von Marketscreener).
Im Rahmen des Ausblicks und der Prognose für das Jahr 2024 nennt Elisa einige Herausforderungen. Für die finnische Wirtschaft wird laut Unternehmensangaben ein stagnierendes Wachstum erwartet, während weitere Unsicherheiten hinsichtlich Inflation und Energiepreisen bestehen würden. Hinzu komme ein intensiver Wettbewerb auf dem finnischen Telekommunikationsmarkt. Der Jahresumsatz könnte etwa auf dem Niveau von 2023 liegen oder leicht darüber. Elisa arbeitet weiterhin daran, seine Produktivität zu verbessern, unter anderem durch einen verstärkten Einsatz von Automatisierung und Datenanalysen in verschiedenen Prozessen. Weitere Maßnahmen sollen außerdem dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit und Effizienz zu steigern sowie die Kosten zu senken. Langfristig sollen das Wachstum des mobilen Datenmarktes sowie die digitalen Dienste im In- und Ausland zu einem weiteren Umsatzwachstum führen.
Über die vergangenen drei Jahre liegt die durchschnittliche Dividendenrendite bei über 4,3 %. Für das Jahr 2024 wird eine höhere Dividendenrendite von 4,80 % erwartet. Über die vergangene Dekade konnten die Ausschüttungen kontinuierlich gesteigert werden.
Anfang August hat das Papier die wichtigen gleitenden Durchschnitte erneut nach oben gekreuzt und notiert aktuell am 52-Wochenhoch. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Kursgewinn der Elia-Aktie auf über 17 %.
Danone - Erwartete Dividendenrendite (2024e) von 3,26 %
- Dividende je Aktie (für das GJ. 2023): 2,10 Euro
- Erwartete Dividendenrendite für 2024: 3,30 %
Im Jahr 2022 hatte Danone einen Plan vorgestellt, der darauf abzielt, die Leistung, Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung langfristig wiederherzustellen. Der Plan „Renew Danone“ konzentriert sich unter anderem auf die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit in den Kernkategorien und -regionen. Im 1. Halbjahr wurden die Bemühungen um „Renew Danone“ weiter intensiviert, und das Unternehmen hat laut eigenen Angaben ein solides Fundament für das nächste Kapitel seiner Strategie gelegt. In der 1. Jahreshälfte belief sich der Nettoumsatz auf 13,76 Mrd. Euro, was auf vergleichbarer Basis einem Zuwachs von 4 % entspricht, jedoch auf Basis der Berichterstattung ein Minus von 2,9 % bedeutet. Gestützt wurde das Ergebnis laut Danone von einem Anstieg beim Volumen und Mix von 2,1 % in allen Kategorien. Das Wachstum in den einzelnen Kategorien soll weiter vorangetrieben werden, indem die erfolgreichen Plattformen High Protein, Medical Nutrition, Coffee Creations und Außer-Haus gefördert werden. Unterm Strich belief sich der Gewinn je Aktie auf 1,89 Euro, nach 1,70 Euro im Vorjahr. Der wiederkehrende Gewinn pro Aktie (EPS) stieg um 2,6 % auf 1,80 Euro.
Ein Analyst von Jefferies wies zuletzt auf anhaltende Schwierigkeiten bei der Belebung der Absatzvolumina hin und nannte dabei das langsamere Wachstum in besonders profitablen Bereichen, insbesondere im US-Kaffeegeschäft, der Kindernahrung in China und im Wasserbereich. Danone hat indessen die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Das organische Wachstum (vergleichbare Basis) wird zwischen 3 und 5 % erwartet, während sich die wiederkehrende Betriebsgewinnmarge moderat verbessern soll.
Wie Medien berichtet haben, plane Danone die Übernahme des US-Nahrungsmittelunternehmens Lifeway Foods. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Kefir und fermentierten probiotischen Produkten zur Unterstützung des Mikrobioms. Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Kaufempfehlung für Danone angesichts der möglichen Komplettübernahme bestätigt. Laut Analyst Guillaume Delmas würden die Franzosen das organische Umsatzwachstum damit leicht steigern, während die Bruttomargen leicht verwässert werden würden.
