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UBS erhöht Umsatzprognose für Künstliche Intelligenz um 40 %: Zwei Branchen dürften davon an der Börse am meisten profitieren

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Die UBS hat ihre Umsatzprognose für den Megatrend Künstliche Intelligenz signifikant angehoben. Basierend darauf erwartet die Großbank nun ein 15-faches Wachstum der KI-Nachfrage von 2022 - 2027. TraderFox berichtet und verrät die beiden Branchen, die am besten positioniert sind, um auf der KI-Welle zu reiten.

Die größten US-Technologieaktien beendeten das Jahr 2023 als Superstars an ihrem heimischen Markt, schreibt die UBS in einer aktuellen Publikation. Während der Leitindex S&P 500 das Vorjahr mit einer Kursrendite von 24,2 % abschloss, wiesen die sogenannten «Glorreichen Sieben» Gewinne zwischen 48 % und 249 % aus.

Viele dieser Unternehmen sind wesentlich am Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) beteiligt. Die Anlegerinnen und Anleger machen sich natürlich möglicherweise Sorgen, dass die von der KI angefeuerten Kursgewinne des Jahres 2023 im Jahr 2024 an Schwung verlieren könnten. Dies könnte durch eine langsamere Umsetzung der KI zur Steigerung der Effizienz und der Gewinne in der Praxis eintreten oder weil Anleger potenzielle Gewinne mitnehmen möchten und im Zuge der Neugewichtung ihrer Portfolios aus den Siegern des letzten Jahres umschichten. Die zitierte Schweizer Großbank ist jedoch der Ansicht, dass die Anlageargumente für die KI und Unternehmen, die mit ihr zu tun haben, im Jahr 2024 fortbestehen – und sogar noch gewichtiger werden dürften.

UBS-Prognose für die KI-Umsätze auf ein 15-faches Wachstum zwischen 2022 und 2027 angehoben

Als die UBS im vergangenen Jahr die hauseigenen Schätzungen für die Erlöse der KI-Branche abgab, rechnete man mit einem Wachstum von 28 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 300 Mrd. USD im Jahr 2027. Dies entsprach einer Gesamtjahreswachstumsrate von 61 %. Doch nun hat das Kreditinstitut die eigene Schätzung weiter angehoben und die zuständigen Analysten erkennen das größte Risiko darin, dass man zu konservativ sein könnte.

Die neue Prognose lautet jetzt, dass die Branche bis 2027 einen Umsatz von 420 Mrd. USD erzielt. Dies entspräche einer Jahreswachstumsrate von 72 % und einer 15-fachen Steigerung in nur fünf Jahren. Die Treiber dürften eine über Erwarten starke Nachfrage nach KI und eine größere Klarheit über die Ausgabenpläne der Unternehmen für KI-Infrastruktur sein. Solche Zahlen mögen recht hoch gegriffen erscheinen, heißt es. Sie stünden aber im Einklang mit früheren Phasen im Computerzyklus, wie den Absatzzahlen für Großrechner, PCs und Smartphones.

Wir befinden uns noch in den Anfängen des KI-Wachstumszyklus

Entwicklung der Computergeräte und Größe der jährlich adressierbaren Märkte, in Millionen

Klarere Ausgabenpläne der Unternehmen können höhere Ausgaben für KI-Infrastruktur unterstützen

Wenn die KI-Investitionspläne von mehr Unternehmen transparenter werden, würden die Märkte für Chips und Grafikprozessoren nach Erachten der UBS im Jahr 2024 am meisten davon profitieren. Außerdem erwartet die Bank, dass die Ausgaben für KI-Chips dank der verbreiteteren Nutzung von generativer KI und Anwendungen wie «Copiloten» von einer größeren Interferenz profitieren – der Anwendung von Regeln für die Analyse von Daten und Schlussfolgerungen.

