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Mit dieser Strategie erzielte Mark Minervini eine Rendite von 30.000 %

Artikel, Strategien Philipp Karges 7.832 Leser

Liebe Leser,

die Strategie, die ich euch heute vorstellen möchte, ist durch den Bestseller mit dem reißerischen Titel „Trade like a stock market wizard“ bekannt geworden. In dem Buch schildert Mark Minervini mit welcher Strategie er zwischen den Jahren 1994 und 2000 eine jährliche Rendite von 220 % erwirtschaften konnte und im Jahr 1997 sogar die US Investing Championship gewann. Minervinis Erfolge lassen nicht vermuten, dass seine Karriere holprig startete. Nachdem er in den frühen 1980er Jahren mit dem Traden begann, war er in den ersten sechs Jahren mit seiner Strategie unprofitabel. Daher fasste er den Schluss, dass er strikt an seinem Risikomanagement arbeiten und Verluste konsequent begrenzen musste.  Sich selbst bezeichnete er später als einen konservativen, aggressiven Opportunisten und als sehr risikoavers. Die Strategie hinter seinem Erfolg und was es mit der SEPA-Methode auf sich hat, soll in diesem Artikel genauer beleuchtet werden.

Die Entwicklung der SEPA-Methode


Mark Minervini war ein Autodidakt. Nachdem er die Schule abbrach, brachte er sich sein gesamtes Wissen selbst bei. Dabei griff er auf das Wissen von Profi-Tradern in Form von Büchern und Studien zurück. Daher geht die SEPA-Methode oder auch „Specific entry point analysis” auch auf die Studien mehrerer Profi-Trader zurück.  Besonders eine Studie hatte es Minervini damals angetan. Eine Studie namens „Superperformance Stocks“ von Richard Love. Darin wurden Aktien untersucht, die innerhalb eines Zweijahres-Zeitraums um mindestens 300 % gestiegen waren. Aus den Ergebnissen konnte Minervini folgende Erkenntnisse ziehen:

  1. Es gibt richtige und falsche Zeitpunkte, um eine Aktie zu kaufen.
  2. Superperformance-Aktien lassen sich bereits vor ihren Anstiegen identifizieren.
  3. Indem diese Aktien identifiziert werden und man in sie investiert, kann aus einem geringen Kapital ein ansehnliches Vermögen gemacht werden.

Die 5 Elemente der SEPA-Methode


Die SEPA-Methode soll es ermöglichen, wachstumsstarke Unternehmen im richtigen Moment zu kaufen. Mit dieser Strategie konnte Mark Minervini laut eigenen Aussagen seine herausragende Performance erzielen. Sie besteht aus fünf Elementen:

  1. Jede Superperfomance-Phase befindet sich in einem Aufwärtstrend.
  2. Die Fundamentaldaten zeigen bereits ein Wachstum der Gewinne, Umsätze und Margen und das vor den größten Kursanstiegen.
  3. Jede Superperformance-Phase wird durch einen Katalysator getrieben, der institutionelles Interesse anzieht (Musterbeispiel hierfür ist Apple mit dem IPhone).
  4. Für Jede Superperformance-Aktie gibt es mindestens einen Einstiegspunkt, der ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis ermöglicht. Mark Minervini wählt zur Bestimmung eines Einstiegs zwischen unterschiedlichen Chartformation, wie dem Cup-and-Handle Muster oder dem VCP, den er selbst entwickelt hat.
  5. Für jede Position ist ein Ausstiegspunkt bereits vor dem Kauf vorgesehen. Aktien, bei denen das Superperformance-Szenario nicht aufgeht, werden nach dem Erreichen eines Stopp-Loss verkauft.

Die wichtigste Säule der SEPA-Methode besteht darin, nur Aktien zu kaufen, die sich in einem primären Aufwärtstrend befinden. Alle anderen Aktien sollten ignoriert werden. Um Aktien zu identifizieren, die sich in einem Aufwärtstrend befinden, nutzte Minervini ein eigens entwickeltes Trend-Template. Das Template arbeitet vor alle mit unterschiedlichen Gleitenden Durchschnitten. Je nach Marktlage erfüllt nur ein geringer Teil aller Aktien dieses Template. Das sind die Kriterien des Trend-Templates:


    • Der Aktienkurs ist über dem GD150 und über dem GD200
    • Der GD150 liegt über dem GD200
    • Der GD200 bewegt sich seit über 1 Monat aufwärts
    • Der 50er GD ist über dem GD 150 und über dem GD200
    • Der aktuelle Aktienkurs ist über dem 50er GD
    • Der aktuelle Aktienkurs ist mindestens 30% über dem 52-Wochentief
    • Der aktuelle Aktienkurs ist nicht mehr als 25% von seinem 52-Wochenhoch entfernt
    • Das relative Stärke Ranking nach IBD ist größer als 70

Die Trading-Philosophie von Mark Minervini im Tool aktien RANKINGS


In unserem Tool aktien RANKINGS haben wir die SEPA-Methode als eigenes Template unseren Kunden zugänglich gemacht. aktien RANKINGS ist im Morningstar Datenpaket enthalten, welches ab 19 Euro im Monat erhältlich ist.

