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Wie Uplift1 die Finanzierung von jungen Startups revolutionieren möchte

Artikel, Business-Talk Philipp Karges 935 Leser

Liebe Leser,

wenn ein junges Startup Investoren mit an Bord holt, ist es oft der Gefahr ausgesetzt, die Kontrolle abzugeben und wichtige Entscheidungen nicht mehr eigenständig treffen zu können. Dass das nicht der Fall sein muss, der Überzeugung ist Ariyan Seyed Nassir. Er gründete das Startup Uplift1 und arbeitet nun daran, die Finanzierung von jungen Startups zu revolutionieren. Die Inspiration dafür hat er in den USA gefunden. Mehr über Uplift1 und das Geschäftsmodell erfahrt ihr in diesem Artikel.

 

Ariyan Seyed Nassir, der Gründer von Uplift1, war zuvor für Goldman Sachs tätig.

Könnt ihr euch kurz unseren Lesern vorstellen?

Uplift1 wurde von Ariyan Seyed Nassir gegründet, der zuvor bei Goldman Sachs Erfahrungen im Investment Management sammeln konnte und in verschiedenen deutschen Startups und einer VC-Firma in Deutschland gearbeitet hat. Mittlerweile sind wir zu sechst und bringen Erfahrung aus sehr unterschiedlichen Bereichen mit, wie z.B. Venture Capital, Online Marketing, Vertrieb oder auch Risk Assessment.

Wie würdet ihr euer Geschäftsmodell einem Laien erklären?

Mit Uplift1 stellen wir Startups zeitnah Wachstumskapital zur Verfügung, für das die Gründer keine Unternehmensanteile abgeben müssen. Wir erhalten auch keine Bürgschaften, Sicherheiten, Garantien oder Mitbestimmungsrechte für unser Kapital. Stattdessen erhalten wir einen Umsatzanteil, der so lange läuft, bis der ursprüngliche Finanzierungsbetrag sowie eine zuvor vereinbarte, fixe Gebühr zurückgezahlt wurde. Das Kapital kann von den Gründern dabei für Aktivitäten wie bspw. Marketing, Inventarfinanzierung oder neue Mitarbeiter eingesetzt werden und führt so im Idealfall zu einem höheren Umsatz und einer höheren Bewertung für das finanzierte Unternehmen.

Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Startup gekommen? Was hat euch inspiriert?

Inspiration für unser Startup waren verschiedene Unternehmen aus den USA, die das Modell des „Revenue-based Financing“ bereits erfolgreich umsetzen. Wir haben den großen Benefit für die finanzierten Startups und deren Gründer gesehen und haben uns zum Ziel gesetzt, das Modell auch in Europa zu etablieren.

Was waren bisher eure größten Erfolge? Gab es auch Tiefpunkte?

Unser Erfolg ist direkt mit dem Erfolg der von uns finanzierten Unternehmen verbunden. Deren Gründer konnten durch unser Kapital bei ihrer nächsten Finanzierungsrunde schon häufig eine deutlich höhere Bewertung erreichen und so mehr Firmenanteile und mehr Kontrolle behalten. Dazu beigetragen zu haben, ist ein tolles Gefühl. Die Corona-Krise hat sich natürlich auch bei einigen unserer Startups bemerkbar gemacht, aber da läuft glücklicherweise alles wieder gut.

Was bringt euch morgens dazu, aufzustehen?

Die Möglichkeit, ambitionierte Gründer zu unterstützen, die mit ihren Produkten und Services die Welt jeden Tag ein klein wenig besser machen möchten.

Wie seid ihr an das nötige Kapital gekommen? Wie fandet ihr geeignete Investitionspartner?

Unser erstes Kapital kam von True Growth Capital. Das ist die Investitionsfirma des erfolgreichen Seriengründers Marco Vietor, der bereits große Erfahrung mit ähnlichen Investmentansätzen hat. Mittlerweile haben wir eine Reihe an gut vernetzten, privaten Investoren sowie eine große, deutsche Bank als Kapitalgeber gewinnen können.

Euer Unternehmenssitz ist in Berlin. Warum habt ihr euch für diesen Standort entschieden?

Berlin hat eine pulsierende Startup-Szene und eine hohe Konzentration an Gründern und Investoren. Der Austausch mit ihnen ist für unser Geschäft sehr wichtig. Deshalb war Berlin ein perfekter Fit für uns.

Gibt es irgendetwas, was ihr euch für die Zukunft des Gründungsstandortes Deutschland wünscht?

Ich hoffe Deutschland kann seine Attraktivität für lokale und internationale Gründer beibehalten und noch weiter ausbauen. Dazu gehört insbesondere auch gründerfreundliche Regulatorik, bspw. bei der Besteuerung von Mitarbeiterbeteiligungen. Wir haben eine ambitionierte und innovationsstarke Gründerszene und eine gute Basis für weiteren Erfolg, aber es gibt noch viel Luft nach oben

Habt ihr eine bestimmte Vision für euer Start-up? Wo wollt ihr langfristig hin?

Wir möchten die Go-To-Option für Revenue-based Financing in Europa werden. Dabei möchten wir den Gründern neben attraktiven Finanzierungskonditionen auch einen sehr persönlichen und partnerschaftlichen Ansatz bieten und auch über unser Kapital hinaus Wert für die Gründer stiften - bspw. mit relevanten Intros wenn es um‘s Fundraising oder operative Expertise geht oder auch exklusive Benefits als Teil der Community unserer Portfoliounternehmen.

Welche Tipps würdet ihr jungen Gründern mit auf den Weg geben?

Become a learning machine. Als Gründer ist man jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert, auf die man oft nicht die perfekte Antwort hat. Umso wichtiger ist es, konstant nach Feedback zu suchen, von erfahrenen Mentoren zu lernen, sich kontinuierlich weiterzubilden und sein Netzwerk in zentrale Entscheidungen mit einzubinden. Es wird zudem nicht alles so funktionieren, wie ihr es euch vornehmt, aber das gehört zum Gründen dazu. Die erfolgreichsten Gründer sehen Herausforderungen meist nicht als Hindernisse, sondern als Antrieb für das Finden von neuen, innovativen Produktideen und Lösungen.

Vielen Dank für das Interview!

Wenn ihr mehr über Uplift1 erfahren wollt und über deren Entwicklung auf dem Laufenden gehalten werden wollt, gelangt ihr hier zur Website von Uplift1.  Zusätzlich ist Uplift1 auf LinkedIn aktiv.

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

Viele Grüße,

Philipp Karges