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Robinhood vor dem Aus? SEC plant ein Verbot des Payment for Order Flow-Modells

Artikel, Hot-News David Engelhardt 372 Leser

Die US-Börsenaufsicht plant ein Verbot des Payment for Order Flow-Modells in den USA. Robinhood stünde damit mit seinem Kerngeschäft vor dem Existenzverlust. Die Aktien des Neo-Brokers handeln aktuell nur knapp über dem Rekordtief von Mitte Mai.

Die SEC möchte, dass Broker zukünftig die Aufträge ihrer Kunden in einem Bieterverfahren verschiedenen Trading-Unternehmen zusenden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Aufträge zum bestmöglichen Preis für die Anleger ausgeführt werden. Momentan fordert die Regelung lediglich, dass die Broker mit „angemessener Sorgfalt“ den augenscheinlich besten Markt für die Ausführung einer Order ermitteln, jedoch ohne Gewähr.

Robinhood nutzt bisher ein Payment for Order Flow (PFOF)-Modell, bei dem das Unternehmen die Aufträge unter anderem an Citadel Securities weitergibt und dafür Gebühren erhält. Dadurch kann der Neo-Broker seinen Kunden kostenfreies Trading anbieten. Tritt das vom der SEC geplante Auktionsverfahren in Kraft, wäre das bisherige Geschäftsvorgehen von Robinhood nicht mehr möglich.

Schon vor dieser Meldung war die Geschäftsentwicklung von Robinhood rückläufig. Im ersten Quartal 2022 schrumpften die Umsätze im Aktiengeschäft um 73 % auf nur mehr 36 Mio. USD. Damit hat sich das Segment der Aktien inzwischen zum kleinsten der drei Geschäftsfelder (Optionshandel: 127 Mio. USD, Krypto: 54 Mio. USD) entwickelt.


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