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Dividenden und Aktienrückkäufe als Anlageargument: Warum sich für Anleger ein Blick auf die hohen Cash-Bestände der Unternehmen lohnt?

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TraderFox stuft bekanntlich Dividenden und Aktienrückkäufe als wichtige Auswahlkriterien bei der Geldanlage in Aktien ein. Das zeigt sich unter anderem auch daran, dass diese beiden Faktoren bei den von uns verfolgten regelbasierten Depotkonzepten oft wichtige Bausteine sind.

Auch andere führende Marktteilnehmer wissen die Bedeutung von Dividenden und Aktienrückkäufen zu schätzen. Zu dieser Gruppe zählt unter anderem der Asset Manager Bantleon AG. Der dortige Leiter Globale Aktien, Andreas Dagasan, ist beispielsweise der Ansicht, dass sich für Anleger angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen im Euroraum ein Blick auf die hohen Cash-Bestände der Unternehmen lohnt. Zumal diese in den vergangenen Monaten neue Rekordstände erreicht hätten. „Findige Anleger sollten diese Entwicklung nutzen und an den Shareholder-Return-Strategien der Unternehmen partizipieren. Anleger sollten sich an diejenigen Unternehmen halten, die solide Bilanzen und gute Wachstumsstorys haben, um an den hohen Ausschüttungen dieser Unternehmen zu partizipieren“, lautet vor diesem Hintergrund sein Anlagerat.

Seine Antwort auf die Frage, worauf Anleger bei der Auswahl von Aktien besonders achten sollten, fällt außerdem wie folgt aus: „Grundsätzlich mögen wir Wachstumsunternehmen. In einer Welt mit zunehmendem Gegenwind aufgrund demografischer Trends in den entwickelten Volkswirtschaften und nachlassenden Produktivitätsgewinnen durch Globalisierungsverlagerungen empfehlen wir Investoren, langfristig in Segmente und Unternehmen zu investieren, die höheres Wachstum ermöglichen als der breite Markt beziehungsweise die breite Volkswirtschaft. Am Ende werden diejenigen Unternehmen hohe Bewertungen vom Markt erhalten und rechtfertigen, die dynamisches strukturelles Wachstum aufweisen und den technologischen Trend mitbestimmen. Für die übrigen Unternehmen sieht es recht düster aus.“

Eine gute Bilanzqualität ist unerlässlich

Warum die Bilanzqualität dieser Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, erklärt er so: „Die Grundlage unserer Anlageentscheidungen ist immer die Bilanzqualität. Die Unternehmen sollten jederzeit in der Lage sein, konjunkturelle Abschwünge meistern zu können und sogar antizyklisch investieren zu können. Zudem erlaubt eine solide Bilanz, hohe Forschungs- und Entwicklungsausgaben zu stemmen. Anleger sollten deshalb – wie auch wir es tun – auf einen sehr niedrigen Verschuldungsgrad achten und sich genau die Unternehmen ansehen, die hohe Cash-Bestände haben. Tesla kommt deshalb für uns als Investment überhaupt nicht infrage.“

Die Cash-Bestände der Unternehmen hält Dagasan für sehr wichtig, weil die »Cash Asset Ratio« (Wert der flüssigen Mittel und Wertschriften dividiert durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten) der Unternehmen sich auf einem sehr hohen Niveau bewegt und darauf hindeutet, dass die Unternehmen ihre Aktionäre weiterhin mit Geschenken beglücken werden. Dazu gehörten Dividenden, Aktienrückkäufe und Spin-offs. Allein die Apple-Aktionäre würden in Form von Aktienrückkäufen mit einem zusätzlichen spektakulären Geldregen von mehr als 100 Mrd. USD beglückt. Aktienrückkäufe wirkten sich positiv auf den Gewinn je Aktie beziehungsweise auf die Bewertung von Unternehmen aus und sind deshalb ein hervorragendes Instrument der »Shareholder Remuneration«, also der Vergütung für Aktionäre.

Aktienrückkauf- und Dividendenrendite des S&P 500 sind attraktiv

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Quellen: Bloomberg, Bantleon

Zur Einordnung von Aktienrückkäufen und Dividenden erinnert Dagasan daran, dass sich etwa für den S&P 500 Index festhalten lässt, dass allein die Aktienrückkaufrendite bezogen auf den Index bei etwa 2,5 % liegt. Hinzu komme eine zusätzliche Ausschüttung an die Aktionäre in Form von Dividenden in Höhe von nochmals etwa 2 %. Das ergebe eine Summe von fast 5 %. Es sei zu erwarten, dass auch in Europa die Tendenz zunimmt, neben den hier üblichen Dividenden vermehrt Aktienrückkäufe ins Programm zu nehmen. Aktienrückkäufe in Europa würden seit längerem relativ stabil etwa 60 Mrd. EUR pro Jahr betragen – gegenüber 500 Mrd. bis 600 Mrd. USD in den USA. In Europa gebe es also noch großen Nachholbedarf. Investoren sollten dieses Thema nicht unterschätzen. So würden auch nach der nun auslaufenden Berichtssaison viele Unternehmen wieder ihre Kaufprogramme aufnehmen und ihre Aktienkurse zusätzlich unterstützen.

Hinsichtlich der Frage, wie Anleger bei der Auswahl geeigneter Aktien vorgehen können, rät der Bantleon-Aktienexperte abschließend zu dem folgenden Vorgehen: „Anleger können bei der Auswahl der geeigneten Aktien erstens eine Strategie verfolgen, welche folgende Faktoren berücksichtigt: Erstens sollten die Unternehmen sehr solide Bilanzen und Cash-Bestände haben. Zweitens sind Unternehmen mit hoher Ausschüttungsquote zu empfehlen, die das Unternehmen aber auch nachhaltig aus der Geschäftstätigkeit verdient und nicht aus der Substanz zahlt. Drittens lohnt sich ein Blick auf unterbewertete Übernahmekandidaten sowie auf Unternehmen, welche sich restrukturieren wollen (Spin-offs).

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