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Daniel von Finanzrocker: ich habe meine Geldanlage in die eigene Hand genommen!

Influencer-Lifestyle Stephanie Traub 899 Leser


Hallo Daniel, stell Dich doch gerne einmal vor!


Mein Name ist Daniel Korth, ich bin 43 und betreibe nun seit acht Jahren den Finanzrocker-Blog und fast genauso lange den Finanzrocker-Podcast. Darüber hinaus habe ich in den letzten Jahren noch drei weitere Podcasts gemacht und meinen YouTube-Kanal aufgebaut.

Wie hast Du dein ganzes Finanzwissen aufgebaut?


Ehrlich gesagt lief das am Anfang über das Prinzip „Trial & Error“. Nachdem ich durch Unwissenheit und Desinteresse zwischen 2007 und 2013 viel Geld in der Bankberatung verlor, habe ich meine Geldanlage in die eigenen Hände genommen. Und in der Folge habe ich so einige Fehler gemacht und mir auch die Finger verbrannt. Daraus habe ich aber auch am meisten gelernt. So konnte ich die Fehler nach und nach abstellen, mir viel Finanzwissen aneignen und ein stetig wachsendes Vermögen aufbauen.

Hast Du einen Tipp wo und wie man sich als Einsteiger informieren sollte?


Heutzutage ist es sehr einfach an Informationen zum Thema Geldanlage zu gelangen. Leider ist da auch sehr viel Mist und Abzocke dabei. Dabei sind die Trigger immer dieselben und laufen unter dem Motto „Möglichst schnell viel Geld verdienen“. Dabei funktioniert ein vernünftiger Vermögensaufbau nur langfristig und geht nicht schnell. Wer eine solide Grundlage beim Thema Geldanlage schaffen möchte, sollte immer mit Büchern beginnen. Da empfehle ich immer „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ von Dr. Gerd Kommer und „Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susan Levermann. Beide Bücher waren meine Grundlage und konnten sehr gut das Wissen für passive bzw. aktive Geldanlage schaffen. Für das Mindset ist „Rich dad poor dad“ von Robert Kiyosaki eine gute Grundlage.

Was war Dein erster Invest und wie alt warst Du da?


Mein erster Invest war ein teurer Dachfonds, den ich mit 27 in der Bank gekauft habe. Nach der Finanzkrise hat der sich nicht mehr erholt und wurde 2013 wegen Erfolglosigkeit aufgelöst. Für mich war das der passende Moment, um die Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen. Mit 33 habe ich dann meine ersten Aktien gekauft und relativ schnell wieder verkauft. Das waren hauptsächlich DAX-Aktien und amerikanische Blue Chips. 2014 kamen dann auch die ersten ETFs in mein Depot.

Wie bist Du auf den Namen „Finanzrocker“ gekommen?


Ich habe mich 2014 sehr viel mit dem Thema Finanzen beschäftigt. Da ich seit Jahrzehnten dem Hardrock und Heavy Metal verfallen bin, war die Namensfindung im März 2015 ziemlich einfach. 2018 habe ich die Marke dann mit einem neuen Logo und einem eigenen Maskottchen namens Mannie noch einmal ordentlich verfeinert. Jetzt habe ich den Vorteil, dass die Marke und der Name einen hohen Wiedererkennungswert haben.

Du hast inzwischen über 250 Blogartikel und 330 Podcast-Episoden online gestellt. Woher holst Du dir nach so vielen Veröffentlichungen Ideen für deinen Content?


Gute Frage! Es fällt mir zunehmend schwerer komplett neue Inhalte zu erschaffen. 2022 habe ich aber unter anderem vier Podcast-Specials mit einer Länge von über 90 Minuten erstellt, die es in der Form nirgendwo anders gab. Mein persönliches Highlight war das Special über meinen 10-wöchigen USA-Roadtrip, in dem ich unter anderem die Unternehmen aus meinem Depot besucht und mit der Konkurrenz verglichen habe. Das war auch eine der beliebtesten Folgen 2022. Da ich seit Januar 2023 aber wieder in ein Angestelltenverhältnis gewechselt bin, gibt es künftig deutlich weniger Inhalte von mir. Dann fällt es mir auch nicht mehr so schwer, mir ständig neue Inhalte zu überlegen. 