Zum Öffnen des Templates melde ich mich zunächst bei www.traderfox.de an. Dann klicke ich auf das Tool , gehe auf den Reiter „Templates“ und wähle „Superperformance-Stocks (nach Mark Minervini)“ aus. Grundlage des Rankings ist das Trend-Template, um zunächst Aktien in einem Aufwärtstrend zu filtern. Zudem wurden fundamentale Kriterien ergänzt. Unter anderem sollte das Umsatz- sowie EPS-Wachstum des Quartals gegenüber zum Vorjahresquartal bei mindestens 7 % liegen. Zusätzlich können bei Bedarf noch weitere Kriterien hinzugefügt werden. Nun kann ich auf „Template laden“ und anschließend auf „Scannen“ klicken. Von den 2000 volumenstärksten Aktien aus den USA bleiben nun noch 142 Aktien übrig, die ich mir nun anzeigen lassen kann. Zwei spannende Aktien möchte ich euch vorstellen.

Acuity Brands - Intelligente Beleuchtungssysteme als Catalyst


Auf Platz eins des Rankings befindet sich Acuity Brands. Das Unternehmen ist ein Hersteller von Beleuchtungslösungen und damit Marktführer in Nordamerika. Zu den Produkten gehören Lampen für den Innen- und Außenbereich, Lichtsteuerungen sowie intelligente Beleuchtungssysteme für Gebäude oder Infrastruktur. Die Kunden sind sowohl private Unternehmen als auch Institutionen wie beispielsweise Kommunen in den USA. Nachdem die Umsätze in den letzten zwei Jahren rückläufig waren, ist das Wachstum im Fiskaljahr 2021 wieder intakt. Im vierten Quartal lag das Umsatzwachstum bei 11,4 % gegenüber zum Vorjahr, gleichzeitig stieg die operative Marge um 1,5 Prozentpunkte auf 13,4 %. Damit konnte die Erwartungen geschlagen werden. Treiber für das Wachstum ist der Übergang hin zu energieeffizienten Beleuchtungen. Aktuell stellen Kommunen die Straßenbeleuchtungen auf LEDs um, davon profitiert das Unternehmen.

Quelle: Acuity Brands Investor Relations

Ein weiterer Wachstumstreiber der ist die noch junge Sparte Intelligent Spaces. Mithilfe von Machine Learning sollen intelligente Beleuchtungssysteme für ganze Gebäude angelegt werden, wodurch wiederkehrende Umsätze durch den aufkommenden Service Bedarf der benötigten Software entstehen könnten. Intelligent Spaces macht aktuell nur 5,5 % aller Umsätze aus, dieser Anteil wird jedoch in den nächsten Jahren steigen. Mit 21 % fällt das Umsatzwachstum hier hoch aus, die operative Marge stieg in der Sparte sogar um 25 %. Aktuell erreicht die Aktie von Acuity Brands im Wachstums-Check 11 von 15 Punkten.

Infolge der starken Quartalszahlen konnte die Aktie unter erhöhtem Volumen auf ein neues 52-Wochenhoch ausbrechen und seinen Aufwärtstrend fortsetzen.

 

Vicor - Profiteur des E-Auto Booms


Etwas später im Ranking erscheint Vicor. Das innovative Tech-Unternehmen aus Massachusetts stellt Stromversorgungssysteme und modulare Leistungskomponenten her. Diese sorgen für eine effiziente Energieversorgung und werden in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. So kommen die entwickelten Systeme in den Branchen Cloud, Data Center, Automotive und Robotik zum Einsatz. Außerdem gibt es noch viele weitere Nischen, in denen Produkte von Vicor eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei der Satelliten Kommunikation. Vicor ist hier aufgrund von Innovationen, die zu einer schnelleren Ladezeit und einer höheren Energiedichte führen, einer der führenden Anbieter. Aktuell wird das Wachstum von Vikor von der 48-Volt Technologie getrieben, die die weniger effiziente 12-Volt-Technologie in Autos ablöst. Im Zuge der Elektrifizierung der Autobranche wird die 48-Volt Stromverteilung zunehmend genutzt, da diese kürzere Ladezyklen verspricht und die Leistungsdichte erhöht. In den nächsten 10 Jahren schätzt Vicor die Anzahl von E-Autos auf 29 Millionen Stück. Der adressierbare Markt soll bis 2030 29 Mrd. USD groß sein, was im Verhältnis zum Konzernumsatz von 386 Mio. USD gigantisch wirkt.

Quelle: Vicor Investor Relations

Um auf die erhöhte Nachfrage zu reagieren, werden neue Produktionsanlagen gebaut, welche laut Management für verkürzte Fabrikzykluszeiten und eine höhere Betriebseffizienz sorgen werden. Das soll sich auch in den Margen widerspiegeln und langfristig möchte das Unternehmen eine Bruttomarge von 65 % erreichen. Die Wachstumsaussichten konnten zuletzt durch die Quartalszahlen bestätigt werden, die die Erwartungen sprengten. So konnte der Umsatz um 34,8 % und die Bruttomarge von 42,8 % auf 52,3 % gesteigert werden. Im Wachstums-Check erreicht Vicor 13 von 15 Punkten.

Die Aktie von Vicor befindet sich nahe des Allzeithochs und zeigt sich von der Korrektur des Gesamtmarktes unbeeindruckt. Aktuell ist die Aktie in einer leichten Konsolidierung und Trendfolger könnten einen Ausbruch auf ein neues Allzeithoch zum Kauf nutzen.

Tipp: In unserem Tool aktien RANKINGS haben wir die SEPA-Methode als eigenes Template unseren Kunden zugänglich gemacht. aktien RANKINGS ist im Morningstar Datenpaket enthalten, welches ab 19 Euro im Monat erhältlich ist.