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Qualitätsaktie der Woche – Hannover Rück

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Trotz der zuletzt weltweit gestiegenen Schäden ist es der Hannover Rück in den vergangenen Jahren gelungen die Prämieneinnahmen beständig zu erhöhen. Auch die im schwierigen Geschäftsjahr 2017 operativ erzielte Eigenkapitalrendite von 11 Prozent ist für einen Rückversicherer durchaus beachtlich. Inklusive Sonderdividende beläuft sich die Gesamtdividende der Aktie auf 5,00 Euro und bietet damit aktuell eine attraktive Rendite von 4,5 Prozent. Selbst nach dem kürzlich markierten Rekordhoch liegt das KGV nur bei 13.

Mit einem Prämienvolumen von über 17 Mrd. Euro ist die Hannover Rück einer der führenden Rückversicherer der Welt. Zu den beiden wichtigsten Sparten im Versicherungsgeschäft des Unternehmens zählen dabei die Schaden- und Personen-Rückversicherung. Die Hannover Rück übernimmt hierbei kalkulierte Risiken in allen geographischen Regionen, sofern das Geschäft den Margenanforderungen entspricht. Wettbewerbsvorteile erreicht das Unternehmen vor allem durch seine Stellung als einer der weltweit kapitalstärksten Rückversicherer. Dies ermöglicht der Hannover Rück einen bevorzugten Zugang zu Geschäften, die wiederum als wettbewerbsfähige Konditionen an Kunden weitergegeben werden. Im Wesentlichen trifft das auf Versicherungen zu, die unter anderem für Schäden aus Naturkatastrophen, Transport sowie Luft- und Raumfahrt entwickelt worden. Weitere wichtige Versicherungsbereiche des Unternehmens sind zudem Kredit- und Kautionsrückversicherungen. Aber auch die Segmente wie allgemeine Haftpflicht sowie Lebens-, Kranken- und Unfallversicherungen deckt der Rückversicherer ab.



Schwächere Hurrikan-Saison und höhere Prämien treiben Wachstum

Für die Hannover Rück dürfte die im Juni beginnende Hurrikan-Saison über dem Atlantik wieder von besonderem Interesse sein. Denn nach Einschätzung der US-Klima- und Ozeanbehörde (NOAA) könnten sich bis zu 4 schwere Stürme im Karibik-Raum und den USA bilden. Es bestehe die Gefahr, dass diese eine Stärke der höheren Kategorie 3 bis 5 erreichen, teilte die kürzlich NOAA mit. Zudem werden 5 bis 9 Hurrikane mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 119 Kilometern pro Stunde erwartet. Damit dürfte die Hurrikan-Saison in diesem Jahr für den Rückversicherer weit weniger schlimm ausfallen als 2017. Im vergangenen Geschäftsjahr hatten sich 10 Hurrikans gebildet, besonders verheerend waren die 3 bekannten Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria, die die Karibik und Teile der US-Ostküste verwüsteten. Die Gesamtschäden beliefen sich dabei auf einen Rekordwert von 220 Mrd. USD. Die Hannover Rück hatte sich davon erstaunlich schnell erholt, und im 1.Quartal ein Nettoergebnis von 273 Mio. Euro, nach 265 Mio. Euro im Vorjahr verbucht. Der Jahresauftakt verlief damit für den Konzern überaus erfreulich. Auffällig war dabei vor allem der unerwartet starke Anstieg der Bruttoprämien. Folglich passte der Rückversicherer seinen Ausblick für 2018 an. Währungsbereinigt wird nun mit einen Wachstum der Bruttoprämien von über 10% gerechnet. Das Nettoergebnis soll weiterhin bei mehr als 1 Mrd. Euro liegen. Es bleibt aber abzuwarten ob die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung in den kommenden Erneuerungsrunden weitere Preissteigerungen durchsetzen kann. Die jüngsten Anfang April abgehaltenen Vertragserneuerungen jedenfalls seien Unternehmensangaben zufolge sehr zufriedenstellend verlaufen.

Moderate Bewertung und attraktive Dividende

Trotz der zuletzt weltweit gestiegenen Schäden ist es der Hannover Rück in den vergangenen Jahren gelungen die Prämieneinnahmen beständig zu erhöhen. Mit dem durchschnittlichen Anstieg von 5 Prozent seit 2012 auf jüngst 17,4 Mrd. Euro bekräftigt das Management immer wieder aufs Neue höhere Kosten angemessen weiterreichen zu können. Auch die im schwierigen Jahr 2017 operativ erzielte Eigenkapitalrendite von 11 Prozent ist für einen Rückversicherer beachtlich. Zudem schüttet die Hannover Rück seit 2015 eine Sonderdividende von 1,50 Euro aus. Insgesamt beläuft sich die Gesamtdividende auf 5,00 Euro und bietet damit aktuell eine attraktive Rendite von 4,5 Prozent. Der Durchschnitt der letzten 5 Jahre lag hier immerhin nur bei 3,7 Prozent. Selbst nach dem kürzlich markierten Rekordhoch wird die Aktie der Hannover Rück basierend auf den derzeitigen Schätzungen für 2018 mit einem KGV von 13 bewertet. Dazu ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis mit 0,7 ebenfalls niedrig.



Die Hannover Rück-Aktie befindet sich im Qualitäts-Auswahlindex QIX Deutschland. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.