Welche Ziele verfolgst Du mit Deinem Content?


Die Ziele haben sich über die Jahre etwas gewandelt. Am Anfang wollte ich meine eigenen Erfahrungen und Learnings vorstellen. Da war noch viel Content für Einsteiger dabei. Heute möchte ich unterschiedliche Wege der Geldanlage vorstellen und mit meinen Gästen über ihre persönliche Geldanlage sprechen. Und ich möchte auch aufklären bei komplexen Themen wie beispielsweise NFTs oder dem Metaverse. Da habe ich extralange Specials mit 5 bzw. 7 Gästen aufgenommen, um die Themen besser verstehen und einordnen zu können.

Welche Rolle spielt Instagram dabei für Dich?


Instagram spielt für mich ehrlich gesagt gar keine Rolle. Da poste ich nur Fotos und mache Stories zu den Podcast-Folgen. Generell hat mir sowohl bei Facebook als auch bei Instagram der Scam- und Spam-Anteil zu stark zugenommen und Meta unternimmt rein gar nichts dagegen. Künftig müssen Content Creator Geld für den blauen Haken bezahlen. Ansonsten hört das mit den kopierten Accounts nicht mehr auf. Deshalb ist eine eigene Plattform viel wichtiger als eine große Reichweite und Abhängigkeit von einer Social Media-Plattform.

Wie ist Deine Anlagestrategie?


Ich lege überwiegend in Einzelaktien mit einer über die Jahre stark steigenden Dividende an. Darüber hinaus habe ich aber auch ein ETF-Portfolio.

Welche Aktie hättest Du am liebsten seit 10 Jahren in deinem Depot?


Das wäre auf jeden Fall Deere & Co. mit einem Wachstum von 462 %. Einen Teil der Reise habe ich mitgemacht und ich werde meine Aktien auch nicht mehr verkaufen. Ansonsten habe ich Microsoft und PayPal sei 8 Jahren im Portfolio. Das waren ähnlich Highflyer – bis PayPal letztes Jahr böse abgestürzt ist. Unabhängig davon zeigen diese Beispiele wie wichtig Langfristigkeit im Portfolio ist. 

Was glaubst Du welche 5 Aktien rocken die nächsten 10 Jahre?


Ich tippe auf Unternehmen mit einer soliden finanziellen Basis, der nötigen Innovationskraft und auch einer gewissen Preissetzungsmacht. Bestes Beispiel ist dafür natürlich Apple. Aber auch abseits der großen und bekannten Unternehmen gibt es tolle Aktien zu entdecken, auf die diese Kriterien zutreffen. Die besten Beispiele aus meinem Depot sind Costco, Danaher, Fastenal und auch mein USA-Highlight Tractor Supply Company. Alle haben mir in den letzten Jahren jeweils eine hohe zweistellige oder sogar dreistellige Rendite gebracht.

Welche Projekte kann man von Dir in der Zukunft noch erwarten?


Wie eben schon erwähnt, fahre ich mein Finanzrocker-Pensum deutlich zurück. Ich werde vorerst auch keine Veranstaltungen mehr besuchen und mich auf meinen Job konzentrieren. Aber meinen zweiten Podcast „Mehr Mut zum Glück“ und den Finanzrocker-Podcast werde ich versuchen jeweils einmal im Monat neue Folgen zu veröffentlichen.

Was sind deine Ziele für 2023?


Dieses Jahr habe ich mir keine großen Ziele gesetzt. Mein Portfolio ist sehr gut aufgestellt, so dass ich da nur wenige Anpassungen vornehmen werde. Aber der Weg dahin war sehr lang und hat einige Jahre gedauert. Über die Fallstriucke und mein Depot habe ich ausführlich mit der Börse Stuttgart gesprochen.

Zum Schluss privat gefragt: In wie vielen Hardrock Cafés dieser Welt warst du schon?


Ich war schon in Europa, Asien und den USA in diversen Hardrock Cafés, halte die Marke aber für überbewertet. Mit echtem Hardrock hat die Kette auch nichts zu tun. Aber es gibt einige Hingucker bei den Filialen. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir die alte Villa mit dem Hardrock Café in Key West, Florida.


Vielen Dank Daniel, für die spannenden Einblicke. Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!