Im Durchschnitt liegt die Dividendenrendite der vergangenen drei Jahren bei 3,10 %. Die Ausschüttung von 2,10 Euro für das Geschäftsjahr 2023 entspricht einem Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr und liegt auf dem Rekordniveau von 2019.
Die Aktie hat zuletzt eine solide Performance gezeigt. Während der STOXX Europe 600 Food & Beverage Index seit Jahresbeginn im Minus notiert, konnte Danone seit Beginn des Jahres einen Kurszuwachs von über 9 % verzeichnen. Mitte des Monats (16.09.) hat die Danone-Aktie ein neues Mehrjahreshoch markiert.
Kone Corporation - Erwartete Dividendenrendite (2024e) von 3,76 %
- Dividende je Aktie der Klasse B (für das GJ. 2023): 1,75 Euro
- Erwartete Dividendenrendite für 2024: 3,45 %
Wie Kone berichtet, werden im Zuge der Urbanisierung bis 2050 mehr als zwei von drei Menschen (68 %) weltweit in städtischen Gebieten leben. Der Spezialist für Aufzüge und Rolltreppen sieht sich als Profiteur dieses Trends. Seine globale Präsenz sorgt eigenen Angaben zufolge für Stabilität, insbesondere im wachsenden asiatischen Markt, wo das Unternehmen über eine starke Marktposition verfügt. Im Bereich „New Building Solutions“ bietet Kone innovative, intelligente und nachhaltige Aufzüge, Rolltreppen, automatische Gebäudetüren sowie integrierte Zugangskontrolllösungen an. Der Anbieter unterstützt seine Kunden über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. So wird im Servicebereich für die Sicherheit und Verfügbarkeit der im Betrieb befindlichen Anlagen gesorgt. Insbesondere dieser Bereich trägt zur weiteren Stabilität bei, da hohe Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit bestehen. Darüber hinaus sind die Kundenbeziehungen in der Regel lang und stabil, mit einer Kundenbindungsrate laut Kone von über 90 %. Im Bereich „Modernisierung“ bietet Kone Lösungen für alternde Anlagen, die von der Erneuerung einzelner Komponenten bis hin zu vollständigen Ersatzlösungen reichen.
Im vergangenen Quartal stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,43 Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,50 Euro. Analysten hatten mit 0,52 Euro je Aktie etwas mehr erwartet (Angaben: Marketscreener). Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen etwas vorsichtiger und erwartet nun ein Umsatzwachstum bei vergleichbaren Wechselkursen von 0 bis 4 %.
Kone hat kein spezifisches Ziel für Dividenden oder Aktienrückkäufe festgelegt. Der Dividendenvorschlag des Verwaltungsrats wird laut Unternehmensangaben unter anderem auf der Grundlage der allgemeinen Geschäftsaussichten und Geschäftsmöglichkeiten festgelegt. Im Rahmen der Hauptversammlung hatte Kone eine Dividende in Höhe von 1,7475 Euro für jede Aktie der Klasse A und 1,75 Euro für jede ausstehende Aktie der Klasse B festgelegt, die im März ausgeschüttet wurden. Für 2024 liegt die erwartete Dividendenrendite laut Daten von FactSet bei 3,48 %.
Die reguläre Dividende konnte in den vergangenen vier Jahren stabil gehalten werden, wobei in den Jahren 2020 und 2021 eine „extra Dividende“ ausgeschüttet wurde. Durchschnittlich belief sich die Dividendenrendite in den vergangenen drei Jahren auf über 3,3 %.
Die Aktie notiert über den wichtigen gleitenden Durschnitten. Am Donnerstag, den 26.09, hat das Papier einen Anstieg von rund 4 % verzeichnet und notiert am 52-Wochenhoch. Infolge des jüngsten Anstiegs beläuft sich das Kursplus seit Jahresbeginn auf über 16 %.
Tipp: Mit dem Aktien-Screener https://rankings.traderfox.com kannst Du selbst Dividendenaktien finden und die Suchkriterien beliebig anpassen. Schau Dir die Software einfach einmal an und probiere Dich aus.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Bis zum nächsten Dividendenscreening,
Luca
Bildherkunft: Adobe Stock_665917071