Wenn man weiter in die Zukunft schaue, sei mit einer Ausweitung des Einsatzes von KI in mehr Wirtschaftsbereichen und Märkten zu rechnen, die eine zunehmende Nutzung von KI-Anwendungen und Modellen antreiben werde. Die Analysten erwarten, dass dieser Markt von rund 2,2 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 225 Mrd. USD im Jahr 2027 wächst. Dies entspräche einer jährlichen Gesamtwachstumsrate von nahezu 152 %.

Halbleiter und Software sind am besten positioniert, um auf der KI-Welle zu reiten

15-faches Wachstum der KI-Nachfrage von 2022 - 2027 basierend auf den revidierten UBS-Schätzungen, in Mrd. USD

Der verstärkte regulatorische Fokus im Jahr 2024 dürfte eher Chance als Bedrohung sein

Die UBS geht auch davon aus, dass die Debatten und die Reglementierung rund um die KI in diesem Jahr Fahrt aufnehmen. Die zahlreichen Wahlen dieses Jahr machten KI zu einem zunehmend politisierten Thema. Insgesamt sind die Analysten der Ansicht, dass es vorteilhafter ist, in einer frühen Phase der Entwicklung einer neuen Technologie einen klaren regulatorischen Rahmen zu schaffen, als eine rückwirkende Regulierung vorzunehmen, wenn die Technologie bereits Fuß gefasst habe.

Die jüngsten Erfahrungen der Anleger auf den Gebieten der Bildungstechnologie und der Finanztechnologie seien lehrreiche Beispiele für die potenziellen Schäden späterer gesetzlicher Veränderungen. Übermäßige Korrekturen bei den Aktienkursen der großen KI-Nutznießer – aufgrund von geopolitischen oder regulatorischen Entwicklungen – könnten nach Meinung der Großbank eine Kaufgelegenheit bieten. Denn die zugrunde liegenden Nachfragetrends für KI dürften auf absehbare Zeit solide bleiben.

Somit ist man der Ansicht, dass die KI-Trends Technologieaktien, vor allem US-amerikanische, im kommenden Jahr fortgesetzt unterstützen können. Im Rahmen der hausinternen Aktiensektorstrategie beurteilt die UBS den USTechnologiesektor nach wie vor mit «Most Preferred».

Beste operative Margen in der Halbleiter- und Softwarebranche

Wenn es darum geht, diese Einschätzungen in Portfolios umzusetzen, bieten die Halbleiter- und die Softwarebranche (mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von über 10 Bio. USD) nach Einschätzung der UBS die besten Möglichkeiten, auf die starke und zunehmend bessere Prognosesicherheit der KI zu setzen. Halbleiterunternehmen seien zwar zyklisch, befänden sich aber in einer guten Ausgangsposition, um von der soliden kurzfristigen Nachfrage nach KI-Infrastruktur zu profitieren. Eine verbesserte Preisgestaltung könnte nach Einschätzung der zuständigen Analysten zu einem Umsatzwachstum von 25 % und einem Wachstum der operativen Gewinne um über 50 % in diesem Bereich beitragen.

Softwareunternehmen reagierten außerdem dank ihrer starken wiederkehrenden Umsatzbasis weniger empfindlich auf Änderungen des globalen Wachstums. Sie dürften jedoch von der Ausweitung der KI-Nachfragetrends für Anwendungen und Modelle profitieren. Im Jahr 2024 rechnet die UBS mit einem Umsatzwachstum um 15 % bis 19 %. Dies wäre eine solide Entwicklung, die den starken Rückenwinden für die KI und das Cloud-Geschäft zu verdanken sei, aber auch den robusten Margen von 36 %, die deutlich über dem Durchschnitt des globalen IT-Sektors von 22 % und dem weltweiten Durchschnitt von 16% liegen dürften (auf Basis des MSCI AC World IT beziehungsweise des MSCI AC World Index).

Die Halbleiter- und Softwarebranche dürfte im Jahr 2024 eine der besten operativen Margen aller Branchen weltweit aufweisen


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